Stefan Eicher

Stefan Eicher
Stephan Eicher 2002 in der Muffathalle, München

Stephan Eicher (* 17. August 1960 in Münchenbuchsee bei Bern) ist ein schweizerischer (Rock-) Chansonnier. Er singt in seinen Liedern auf Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch und Schweizerdeutsch, manchmal auch innerhalb eines Stückes. Bekannt wurde er im deutschsprachigen Raum in den 1980er Jahren mit der NDW-Chartsingle Eisbär, seitdem ist er in Frankreich und der Schweiz mit diversen Alben, Tourneen und Nummer-eins-Hits erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Stephan Eicher stammt aus einer jenischen Familie. Seine Kindheit verbrachte er in Münchenbuchsee, später besuchte er ein Internat in Hasliberg. Seine musikalische Ausbildung erfolgte an der Zürcher Kunstschule F+F, wo er unter anderem auch lernte, den Computer für das Komponieren zu nutzen.

Seinen ersten Tonträger Eisbär nahm Stephan Eicher gemeinsam mit seinem Bruder Martin als NDW-Band Grauzone 1980 auf. Die Vorliebe für französische Chansons à la Jacques Dutronc, Antoine und Serge Gainsbourg prägte seine folgenden Solo-Veröffentlichungen. Der LP/CD-Titel Les Chansons Bleues verweist auf Eichers melancholische Grundstimmung dieser Zeit. Sein Thema ist die Einsamkeit.

Mit den beiden dann folgenden Alben etablierte sich Stephan Eicher. Das Album I tell this night stieg 1985 in den schweizerischen Charts bis auf Platz 10 und verweilte 12 Wochen in der Bestenliste. Zwei Jahre später konnte Eicher mit dem Album Silence den 3. Platz der Schweizer Top 10 verbuchen und wurde 14 Wochen in den Charts geführt. Beide Alben wurden von Stephan Eicher nahezu im Alleingang eingespielt.

Mit My Place ging Stephan Eicher 1989 neue Wege. Die französischen Texte wurden von Philippe Djian geschrieben, einem renommierten französischen Schriftsteller, mit dem Eicher auch privat befreundet ist und der auch später immer wieder Liedtexte für Eichers Alben verfasste. Bei der Instrumentierung setzte er zusätzlich ein Streichquartett ein. Sein grösster kommerzieller Erfolg war 1991 das Album Engelberg, das sich alleine in der Schweiz 5 Wochen auf dem 1. Platz halten konnte und insgesamt 46 Wochen in den Alben-Charts verweilte. Der Titel Déjeuner en paix entwickelte sich auch in Frankreich zu einem Nummer-eins-Hit. Mit allen folgenden Alben gelangte Stephan Eicher regelmässig auf die Plätze 1 bis 5 der Schweizer Alben-Charts.

Im Rahmen einer Welttournee, die ihn unter anderem auch auf den afrikanischen Kontinent führte, nahm er 1994 sein erstes Live-Album auf.

2001 veröffentlichte Stephan Eicher sein erstes Best-of-Album mit dem Titel Hôtel'S. Das Hotel Hess im schweizerischen Engelberg war für ihn lange Jahre ein zweites Zuhause. Martin Hess, Sohn des Hotelierehepaars und sein enger Freund, war Produzent. Eicher wählte den Titel Hôtel'S als Hommage an dieses Grand Hotel, das im selben Jahr abgerissen wurde. Über die Titelauswahl zum Album ließ er die Fans auf seiner Homepage abstimmen. Im Kursaal in Engelberg entstanden ebenfalls die Alben Engelberg und Louanges.

Er liebte es immer schon, ausgefallene Ideen in handfeste Projekte umzusetzen, so bei Im Taxi von Hamburg bis Palermo, eine musikalische Reise durch die Kulturen 2003, was er wörtlich und als Album verwirklichte. Das Titelstück Taxi Europa sang er im Wechselspiel mit Herbert Grönemeyer und dem Italiener Max Gazzé.

