Stift Göss

Stift Göss
Ehemalige Stiftskirche
Schlussstein mit Abbild eines Seraphs
Josefinischer Sarg von 1784
Deckenmalerei in der Kirche
Vorderer Steher in der Kirche
Monolith in der Krypta

Das Stift Göss ist ein ehemaliges Kloster der Benediktinerinnen (OSB) in Göss, einem Stadtteil von Leoben in Österreich. Heute nicht mehr erhalten sind die Pfarrkirche, der Friedhof und die Bauten westlich der Stiftskirche. Bekannt ist auch das Brunnhöfl, welches noch zum größten Teil erhalten ist. Im Schauraum des Stiftes ist auch ein wiederverwendbarer und nach unten aufklappbarer Josephinischer Sarg von 1784 zu bewundern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster wurde 1004 durch Adula/Adele von Leoben, Gemahlin Pfalzgraf Aribos I., und ihren Sohn Aribo, später Erzbischof von Mainz, auf Aribonengut gegründet und von der Reichsabtei Nonnberg in Salzburg aus mit Kanonissen besiedelt. Die erste Äbtissin war Kunigunde, die Schwester Erzbischof Aribos. Göss war die einzige Reichsabtei (ab 1020 durch Kaiser Heinrich II.) im späteren Habsburgerreich; im 12. Jh. wurde die Benediktinerregel eingeführt. Stift Göss bildete durch Jahrhunderte für den steirischen Adel ein Zentrum für die Erziehung und Versorgung seiner Töchter. Es wurden grundsätzlich nur Nonnen, die aus dem Adel stammten, aufgenommen. 1782 wurde das Kloster aufgehoben. Ab 1783 diente es kurzfristig als Sitz des neu gegründeten Bistums Leoben. 1827 wurde es von der Vordernberger Radmeisterkommunität ersteigert, die in erster Linie am Forstbesitz interessiert war. 1860 gelangte es an einen Grazer Bierbrauer (schon 1459 wurde der erste Stifts-Bierbrauer genannt); seitdem befindet sich hier die Brauerei Göss.

Äbtissinnen von Göss

  • von 1020 bis 1027 Kunigund I.
  • 1040 Wilburgis
  • 1066 Richardis
  • 11. Jahrhundert Margaretha
  • 12. Jahrhundert Hemma
  • 1146 - 1177 Adelheid von Spanheim
  • 1188 - 1203 Ottilie von Guttenberg
  • 1203 - 1230 Ottilie II.
  • 1239 - 1269 Kunigund II.
  • 1271 - 1283 Herburgis von Ehrenfels
  • 1283 - 1298 Euphemia
  • 1298 - 1322 Herradis von Breitenfurt
  • 1322 - 1338 Berta Von Pux und Prank
  • 1340 - 1449 Diemut
  • 1349 - 1354 Katharina von Strettweg
  • 1355 - 1372 Gertraut von Hannau
  • 1381 - 1398 Katharina von Truthan
  • 1399 - 1421 Aloisia von Herberstorf
  • 1421 - 1428 Gertrud von Helfenberg
  • 1428 - 1463 Anna von Herberstorf
  • 1470 - 1474 Bennigna Graßler
  • 1474 - 1497 Ursula von Silberberg
  • 1497 - 1505 Margaretha von Harbach
  • 1505 - 1514 Veronika von Ratmanstorf
  • 1514 - 1523 Margaretha von Mindorf
  • 1523 - 1543 Barbara von Spangstein
  • 1543 - 1566 Amalia von Leisser
  • 1566 - 1573 Barbara von Liechtenstein
  • 1573 - 1576 Anna von Harrach
  • 1576 - 1602 Florientina von Putterer
  • 1602 - 1611 Regina von Schrattenbach
  • 1611 - 1640 Margaretha von Khuenburg
  • 1640 - 1657 Maria Johanna von Kollonitsch
  • 1657 - 1695 Maria Benedikta von Schrattenbach
  • 1695 - 1706 Katharina Benedikta von Stürgkh
  • 1706 - 1737 Maria Mechthildis von Berchthold
  • 1737 - 1751 Maria Antonia von Überacker
  • 1751 - 1779 Maria Henrica von Poppen
  • 1779 - 1782 Maria Gabriela von Schaffmann

Kunstgeschichte

Bei der Stiftskirche des ehemaligen Stiftes Göss handelt es sich um einen großen Bau aus spätgotischer Zeit. Kunsthistorisch interessant sind vor allem die frühromanische Krypta unter dem Chor der Kirche, die frühgotischen Fresken in der Michaelskapelle (im sogenannten Zackenstil) sowie der imposante Dachstuhl der Kirche. Der berühmte Gösser Ornat, eine wertvolle romanische Seidenstickerei, befindet sich heute im Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien.

Siehe auch

Klostergründungen in Österreich

Weblink

47.36305555555615.0958333333337Koordinaten: 47° 21′ 47″ N, 15° 5′ 45″ O


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