- Bahnstrecke Rumburk-Sebnitz
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Rumburk–Šluknov–Sebnitz Kursbuchstrecke (ČD): 083 Streckennummer: DB 6666 (Staatsgrenze–Sebnitz) Streckenlänge: 27,14 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legendevon Ebersbach 0,000 Rumburk früher Rumburg nach Česká Lípa nach Mikulášovice 4,54 Valdek früher Waldecke 7,22 Šluknov údolí früher Karlstal 9,552 Šluknov früher Schluckenau 11,57 Šluknov zastávka früher Schluckenau Hp 12,696 Anschl kamenolom 14,53 Velký Šenov zastávka früher Groß Schönau Hp 16,38 Velký Šenov früher Groß Schönau i.B. 18,04 Lipová u Šluknova früher Hainspach von Rumburk/Krásná Lípa 20,224 Mikulášovice dolní n. früher Niedernixdorf Wölmsdorfer Viadukt (219 m) 22,00 Vilémov u Šluknova früher Wölmsdorf 23,84 Horní Poustevna früher Ober Einsiedel Luční potok (30 m) 25,887 Dolní Poustevna früher Nieder Einsiedel 26,271 Staatsgrenze Tschechien-Deutschland von Bautzen 27,14 Sebnitz nach Bad Schandau Die Bahnstrecke Rumburk–Sebnitz ist eine Nebenbahn („regionální dráha“) [1] im Norden Tschechiens, welche ursprünglich von der Böhmischen Nordbahn-Gesellschaft errichtet und betrieben wurde. Sie verläuft von Rumburk über Šluknov und Mikulášovice nach Dolní Poustevna. Bis 1945 führte die Strecke weiter über die Landesgrenze ins sächsische Sebnitz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Planungen für eine Bahnstrecke über Schluckenau stammten schon von 1870, als die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen den Bau einer Hauptbahn von Bad Schandau über Sebnitz, Schluckenau nach Bautzen vorsahen. Zu diesem Zeitpunkt war die Konzession zum Bau der Bahnstrecke Schluckenau-Grenze (in Richtung Sebnitz und Bautzen) von Österreich schon an die Böhmische Nordbahn-Gesellschaft vergeben worden. Da keine Einigung mit Österreich zustande kam, bauten die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen die Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau in den Jahren 1873 bis 1877 ohne Berührung österreichischen Staatsgebietes.
Am 8. Januar 1873 eröffnete die Böhmische Nordbahn ihre Bahnstrecke von Rumburg nach Schluckenau, an einer Weiterführung dieser Strecke über die Landesgrenze bestand jedoch vorerst kein Interesse. Über zehn Jahre sollten darum vergehen, bis die Strecke nach Nixdorf fortgeführt wurde. Am 14. Dezember 1884 wurde der Abschnitt Schluckenau–Nixdorf eröffnet. Erst nach der Jahrhundertwende wurde an der Streckenverlängerung zum Anschluss an die Sebnitztalbahn gebaut. Am 15. November 1904 wurde der Verkehr bis zum Grenzbahnhof Nieder Einsiedel aufgenommen. Sieben Monate später - am 14. Juni 1905 - fuhren die ersten Züge bis Sebnitz.
Nach der Verstaatlichung der Böhmischen Nordbahn-Gesellschaft ging die Strecke 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen über. Nach 1918 gelangte die Bahn zur neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahn ČSD.
Nach dem Anschluss des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn und wurde von der Reichsbahndirektion Dresden betrieben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 gelangte die Strecke wieder zur ČSD. Grenzüberschreitender Verkehr nach Sebnitz fand nach 1945 nicht mehr statt. Die Strecke wurde an der Staatsgrenze mittels einer Gleislücke unterbrochen, aber nicht abgebaut.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach 1945 verringerte sich die Verkehrsleistung auf der Strecke auf ein Minimum. Viele Industriebetriebe wurden liquidiert, sodass auch im Güterverkehr die Bedeutung der Strecke sank.
1997 drohte erstmals die Einstellung des Bahnbetriebes. Eine damals vorgesehene Übernahme der Strecke durch einen privaten Betreiber kam jedoch nicht zustande.
Der aktuelle Fahrplan 2006/2007 verzeichnet elf Reisezugpaare an Werktagen, die in einem angenäherten Zweistundentakt verkehren. Güterverkehr findet kaum noch statt.
Ausblick
Insbesondere für einen touristischen Verkehr wurde in den Jahren nach 1990 immer wieder ein Wiederaufbau der grenzüberschreitenden Trasse gefordert. Nach dem Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 wurden diese Bestrebungen zum Wiederaufbau nochmals intensiviert. Jedoch sollte es noch bis zum Jahr 2006 dauern, bis der Wiederaufbau zwischen dem Okres Děčín, der ČD und dem Verkehrsverbund Oberelbe vertraglich vereinbart wurde. Vorgesehen ist die Inbetriebnahme der wiederaufgebauten grenzüberschreitenden Strecke derzeit 2009. Neben der Erneuerung des noch vorhandenen Gleises ist dazu insbesondere der Neubau einer Straßenüberführung und der Umbau des Bahnhofes Sebnitz nötig. Veranschlagt ist derzeit ein Kostenrahmen von 1,5 Mio. Euro, der vor allem aus Mitteln der EU und des Verkehrsverbundes Oberelbe finanziert werden soll. (Stand: 10/2007).
Mit dem Neubau einer Brücke bei Sebnitz begann im Herbst 2008 der Wiederaufbau der grenzüberschreitenden Trasse.
Fahrzeugeinsatz
Ab dem 1. Mai 1932 kamen wie auch auf anderen Lokalbahnen der ČSD die legendären Turmtriebwagen der ČSD-Baureihe M 120.4 zum Einsatz. Belegt ist auch der Einsatz von Triebwagen der ČSD-Baureihe M 242.0 Ende der 30er Jahre.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die mittlerweile überalterten Turmtriebwagen von der neu in Dienst gestellten Baureihe M 131.1 verdrängt. Heute kommen im Reisezugverkehr die ab Ende der 70er Jahre in Dienst gestellten Triebwagen der Baureihe 810 (ČSD-Baureihe M 152.0) und deren modernisierte Variante ČD-Baureihe 814 „Regionova“ zum Einsatz.
Einzelnachweise
Literatur
- Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah české republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin, 1991
Weblinks
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