Stare Hrady

Stare Hrady
Staré Hrady
Wappen von ????
Staré Hrady (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Jičín
Fläche: 386 ha
Geographische Lage: 50° 23′ N, 15° 13′ O50.39027777777815.208888888889240Koordinaten: 50° 23′ 25″ N, 15° 12′ 32″ O
Höhe: 240 m n.m.
Einwohner: 175 (28. August 2006)
Postleitzahl: 507 23
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Josef Miclík
Adresse: Staré Hrady 2
507 23 Libáň

Staré Hrady (deutsch Altenburg) ist eine Gemeinde mit 164 Einwohnern (1. Januar 2004) in Tschechien. Sie liegt in 240 m ü.M. 12 km südwestlich der Kreisstadt Jičín bei Libáň.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am Ort des heutigen Dorfes existierte im 13. Jahrhundert ein Kastell, das ursprünglich Stará genannt wurde und vermutlich im Besitz des Templerordens war. Zur Herrschaft gehörten auch Libáň, Hřmenín (heute Ortsteil von Markvartice, Važice und Sedliště. Um 1340 war sie im Besitz des Ritters Ernst von Staré, der als Ernst von Hostýně (Arnošt z Hostinného) um 1300 Burggraf von Glatz war und um 1330 die Herrschaft Pardubitz erworben hatte. Nach seinem Tod fiel die Herrschaft Staré Hrady als Witwengut an seine Frau Adlička und danach an ihre vier Söhne, die sich nunmehr von Pardubitz nannten und deren ältester der erste Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz war, von dem manche Quellen Staré Hrady als seinen Geburtsort angeben.

Im 14. Jahrhundert wurde eine neue gotische Burg mit der Kapelle Johannes des Täufers errichtet. 1393 verkaufte Smil Flaška von Pardubitz die Herrschaft Stará an Paul von Jenstein (Pavel z Jenšteina), dem im 15. Jahrhundert verschiedene Besitzer folgten. 1503 wurde sie von Johann Raschin von Riesenburg erworben und 1567 beim Verkauf an Christoph von Lobkowitz erstmals Altenburg genannt. Vier Jahre später ging sie an dessen Schwiegersohn Georg Proskowski von Proskau über, der die Burg zu einem Renaissance-Schloss umbauen ließ. 1618 wurde die verschuldete Herrschaft von Wilhelm von Lobkowitz und 1628 von Albrecht von Wallenstein erworben. Nach dessen Ermordung 1634 gelangte sie an die Adelsfamilie Schlick, die jedoch im benachbarten Kopidlno residierte. Nach dem Tod des kinderlosen Erwin Schlick erwarb 1906 Staré Hrady die Familie Weißenwolf, deren Tochter Henriette von Thurn und Taxis letzte Besitzerin wurde. 1921 ging die Herrschaft in Staatsbesitz über.

Obwohl die Schlossanlage zum Abriss bestimmt war, wurden 1960 umfangreiche Restaurierungen vorgenommen und nachfolgend eine Außenstelle des Literaturarchivs des Museums für das Nationale Schrifttum in den Gebäuden untergebracht.

1964 wurden die Gemeinden Staré Hrady und Sedliště vereint.

Sehenswürdigkeiten

  • Epitaphien für verschiedene Angehörige der Adelsfamilien von Waldstein, von Riesenburg u. a. bei der Kirche.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Karel Polák, Mitglied des Vorläufigen Theaters in Prag (Prozatímní divadlo) und Freund von Josef Kajetán Tyl
  • Lidmila Šebková-Fedrová, Organisatorin des Frauenproduktionsvereins in Prag und erfolgreiche Schriftstellerin, die ihre Werke unter dem Pseudonym Anežka Hradská veröffentlichte.

Literatur

  • Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8
  • Jaroslav Polc: Ernst vom Pardubitz. In: Ferdinand Seibt, Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Länder, Bd. 3, 1978

Weblinks


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