- Stetten ob Rottweil
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Rottweil Höhe: 663 m ü. NN Fläche: 33,76 km² Einwohner: 6039 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km² Postleitzahl: 78658 Vorwahl: 0741 Kfz-Kennzeichen: RW Gemeindeschlüssel: 08 3 25 069 Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausstraße 2
78658 Zimmern ob RottweilWebpräsenz: Bürgermeister: Emil Maser (CDU) Zimmern ob Rottweil ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rottweil.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Zimmern ob Rottweil liegt auf einer nach Osten geneigten Hochfläche über dem oberen Neckartal.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Dunningen und Villingendorf, im Osten an die Kreisstadt Rottweil, im Süden an Deißlingen und im Westen an Niedereschach und Königsfeld im Schwarzwald, beide im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Zimmern ob Rottweil gehören die ehemaligen Gemeinden Flözlingen, Horgen und Stetten ob Rottweil. Zur ehemaligen Gemeinde Horgen gehören das Dorf Horgen und das Gehöft Wildenstein. Zu den früheren Gemeinden Flözlingen, Stetten ob Rottweil und der Gemeinde Zimmern ob Rottweil in den Grenzen von 1972 gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Gemeindeteil Stetten ob Rottweil liegt ein Ring genannter Burgstall.[2]
Geschichte
Teilort Zimmern
In der Urkunde von Papst Gregor X. aus dem Jahre 1275 über den Besitz des Spitals zu Rottweil, wurden auch seine „Höfe in Zimmern“ erwähnt. Zimmern gehörte Jahrhunderte lang dem Spital zu Rottweil.
Am 8. September 1802 kamen zwei Abgesandte der Regierung Württembergs zum Rat der Reichsstadt Rottweil. Sie unterstrichen den Ernst ihrer Absichten mit tausend Soldaten und nahmen die Stadt, die dazugehörigen Ortschaften und die Klöster in den Besitz des damaligen Herzogtums Württemberg. So wurde auch die Gemeinde Zimmern württembergisch und damit selbständig.
Teilort Flözlingen
Es gibt Belege für keltische Siedlungen auf der Gemarkung, die um 600 v. Chr. entstanden sind. Um 150 n. Chr. bauten die Römer drei Gutshöfe an der Teufenhalde. Flözlingen wurde in Jahre 779 in einer Stiftungsurkunde des Klosters St. Gallen als „Flozolvestale“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, und ist somit der älteste Ortsteil der Gemeinde Zimmern. Im 15. Jahrhundert kam der Ort in den Besitz der Herren von Falkenstein, die bei Schramberg ihre Stammburg hatten. Das Falkensteiner Wappen ist noch heute Ortswappen von Flözlingen. Um 1450 verkaufen die Falkensteiner Flözlingen an den Grafen Ludwig von Württemberg und es wird dem Oberamt Rosenfeld zugeteilt. Es war fast komplett von reichsstädtischen Ortschaften umgeben, bis auf den Nachbarort Weiler, der ebenfalls württembergisch (allerdings beim Oberamt Hornberg) und evangelisch war. Erst 1807 kam es zum Oberamt Rottweil. 1972 folgte die Eingemeindung zu Zimmern.
Teilort Stetten
Grabfunde belegen, dass bereits 2000 v. Chr. das Eschachtal besiedelt war.
Die erste urkundliche Erwähnung Stettens war am 10. Mai 882, als ein gewisser Tunno Besitz im nahe gelegenen Dietingen gegen Güter des Klosters St. Gallen in Stetten eintauschte. Weitere frühe schriftliche Erwähnungen stammen aus den Jahren 1139 und 1179. In diese Zeit fällt vermutlich auch der Bau der katholischen Pfarrkirche, die St. Leodegar, einem französischen Heiligen und Bischof, gewidmet ist.
Laut Angaben des Königlich statistisch-topographischen Bureaus Württembergs war Stetten 1875 eine Gemeinde 3. Klasse mit 403 Einwohnern, die ihre Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht fanden, während die Gewerbe nur den örtlichen Bedürfnissen dienten. Die Vermögensverhältnisse der Einwohner waren befriedigend.
Die Stettener Geschichtsbücher verzeichnen für das Jahr 1900 genau 71 Gebäude, die von 344 Personen, davon 197 weiblichen, bewohnt wurden. 53 Schüler besuchten die Volksschule, 5 die Fortbildungsschule und 13 die Sonntagsschule. Es gab 11 Pferde, 285 Stück Rindvieh, 1 Schaf, 154 Schweine, 56 Ziegen, 110 Bienenstöcke, 44 Gänse, 30 Enten und 588 Hühner.
Anfang des 20. Jahrhunderts verfasste der Dichter und Schriftsteller Anton vom Kocher (eigentlich Anton Grimm) die Stettener Heimatschrift „Das Dörflein im Tal” und das Gedicht „Heimatklänge”.
