- Bahnstrecke Merseburg-Halle-Nietleben
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Merseburg–Halle-Nietleben Güterzug am Bf ElisabethhöheKursbuchstrecke (DB): 588 Streckennummer: 6356 Streckenlänge: 19 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legendevon Erfurt und Eisenach über Leunawerke Merseburg nach Halle (Saale) Merseburg-Elisabethhöhe früher Merseburg-Friedenshöhe Knapendorf 5,6 Buna-Werke Abzw Bahnstrecke Merseburg–Schafstädt Milzau Bad Lauchstädt nach Schafstädt Delitz am Berge Benkendorf 13,1 Holleben von Sangerhausen Angersdorf 15,0 Halle-Kasseler Eisenbahn von Halle Hbf S-Bahn von Halle Hbf 16,9 Halle-Zscherbener Straße 18,0 Halle-Neustadt (Tunnelbahnhof) Halle-Hettstedter Eisenbahn von Halle-Klaustor 19,2 Halle-Nietleben Halle Heidebahnhof Halle-Dölau nach Hettstedt Die Bahnstrecke Merseburg–Halle-Nietleben ist eine rund 19 Kilometer lange, elektrifizierte Nebenbahn in Sachsen-Anhalt. Zwischen Merseburg und Merseburg-Elisabethhöhe ist die Strecke zweigleisig. In ihrer heutigen Streckenführung entstand sie 1967 durch großzügige Neutrassierung der „Zwiebelbahn“ (Merseburg–) Bad Lauchstädt–Angersdorf.
Geschichte
Die Bedeutung der von der 1896 eröffneten Bahnstrecke Merseburg–Schafstädt abzweigenden Nebenbahn Bad Lauchstädt–Benkendorf-Angersdorf lag im lokalen Güterverkehr. 1944/1945 wurde sie als Umleitungsstrecke für kriegszerstörte Bahnanlagen und Saalebrücken im Raum Merseburg genutzt, verlor aber anschließend wieder den bereits zuvor nicht mehr bestehenden Personenverkehr.
In Umsetzung des 1958 verkündeten Chemieprogrammes der DDR wurden dazu einerseits die Chemiestandorte Buna und Leuna massiv ausgebaut, andererseits eine als Chemiearbeiterstadt Halle-West geplante Trabantenstadt (das spätere Halle-Neustadt) ab 1964 völlig neu angelegt. Am 2. Januar 1966 wurde mit dem Bau einer Schnellbahnverbindung zwischen den neuen Wohn- und Arbeitsstätten begonnen. Die durchgehende Bahnstrecke Bad Lauchstädt–Angersdorf wurde durch die neue Verbindung ersetzt, welche am 24. April 1967 in Betrieb genommen wurde. Bereits zwei Tage zuvor wurde der neu angelegte Personenbahnhof Buna-Werke durch Züge der ebenfalls verlegten Bahnstrecke Merseburg–Schafstädt angefahren.
Auf der neuen Strecke verkehrten fortan im Berufsverkehr Personenzüge von Weißenfels über Großkorbetha, Leuna-Werke, Merseburg, Buna-Werke und Halle-Neustadt nach Halle-Nietleben. Mit diesen „Pelzerzügen“ wurden in den 1980er Jahren täglich rund 9.600 Chemiearbeiter („Pelzer“) zwischen Halle-Neustadt und den Buna-Werken befördert. Die Beförderungskapazität lag bei bis zu 1.200 Personen je Zug.
Ähnliche Züge wurden auch auf der Verbindung Halle Hbf–Merseburg–Leuna-Werke–Weißenfels auf der Thüringer Bahn eingesetzt. Beide Verbindungen teilten sich bis 1992 die Kursbuchnummer 601.
Nach der Wende 1990 wurde die Produktion der Buna–Werke umgestellt. Mit der Übernahme durch Dow Chemical entstanden moderne Produktionsanlagen, alte wurden stillgelegt und abgerissen. In der Folge gingen Arbeitsplätze verloren – zeitgleich sanken die Fahrgastzahlen auf der Strecke. Die ab 1992 vergebene Kursbuchnummer 588 teilte sie sich mit der Strecke Merseburg–Schafstädt.
Zuletzt bestanden die Züge nur noch aus einer E-Lok der Baureihe 143 und einem Doppelstocksteuerwagen. Sie verkehrten nur im Berufsverkehr ausschließlich montags bis freitags morgens und nachmittags. Die Fahrtdauer der sechs Zugpaare betrug zwischen Merseburg und Halle-Nietleben 22 Minuten. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wurden die Personenzüge abbestellt, die Züge verkehrten letztmalig am 7. Dezember 2007.
Gegenwärtiger Betrieb
Bis auf gelegentliche Umleitungen von Fernzügen gibt es auf der Strecke keinen durchgehenden Personenverkehr mehr. Da die Stationen Halle-Nietleben und Halle-Zscherbener Straße von der S-Bahn Halle bedient werden und am Bahnhof Buna-Werke die Züge der Linie Merseburg–Schafstädt halten, sind alle Bahnstationen der Stecke weiterhin mit Personenzügen zu erreichen. Im Güterverkehr behält die Strecke für die Anbindung der Buna-Werke ihre Bedeutung.
Weblinks/Quellen
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