- Stift Breunau
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Das Stift Břevnov (dt.: Stift Breunau) ist ein Kloster des Benediktinerordens in der Markétska ulice im Prager Stadtteil Břevnov. Es birgt die barocke Klosterkirche St. Margareta.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Stift Břevnov wurde 993 als erstes Benediktinermännerkloster auf böhmischem Gebiet vom hl. Adalbert, dem zweiten Bischof von Prag, mit Unterstützung Herzogs Boleslav II. dem Frommen bei dem im herzoglichen Besitz befindlichen Hof Břevnov gegründet. Es wurde mit Mönchen aus dem bayerischen Kloster Niederaltaich besiedelt.
Die erste dreischiffige romanische Krypta, deren Mauerwerk unter dem Chorraum der Klosterkirche erhalten ist, entstand im 11. Jahrhundert während der Regierungszeit von Abt Meginhard. Im 13. Jahrhundert wurde an deren Stelle eine gotische Kirche errichtet. Nachdem in den Hussitenkriegen Kloster und Kirche zerstört worden waren, flohen Abt und Konvent 1420 in das Kloster Braunau. Damit begann die Epoche des Doppelklosters Břevnov-Braunau. 1672 erwarb das Kloster die auf halben Wege zwischen Břevnov und Braunau gelegene Herrschaft Sloupno.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden Klostergebäude und Klosterkirche unter Abt Thomas Sartorius († 1700) wieder aufgebaut. Die heutige, kunsthistorisch bedeutende Barockanlage entstand 1708–1740 unter Abt Othmar Daniel Zinke nach Plänen von Christoph Dientzenhofer. Die Inneraumgestaltung der Klosterkirche St. Margareta (kostel sv. Markéty) leitete 1708–1715 dessen Sohn Kilian Ignaz Dientzenhofer. Karl Joseph Hiernle schuf die Statuen des hl. Benedikt und des hl. Nepomuk, die Fassadenplastiken schuf Mathias Wenzel Jäckel. Die Altargemälde stammen von Peter Johann Brandl, die Deckenmalerei von Johann Jakob Stevens von Steinfels.
Das Deckenfresko Das Wunder des hl. Günther im Prälatensaal des Klosters schuf Cosmas Damian Asam. Die Stuckaturen stammen von seinem Bruder Egid Quirin Asam.
Auch im 20. Jahrhundert erlebte das Stift Břevnov und seine Mönche eine schwere Zeit. Das Klostergebäude wurde im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht besetzt. Der Unterdrückung durch die kommunistische Regierung der Tschechoslowakei folgte 1950 die Enteignung. Abt Anastas Opasek († 1999) wurde in einem Schauprozess zu lebenslänglicher Haft verurteilt und zehn Jahre später auf Bewährung freigelassen.
Nach dem politischen Umbruch von 1989 wurden die verfallenen Klostergebäude den Benediktinern durch die Tschechische Republik zurückgegeben. Mit Unterstützung ausländischer Benediktinergemeinschaften und der staatlichen Behörden konnte die Bausubstanz gerettet und nachfolgend die Klosterkirche und die Klostergebäude renoviert werden.
1993 konnte das 1000-jährige Jubiläum gefeiert werden. Papst Johannes Paul II. erhob Stift Břevnov aus diesem Anlass zur Erzabtei und besuchte es 1997 im Rahmen einer Pastoralreise. Seit 1999 steht dem Kloster Prior-Administrator P. Prokop Siostrzonek vor.
Die Benediktinerklöster Braunau und Politz wurden im 13. Jahrhundert von Břevnov aus gegründet.
Klostervorsteher
- Abt Meginhard (11. Jahrhundert)
- Abt Thomas Sartorius (1663–1700)
- Abt Othmar Daniel Zinke (1700–1738); Prior um 1712: Johann Christoph Welak [1]
- Abt Anastas Opasek († 1999)
- Prior Prokop Siostrzonek (1999)
Verweise
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren. Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8
- Erhard Gorys, DuMont Kunst-Reiseführer Tschechische Republik. ISBN 3-7701-2844-3
- Knaurs Kunstführer Tschechische Republik, ISBN 3-426-26609-1
- Milada Vilimková, Johannes Brucker: Dientzenhofer. Eine bayerische Baumeisterfamilie in der Barockzeit. Rosenheimer Verlagshaus, ISBN 3-475-52610-7
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Johann Christoph Welak: Chronik der Stadt Habelschwerdt, zitiert von Dr. Volkmer in: Geschichte der Stadt Habelschwerdt, Frankes Buchhandlung, Habelschwerdt, 1897
50.08444444444414.356944444444Koordinaten: 50° 5′ 4″ N, 14° 21′ 25″ O
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