Stock-Car

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Stockcar oder auch Stock-Car ist eine Motorrennsportart, die von der Weltautomobilsporthoheit FIA und somit auch ihrem deutschen Pendant DMSB jedoch nicht als Motorsport anerkannt wird.

Stockcar wird auf einem etwa 500 Meter langen Ovalkurs mit unebenem Untergrund gefahren. Hierbei sind sechs bis zwölf Fahrzeuge pro Rennen auf der Strecke.

Im Gegensatz zu normalen Autorennen ist es in dieser Sportart erlaubt zu drängeln. Daher müssen auch die Fahrzeuge entsprechend gesichert sein. So ist ein stabiler Käfig im Wagen unverzichtbar, da ein Überschlagen oder Drehen nicht ausgeschlossen ist, in der Regel werden hierzu Wagen, die nicht mehr für den Straßenverkehr tauglich sind, umgebaut. Für viele Anhänger des Stockcars liegt die Faszination sicherlich darin, auf legalem Weg an die Grenzen ihres Fahrkönnens zu gehen. Gerade junge Fahrer berichten, dass der Drang zum Rasen auf der Straße nachlässt.

Gestartet wird in unterschiedlichen Rennklassen, die sich nach Antriebsart und Motorleistung der Fahrzeuge unterscheiden.

Deutsche Stockcarrennen sind nicht mit den nordamerikanischen Stockcarrennen der NASCAR vergleichbar, bei denen ursprünglich nur Serienfahrzeuge (stock cars) eingesetzt werden durften.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wie lange es schon Stockcarrennen in Deutschland gibt, ist nicht genau nachvollziehbar, in Bramsche in der Nähe von Osnabrück werden seit 1976 Stockcarrennen ausgetragen.

Fernsehen

Besondere Popularität erlangte die Sportart, als Stefan Raab am 25. Juni 2005 Die große TV Total Stockcar Crash Challenge organisierte, bei der 30 Stars in 10 verschiedenen Mannschaften antraten. Das dort veranstaltete Rennen hatte tatsächlich nur wenig mit der tatsächlichen Sportart zu tun. Trotzdem wurde dadurch für die Popularität dieses Sports viel erreicht. Die Sendung war ein so großer Erfolg, dass sie seitdem jährlich stattfindet und im Jahr 2008 die 4. Auflage stattfand.

Nachtrennen

Ungewöhnlich im Rennsport ist sicherlich ein Nachtrennen, insbesondere bei den Stockcars, da diese mit der hierfür geforderten Technik meist nicht (mehr) ausgestattet sind und deshalb damit direkt vor dem Rennen extra nachgerüstet werden müssen. Die Fahrzeuge müssen (an beliebiger Stelle) mindestens einen Scheinwerfer sowie ein Bremslicht (dauerleuchtend) haben.

Stockcar in Deutschland

Bayern

Eigenbau-Stockcar

In Bayern haben sich über 50 Vereine zum Bayerischen Stock-Car-Verband (abgekürzt BSCV) zusammengeschlossen und fahren seit 1978 unter dessen Regeln und Vorschriften. Der Verband ist in zwei Gruppen aufgeteilt, die Gruppe Nord umfasst die Gebiete zwischen Regensburg, München, Ingolstadt, Nürnberg und Weiden. Die Vereine um Regensburg, Straubing, Landshut und Passau bilden die Gruppe Süd. In beiden Gruppen werden über das Jahr zwischen fünf und sechs Wertungsläufe durchgeführt, wobei sich – je nach Klasse – nur eine bestimmte Anzahl an Fahrern und Mannschaften für den Endlauf qualifiziert. In diesem Endlauf werden die Bayerischen und Deutschen Meister der jeweiligen Klassen ermittelt. Dieser findet immer jährlich abwechselnd auf einer Nord- oder Südstrecke statt.

Dabei wird ein großer Wert auf Sicherheit gelegt. So sind für den Fahrer ein tauglicher Rennanzug, festes Schuhwerk, eine Halskrause sowie das Tragen eines Helmes mit splitterfestem Visier oder Schutzbrille Pflicht.

Am und im Fahrzeug muss alles entfernt werden, was Splitter- oder Feuergefahr besitzt, zweckmäßigerweise wird dazu im Innenraum alles bis auf einen zulässigen Sportsitz ausgebaut. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, muss die Fahrertür regelkonform versteift werden und ein Überrollkäfig eingebaut werden. Auch muss die Anhängerkupplung und der Originaltank entfernt werden, wobei dieser stattdessen zwischen den Achsen angebracht wird und dabei das maximale Tankvolumen von 30 Liter nicht übersteigen darf. Die Fensterscheiben werden im Fahrerbereich durch ein Gitter ersetzt, um den Fahrer zum Beispiel vor Steinschlag zu schützen. Eine Rennlizenz ist nicht erforderlich.

