- Steady State (Sportwissenschaft)
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Als Steady State (engl.: steady: stet(ig), beständig, bleibend; state: Status, (Zu-)Stand) bezeichnet man den Gleichgewichtszustand zwischen Bildung und Abbau von Laktat bei körperlichen Belastungen.
Der Steady State liegt bei den meisten Menschen bei ca. 4 mmol Laktat pro Liter Blutflüssigkeit. Untrainierte liegen mit ihren Werten eher darüber, Trainierte eher darunter.
Inhaltsverzeichnis
Anaerobe Schwelle
Die Energiegewinnung läuft dabei an der Schwelle von aerob-alaktazid zu anaerob-laktazid ab. Entscheidend ist die maximale Sauerstoffaufnahmekapazität in ml pro Minute pro Kilogramm Körpergewicht. Je höher dieser Wert liegt, desto besser funktioniert die Sauerstoffversorgung des Körpers bei Belastung und desto besser ist das Ausdauer-Leistungsniveau.
Laktatbildung
Laktat wird gebildet, wenn der Sauerstoffbedarf bei Belastung über der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität liegt. Die Laktattoleranz, also die Fähigkeit eine Leistung trotz zunehmender Übersäuerung aufrechtzuerhalten ist trainierbar, das bedeutet, die Ermüdung setzt später ein. Dies ist zum Beispiel beim Langsprint und Mittelstreckenlauf von großer Bedeutung. Dennoch: Je höher die Intensität über dem "Steady State" liegt, desto schneller steigt der "Laktatspiegel" an. Das führt in der Folge zur schnelleren Erschöpfung und zum Übersäuern der Muskeln bis hin zum Leistungabbruch. Daraus resultiert: Je länger die Disziplin, umso mehr das Bestreben nach einem möglichst hohen Steady State.
Verbesserung des Steady State
Ein verbesserter Steady State wird unter anderem erreicht durch:
- 1. optimierten Gasaustausch in der Lunge
- 2. ausreichende Anzahl roter Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport zuständig sind
- 3. Erhöhung der Anzahl der Mitochondrien
- 4. verbesserte Kapillarisierung der Muskulatur
- 5. eine verbesserte Fähigkeit von Leber und Niere während der Leistung entstehendes Laktat abzubauen
- 6. einen gut entwickelten Fettstoffwechsel
- 7. eine ökonomisierte Herztätigkeit, die sich schneller dem aktuellen Energiebedarf anpasst
- 8. einen optimierten Bewegungsablauf, der möglichst nur Muskeln aktiviert (neben denen mit Stützfunktion) die dem Vortrieb in der Disziplin dienlich sind.
Die aufgezählten Parameter werden (neben vielen anderen) durch Training in den Bereichen der Grundlagenausdauer 1 (Fettstoffwechseltraining) bis hin zu eben jenem Steady State genannten Intensitätsniveau verbessert. Der individuelle Steady State kann durch Analyse der Blut- und Atemwerte unter Belastung am genauesten ermittelt werden. Hieraus resultieren individuelle Herzfrequenzempfehlungen für die Entwicklung der Ausdauer. Da sich durch Training die Leistungsfähigkeit ständig ändert sind die HF-Vorgaben durch neue Tests nach einiger Zeit zu aktualisieren.
Siehe auch
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