Internetmarke

Internetmarke
Internetmarke mit Motiv, DataMatrix, Portobetrag, Erstellungsmonat und Identifikationsnummer

Die Internetmarke ist ein im August 2008 eingeführter Online-Service der Deutschen Post AG zum Selbstausdruck von Frankiervermerken per PDF für Briefsendungen, DHL-Pakete und -Päckchen. Zusätzliche Gebühren werden nicht erhoben.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Beispiel für eine vom Briefzentrum falsch bearbeitete Internetmarke (diese wird eigentlich nicht per Stempel, sondern digital entwertet)

Die Internetmarke verfügt über einen Matrixcode, die sogenannte „Postmatrix“. Dabei werden einem 26x26-DataMatrix-Code zwei vertikale Striche vorangestellt, die ein Finden und Identifizieren des Matrixcodes in den Briefzentren der Deutschen Post erleichtern. Die Marke verfügt über eine 20-stellige Identifikationsnummer, deren erste 10 Stellen die Seriennummer (eindeutige Kennzeichnung für jeden registrierten Nutzer) und deren zweite 10 Stellen eine fortlaufende Nummerierung darstellen. Über diese Identifikationsnummer erfolgt die Prüfung und digitale Registrierung des Portos in den Briefzentren. Durch diese Maßnahme wird eine Mehrfachnutzung der Marken erkannt und unterbunden. Neben dem Entgelt sind zudem noch Erstellungsmonat und -jahr aufgedruckt.

Nutzung

Es ist prinzipiell keine Registrierung zur Nutzung nötig, wenn bei einer Bestellung Porto für mehr als 10 Euro erworben wird oder die Verrechnung mit der Stampit-Portokasse gewählt wird. Bei Zahlung mit Giropay oder PayPal gibt es je Bestellung einen Mindestzahlbetrag von 10 Euro, auch wenn der Kunde für weniger als 10 Euro Marken kaufen möchte; bei einer Registrierung wird die Differenz als Guthaben für die nächste Bestellung hinterlegt und dann automatisch verrechnet. Für die Bezahlung mit Lastschrift muss man sich registrieren, auch hier gilt der Mindestzahlbetrag. Es gilt ein Höchstzahlbetrag von 20 Euro. Für jede Aufladung per PayPal gibt es eine Rechnung per Post nach Hause. Jeder einzelne Briefmarkenkauf wird per E-Mail bestätigt.

Folgende Produkte können frankiert werden:

  • Briefe und Postkarten ohne Zusatzleistungen weltweit
  • Presse und Buch international
  • Päckchen und Pakete innerhalb Europas bis 20 kg
  • Rollen bis 5 kg innerhalb Deutschlands
  • innerhalb Deutschlands ferner
    • Einschreiben
    • Bücher- und Warensendungen
    • Infopost (Standard)
    • Infobrief

Marken für Pakete und Päckchen werden direkt mit Adresse und Einlieferungsbeleg auf DIN-A4-Papier ausgedruckt. Es kann nur einmal ein gültiger Druck der Paketmarke erfolgen, deshalb ist vorab ein Testdruck vorgesehen. Die Einlieferung ist in den Filialen der Deutschen Post, an einer Packstation oder Paketbox möglich.

Der Druck von Internetmarken für alle anderen Sendungen erfolgt über eine PDF-Datei und einen Drucker auf Etiketten, Umschläge oder Papier, alternativ kann ein MS-Word-Addin verwendet werden.[1] Bei fehlgeschlagenen Drucken kann die Datei erneut ausgedruckt werden (Ausnahme: Päckchen- und Paketemarken). Die Internetmarke ist nicht an eine vorher anzugebende Empfängeradresse gebunden und bleibt unbegrenzt gültig (Ausnahme: Päckchen- und Paketemarken). Internetmarken für Briefe können mit verschiedenen Motiven (aus einer Bildergalerie) passend zum Anlass oder Empfänger gestaltet werden. Dadurch kommen sie einer echten Briefmarke der Deutschen Post verhältnismäßig nahe. Genau wie diese werden sie auch rechts oben auf dem Umschlag platziert. Die Einlieferung erfolgt wie „normal“ frankierte Sendungen.

Nachteile

Die Handhabung der Internetmarke ist nicht so flexibel wie die einer herkömmlichen Briefmarke. So ist eine „Mischfrankierung“ durch die AGB des Produkts ausgeschlossen,[2] d. h. Internetmarke und gewöhnliche Briefmarke dürfen nicht kombiniert werden. Außerdem ist der einmalige Kauf einer Marke de facto nicht möglich, da mindestens im Gegenwert von 10 Euro bestellt werden muss.

Geschichte

Vorläufer der Internetmarke war der Dienst Stampit Web, der jedoch zum 30. September 2011 endgültig eingestellt wurde. Allerdings war der Server noch bis zum 5. Oktober 2011 erreichbar und mit der Option Vordatierung bis zu 30 Tage konnte man theoretisch Freimachungen bis maximal zum 4. November 2011 kaufen und drucken. Dabei musste der Empfänger vorher festgelegt werden und das ausgedruckte Porto konnte nur für diesen Empfänger verwendet werden. Diese Einschränkung ist nun weggefallen.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen Olschimke: Ein neues Produkt der Deutschen Post: Die Internetmarke, Philatelie und Postgeschichte 295, philatelie 374, Seite 30 bis 32, August 2008
  • Jürgen Olschimke: Neues von der Internetmarke, philatelie 401, Seite 30 bis 33, November 2010

Einzelnachweise

  1. Informationsseite zum E-Porto-Addin
  2. Allgemeine Geschäftsbedingungen für die Internetmarke

Weblinks


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