- Stimmen der Nacht
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Die Stimmen der Nacht ist ein im Jahr 1983 im Ullstein-Verlag erschienener alternativhistorischer Roman des Schriftstellers Thomas Ziegler.Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
Das Buch erhielt 1984 den Kurd-Laßwitz-Preis in der Kategorie Beste Erzählung. 1993 erschien eine überarbeitete und erweiterte Fassung des Buches unter dem Titel Stimmen der Nacht. Diese Fassung erhielt 1994 den Kurd-Laßwitz-Preis in der Kategorie Bester Roman.
Inhalt
Hintergrund
Der geschichtliche Verlauf in „Stimmen der Nacht“ entspricht, soweit im Buch darauf eingegangen wird, bis Ende 1944 den historischen Tatsachen. Wichtiger Unterschied ist, dass die USA die Atombombe bereits vor der Kapitulation Deutschlands vollständig entwickelt haben und ebendiese dadurch erzwingen, indem sie sie im Februar 1945 über Berlin abwerfen. Hitler stirbt im Führerbunker. Martin Bormann und andere Nazigrößen überleben und werden nur zum Teil von den Alliierten festgenommen.
Nach Ende des Krieges tritt der Morgenthau-Plan in Kraft. Deutschlands Industrieanlagen werden demontiert und unter anderem nach Polen, in die UdSSR oder ins neugegründete Israel gebracht. Deutschland erhält keine Wiederaufbauhilfe; die meisten Großstädte bleiben Ruinen. Damit die Bevölkerung, die Deutschland, jetzt wieder ein Agrarstaat, nicht ernähren kann, nicht verhungert, beschließen insgesamt 20 Millionen Deutsche, darunter zahlreiche gut ausgebildete Ingenieure, Wissenschaftler und Industrielle, nach Südamerika auszuwandern. Die Alliierten leisten Hilfe, indem sie mit Schiffen den sogenannten „Großen Exodus“ ermöglichen. Unter den Migranten befinden sich beispielsweise Krupp, Thyssen oder Wernher von Braun. Die ODESSA, deren historische Existenz umstritten ist, wird im Roman tatsächlich gegründet und ermöglicht unter anderem Klaus Barbie die Flucht nach Südamerika.
Das ebenfalls besiegte Japan wurde in einen demokratischen Süden und in eine sozialistischen, von der UdSSR kontrollierten Norden aufgeteilt. Dieser produziert billiges Spielzeug und exportiert es in alle Welt.
Die Ankunft der Deutschen Auswanderer in Südamerika löst dort ein Wirtschaftswunder aus. Als Folge übernehmen die Deutschen die Kontrolle über alle südamerikanischen Staaten und gründen "Deutsch-Amerika". Sie bauen ein Kosmodrom, entwickeln moderne Waffensysteme, auch die Atombombe, und gestalten ihren Staat nach dem Vorbild Nazideutschlands. Bohrmann wird als „Reichsleiter“ Staatschef und lebt in einer Bunkeranlage in den Anden. In Brasilien wird die Hauptstadt Germania gegründet. Deutsch-Amerika steigt schließlich zur Großmacht auf.
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