Im Juli 2006 eröffnete Eicher das Blue Balls Festival in Luzern und präsentierte dabei erstmals 2 Songs, die er zusammen mit dem Schweizer Autor Martin Suter verfasste (I weiss nid was es isch und Charlie). Im April 2007 erschien das Album Eldorado.

Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

Stephan Eicher arbeitete im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Musikern zusammen. Bei den grossen europäischen Festivals trat er unter anderem gemeinsam mitI Muvrini, Moondog, Ismaël Lô, Axelle Red und Texas auf.

Er wurde live und auf einigen seiner Alben von dem Schlagzeuger Manu Katché, dem Gitarristen Tommy Vetterli (Coroner, Kreator) und dem Bassisten Pino Palladino begleitet. Gemeinsam mit der Zürcher Songwriterin Sophie Hunger nahm er für deren Album Monday's Ghost 2008 ein Lied auf.

Stephan Eicher produzierte ausserdem den Schweizer Musiker Tinu Heiniger.

Diskografie

Studioalben

  • 1983 Les Chansons Bleues
  • 1985 I tell this night
  • 1987 Silence
  • 1989 My Place
  • 1991 Engelberg
  • 1993 Carcassonne
  • 1996 1000 Vies
  • 1999 Louanges
  • 2003 Les Chansons Bleues (Wiederveröffentlichung mit neuen Versionen)
  • 2003 Monsieur N.(Filmmusik zum gleichnamigen Film)
  • 2003 Taxi Europa
  • 2004 Tour Taxi Europa
  • 2007 Eldorado

Konzertalben

  • 1994 Non ci badar – guarda e passa

Kompilationen und Raritäten

  • 1992 Dr Alpeflug, Samplerbeitrag auf Matter Rock (Zytglogge)
  • 2001 Hotel*s (Best-of-Album)

Video und DVD

  • 1994 Guarda e passa, VHS
  • 2003 Film*s, DVD
  • 2004 Tour Taxi Europa, DVD

Eps und Singles

  • 1980 Noise Boys, Single
  • 1980 Stephan Eicher spielt Noise Boys, Mini-LP
  • 1982 Les filles du Limmatquai, Solo-Mini-LP
  • 1982 Souvenir, Mini-LP

Charts

Singles

  • Two People In A Room (1986) F#27
  • Combien de temps (1987) F #14, CH #19
  • Guggisberglied (1989) CH #13
  • Déjeuner en paix (1991) F #2
  • Pas d'ami (comme toi)(1992) F #7
  • Hemmige (1992) F #27, CH #6
  • Tu ne me dois rien (1992) F #25
  • Des hauts, des bas (1993) F #12, CH #19
  • Ni remords, ni regrets (1993) F #49
  • Oh ironie (1996) F #23, CH #34
  • Taxi Europa (Stephan Eicher feat. Gazzè & Grönemeyer) (2003) CH #53
  • L'hymne à l'amour (Aznavour, Boulay, Eicher, Biolay, Macias, Maurane, Foly, Fontaine, Mami, Leroy, Pagny & Badi)(2003) F #50
  • Weiss nid was es isch (2007) CH #19
  • Rendez-Vous (2007) CH #36
  • Eldorado (2007) CH #24

Alben

  • Les chansons bleues (1984) CH #21
  • I Tell This Night (1985) CH #10
  • Silence (1987) CH #3
  • My Place (1989) CH #4
  • Engelberg (1991) CH #1
  • Carcassonne (1993) D #68, CH #1
  • Non ci badar, guarda e passa (1994) CH #5
  • 1000 vies (1996) F #18, CH #1
  • Louanges (1999) F #6, CH #4
  • Hotel S (Best Of)(2001) CH #2
  • Taxi Europa (2003) F #22, CH #2
  • Tour Taxi Europa (2004) F #104, CH #51
  • Eldorado (2007) F #5, CH #1

Weblinks


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