1908 wurde der Zweckverband Eschachwasserversorgung gegründet, dessen Wasserwerk in Stetten steht. Ungefähr 10.000 Einwohner aus Flözlingen, Hausen, Herrenzimmern, Hochwald, Lackendorf, Stetten, Villingendorf und Zimmern beziehen ihr Wasser aus Stetten. Zwei Jahre später wurde eine neue Wasserleitung in Betrieb genommen. Bei den Bauarbeiten wurden erstmals Italiener als Gastarbeiter beschäftigt.
Im Juni 1913 wurde der Ort an das Elektrizitätsnetz angeschlossen.
Im Ersten Weltkrieg wurden zunächst 4 und später insgesamt 25 Soldaten aus Stetten einberufen, außerdem mussten Pferde abgegeben werden. 10 Männer starben. 14 Kriegsgefangene befinden sich in Stetten zum Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft. Viele Stettener waren während des Krieges in der Pulverfabrik Duttenhofer beschäftigt.
Im Zweiten Weltkrieg starben 19 Männer aus Stetten, 13 weitere blieben vermisst.
1963 wurde durch ein neues Schulgesetz die Volks- durch die Hauptschule abgelöst. Jugendliche aus Flözlingen, Horgen, Lackendorf und Stetten besuchten danach die Hauptschule in Stetten. Das neue Schulgebäude auf dem Stumpen wurde am 10. November 1965 bezogen. Zum Schuljahresbeginn 1971/72 wurde die Hauptschule aufgelöst, in Stetten wurde eine Nachbarschaftsgrundschule eingerichtet.
Nach 169 Jahren Selbstständigkeit wurde Stetten 1973 im Rahmen der Baden-Württembergischen Gemeindereform zu einem Ortsteil der Gesamtgemeinde Zimmern ob Rottweil mit den Ortsteilen Zimmern, Horgen, Flözlingen und Stetten. Vorhergehende Bestrebungen, eine selbstständige Eschachgemeinde aus den Orten Flözlingen, Lackendorf und Stetten zu bilden, hatten keinen Erfolg.
Im Eingliederungsvertrag wurde Stetten unter anderem die Wahrung der Eigenart, die Erhaltung der Landschaft und die Förderung der Landwirtschaft zugesichert. Die Mitbestimmung auf Gemeindeebene bleibt durch Einführung der Ortschaftsverfassung bzw. der unechten Teilortswahl gewährleistet.
1979 wurde im Ortszentrum am Standort der alten Mühle der neue Kindergarten über dem neuen Feuerwehrhaus eingeweiht.
Zum 30. September 1999 verzeichnet das statistische Landesamt 688 Einwohner. Die Grundschule wird von 110 Schülern in vier Klassen besucht. Der Kindergarten hat eine Gruppe von 27 Kindern.
Eingemeindungen
Im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform wurden 1973 die bis dahin selbständigen Gemeinden Flözlingen, Horgen und Stetten nach Zimmern eingemeindet.
Politik
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl am 22. März 2009 wurde Emil Maser (CDU) mit 94,6 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen ohne Gegenkandidat bei einer Wahlbeteiligung von 44,3 Prozent für eine dritte Amtszeit bestätigt. [3]
Partnerschaften
Oberbärenburg in Sachsen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zur Weihnachtszeit ist im Rathaus die „Beuter-Krippe“ ausgestellt, ein Ensemble von rund 180 Holzfiguren, die der Stettener Ernst Beuter (1899–1977) als Autodidakt in über 50 Jahren schnitzte.
Der Musikverein Stetten wurde am 4. Oktober 1925 im Stettener Wirtshaus Sonne auf Anregung des Kriegermilitärvereins gegründet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zimmern ist durch die zwei Kilometer entfernte Anschlussstelle Rottweil der A 81 Stuttgart–Singen an das Fernstraßennetz angebunden. Der nächste Bahnanschluss besteht am Bahnhof Rottweil an der Gäubahn (Stuttgart–Singen); dorthin verkehren mehrere Buslinien des Verkehrsverbundes Rottweil.
Bildung
In Zimmern ob Rottweil gibt es eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie eine weitere Grundschule im Ortsteil Stetten. Weiterführende Schulen stehen in der nahegelegenen Stadt Rottweil zur Verfügung.
Söhne und Töchter der Stadt
Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg
Weitere Persönlichkeiten
- Bernd Tauber, deutscher Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler, wohnt in Flözlingen.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 496–598
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 11 vom 27. März 2009, Seite 12
- ↑ "Klamms Krieg" mit Bernd Tauber, Neue Rottweiler Zeitung online, abgerufen 3. Mai 2009
Weblinks
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