Staré Hrady

Staré Hrady
Staré Hrady
Wappen von ????
Staré Hrady (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Jičín
Fläche: 386 ha
Geographische Lage: 50° 23′ N, 15° 13′ O50.39027777777815.208888888889240Koordinaten: 50° 23′ 25″ N, 15° 12′ 32″ O
Höhe: 240 m n.m.
Einwohner: 189 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 507 23
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Josef Miclík (Stand: 2007)
Adresse: Staré Hrady 2
507 23 Libáň
Gemeindenummer: 530735

Staré Hrady (deutsch Altenburg) ist eine Gemeinde mit 164 Einwohnern (1. Januar 2004) in Tschechien. Sie liegt in 240 m ü.M. 12 km südwestlich der Kreisstadt Jičín bei Libáň.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am Ort des heutigen Dorfes existierte im 13. Jahrhundert ein Kastell, das ursprünglich Stará genannt wurde und vermutlich im Besitz des Templerordens war. Zur Herrschaft gehörten auch Libáň, Hřmenín (heute Ortsteil von Markvartice, Važice und Sedliště. Um 1340 war sie im Besitz des Ritters Ernst von Staré, der als Ernst von Hostýně (Arnošt z Hostinného) um 1300 Burggraf von Glatz war und um 1330 die Herrschaft Pardubitz erworben hatte. Nach seinem Tod fiel die Herrschaft Staré Hrady als Witwengut an seine Frau Adlička und danach an ihre vier Söhne, die sich nunmehr von Pardubitz nannten und deren ältester der erste Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz war, von dem manche Quellen Staré Hrady als seinen Geburtsort angeben.

Staré Hrady Castle 2.jpg

Im 14. Jahrhundert wurde eine neue gotische Burg mit der Kapelle Johannes des Täufers errichtet. 1393 verkaufte Smil Flaška von Pardubitz die Herrschaft Stará an Paul von Jenstein (Pavel z Jenšteina), dem im 15. Jahrhundert verschiedene Besitzer folgten. 1503 wurde sie von Johann Raschin von Riesenburg erworben und 1567 beim Verkauf an Christoph von Lobkowitz erstmals Altenburg genannt. Vier Jahre später ging sie an dessen Schwiegersohn Georg Proskowski von Proskau über, der die Burg zu einem Renaissance-Schloss umbauen ließ. 1618 wurde die verschuldete Herrschaft von Wilhelm von Lobkowitz und 1628 von Albrecht von Wallenstein erworben. Nach dessen Ermordung 1634 gelangte sie an die Adelsfamilie Schlick, die jedoch im benachbarten Kopidlno residierte. Nach dem Tod des kinderlosen Erwin Schlick erwarb 1906 Staré Hrady die Familie Weißenwolf, deren Tochter Henriette von Thurn und Taxis letzte Besitzerin wurde. 1921 ging die Herrschaft in Staatsbesitz über.

Obwohl die Schlossanlage zum Abriss bestimmt war, wurden 1960 umfangreiche Restaurierungen vorgenommen und nachfolgend eine Außenstelle des Literaturarchivs des Museums für das Nationale Schrifttum in den Gebäuden untergebracht.

1964 wurden die Gemeinden Staré Hrady und Sedliště vereint.

Sehenswürdigkeiten

  • Epitaphien für verschiedene Angehörige der Adelsfamilien von Waldstein, von Riesenburg u. a. bei der Kirche.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Karel Polák, Mitglied des Vorläufigen Theaters in Prag (Prozatímní divadlo) und Freund von Josef Kajetán Tyl
  • Lidmila Šebková-Fedrová, Organisatorin des Frauenproduktionsvereins in Prag und erfolgreiche Schriftstellerin, die ihre Werke unter dem Pseudonym Anežka Hradská veröffentlichte.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stare Hrady — Staré Hrady …   Deutsch Wikipedia

  • Stare Hrady — Stare Hrady, so v.w. Altenburg 2) S. 361 …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Staré Hodějovice — Héraldique …   Wikipédia en Français

  • Nove Hrady — Nové Hrady …   Deutsch Wikipedia

  • Nové Hrady — Nové Hrady …   Deutsch Wikipedia

  • Nové Hrady (České Budějovice District) — Coordinates: 48°47′22.67″N 14°46′42.19″E / 48.7896306°N 14.7783861°E / 48.7896306; 14.7783861 …   Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte — In dieser Liste werden deutschen (heute großteils nicht mehr geläufigen) topografischen Namen die tschechischen, amtlichen Pendants gegenübergestellt. Durch die Vertreibungen nach 1945 wurden viele kleinere Orte und Gehöfte, insbesondere in… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

  • Pardubitz (Adelsfamilie) — Das Adelsgeschlecht von Pardubitz (tschechisch z Pardubic) stammt von den Herren von Hostinné ab. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Besitzungen 3 Literatur 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Von Pardubitz — Das Adelsgeschlecht von Pardubitz (tschechisch z Pardubic) stammt von den Herren von Hostinné ab. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Besitzungen 3 Literatur 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”