Es wird in folgenden Klassen gestartet:

  • Unverbaute Klasse: Bayerische Meisterschaft (bis 1300 cm³, bis 1800 cm³ und über 1800 cm³)
  • Junior-Cup (max. 1300 cm³ und 48 kW, ab vollendetem 16. LJ bis zur Vollendung des 18. LJs)
  • Verbaute Klasse Herren: Bayerische Meisterschaft (bis 1800 cm³ und über 1800 cm³)
  • Verbaute Klasse Damen: Bayerische Meisterschaft (ohne Hubraumgrenze)
  • Verbaute Klasse Herren: Deutsche Meisterschaft (ohne Hubraumgrenze)
  • Verbaute Klasse Damen: Deutsche Meisterschaft (ohne Hubraumgrenze)
  • Verbaute Klasse: Bayerische Meisterschaft (bis 1800 cm³)
  • Verbaute Klasse Spezial: Bayerische Meisterschaft (ohne Hubraumgrenze)
  • Superklasse Eigenbau: Deutsche Meisterschaft (ab 110 kW; Eigenbauten in optisch schönem Zustand)
  • Superklasse Karosserie: Deutsche Meisterschaft (ab 110 kW; Serienfahrzeuge in optisch schönem Zustand)

Da die Superklasse-Fahrzeuge in vielen Arbeitsstunden hergestellt und darüber hinaus stark motorisiert sind (häufig mehr als 220 kW), herrscht bei diesen Rennen absolutes Crashverbot, anlehnen ist jedoch meist erlaubt.

In der unverbauten Klasse dürfen keine Schweißarbeiten an der Karosserie vorgenommen werden, das Auto bleibt äußerlich im Originalzustand, wobei die obigen Sicherheitsbestimmungen trotzdem einzuhalten sind.

Bei der verbauten Klasse hingegen darf beispielsweise der Kofferraum entfernt werden, um eine geringere Angriffsfläche zu bieten. Zudem sind Schweißarbeiten an der Karosserie erlaubt, so ist es möglich, bestimmte Teile des Fahrzeugs auszubauen und mit 1-mm-Stahlblech nachzumodellieren. Trotzdem darf der Motorbereich weder versteift noch verstärkt werden.

Am 5. Mai 2007 fand im Münchner Olympiastadion eine Stockcarveranstaltung vor mehreren tausend Besuchern statt. Dies war die erste große offizielle Stockcar-Veranstaltung in Bayern.

Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zur Zeit drei Standorte für Stock-Car-Rennen: Grimmen, Stavenhagen-Basepohl (auch Reuterstadt-Stavenhagen genannt) und Sanitz-Wendfeld.

Die Rennen in Grimmen haben einen besonderen Charakter. Das Grimmener Stock-Car-Rennen steht im Guinness Buch der Rekorde mit dem „Größten Starterfeld“, das bei über 600 Fahrern lag. Ursprung des Rennens in Grimmen ist ein Motorradtreffen im Jahre 1992. Damals wurde mit etwa 30 Autos gefahren und die Veranstaltung war zudem nur als Show gedacht.

In Mecklenburg-Vorpommern wird in den folgenden Klassen gefahren:

  • Offene Klasse bis 60 PS
  • Offene Klasse über 60 bis 80 PS
  • Offene Klasse über 80 bis 140 PS
  • Offene Klasse über 140 PS und allradgetriebene Fahrzeuge
  • Offene Klasse Heckangetrieben Fahrzeuge
  • Trabant-Klasse Original 26 PS
  • Trabant-Klasse Tuning
  • Buggy-Klasse Eigenbau mit Trabantmotoren
  • Wohnwagen

dazu folgen die Junior-Klassen:

  • Juniorenklasse Buggy 13-17 Jahre Original 26 PS
  • Juniorenklasse Trabant 13-17Jahre Original 26 PS

Entgegen der landläufigen Meinung, hier wird nur Ulk betrieben, handelt es sich beim Stockcar-Sport um eine ernsthafte Motorsportart unter dem Motto: "Bezahlbar für jedermann". Gerade das Engagement der vielen Vereine im Umbau der Fahrzeuge, in der Erziehung und Unterweisung Jugendlicher und das Heranführen an den Sport spielen eine enorme soziale Bedeutung. In MV gibt es ca. 100 Vereine, deren Ursprung der Stockcarsport ist. Die Wiege dafür stand in Grimmen. Und die Resonanz durch mehrere tausend Zuschauer bei jeder Veranstaltung an den genannten Orten beweist die ungebrochene Beliebtheit dieses Sportes in MV.


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