Startcodon

Startcodon

Als Startcodon oder Initiatorcodon wird das RNA-Basentriplett AUG bezeichnet, das als erstes Codon eines offenen Leserahmens (ORF) auf der mRNA für die Aminosäure Methionin (Met) in Eukaryoten bzw. für ein modifiziertes Methionin (N-Formylmethionin, fMet) in Prokaryoten codiert.

Im genetischen Code kodieren drei Nukleinbasen für eine Aminosäure. Gewöhnlich handelt es sich bei den ersten drei Basen der kodierenden Sequenz der mRNA, die in Protein umgeschrieben wird, um AUG. AUG kodiert für Methionin, und deswegen ist die erste Aminosäure in allen originären Proteinen Methionin; Proteine, die nicht mit Methionin anfangen, wurden enzymatisch aus einem Präprotein gebildet. Dem Startcodon geht fast immer eine untranslatierte Region voraus.

Inhaltsverzeichnis

Alternative Startcodons

Bei Eukaryoten wird fast ausschließlich das Startcodon AUG benutzt. AUG ist nicht nur Startcodon, sondern codiert auch für die Aminosäure Methionin. Die an erster Stelle stehende chemisch veränderte Aminosäure Methionin wird jedoch nach der Translation der mRNA am Ribosom (d. h. nach der Fertigstellung des Polypeptids am Ribosom) von der entstandenen Polypeptidsequenz enzymatisch abgespalten. Also beginnt nicht jedes Polypeptid mit der Aminosäure Methionin[1].

Bei Prokaryoten können, neben AUG, auch alternative Startcodons, hauptsächlich GUG und UUG, für die erste Aminosäure Formylmethionin codieren. Beispielsweise nutzt Escherichia coli die Codons AUG (77 %), GUG (14 %), UUG (8 %) sowie wenige andere als Startcodons. Gut bekannte Beispiele für Gene, die nicht AUG als Startcodon besitzen, sind lacI (GUG) und lacA (UUG) im lac-Operon von E. coli.

Einzelnachweise

  1. Bickel, Horst: Natura 3. Biologie für Gymnasien. Stuttgart 2004, S. 141.

Literatur

  • Rolf Knippers: Molekulare Genetik. 8. neubearbeitete Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-13-477008-3.

Siehe auch


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