- Strecke Husum-Kiel
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Husum–Kiel Husum–Jübek–Kiel Kursbuchstrecke (DB): 134 Streckennummer: 1011 Jübek-Husum
1022 Kiel-OsterrönfeldLegendevon Bredstedt 26,3 Husum nach Heide und St. Peter-Ording 23,0 Rosendahl 20,5 Schwesing 15,8 Wester-Ohrstedt 14,2 Ohrstedt nach Klosterkrug 9,35 Ahrenviöl nach Eggebek/Tarp 5,0 Sollbrück von Flensburg 0,0 149,4 Jübek 142,8 Schuby von Süderbrarup 138,4 Schleswig nach Friedrichstadt ehem. Strecke nach Klosterkrug Klosterkrug 132,5 Lottorf von Eckernförde (Schmalspurbahn) 125,4 Owschlag 120,7 Alt Duvenstedt von Husum 115,3 Büdelsdorf 113,9 Rendsburg Rendsburger Schleife Hochbrücke (Nord-Ostsee-Kanal) 106,5 Üst Österrönfeld Brücke 105,0 30,9 Osterrönfeld nach Neumünster Anschlussbahn zur Rader Insel 27,2 Schülldorf 24,4 Ostenfeld 20,5 Kronsburg 13,0 Felde ehemals Brandsbek 11,6 Flemhude 8,1 Melsdorf Kiel-Mettenhof 5,4 Kiel-Russee von Flensburg 2,9 Kiel-Hassee Umgehungsbahn 0 Kiel Hauptbahnhof ab 1. Juni 1899 Kiel, alter Bahnhof (1844-1899) Husum–Erfde–Rendsburg Kursbuchstrecke (DB): ex 132, ex 113e Streckennummer: 1012 Streckenlänge: 50,1 km von Bredstedt 90,0 Husum nach Jübek nach Heide und St. Peter-Ording 86,9 Mildstedt 83,2 Rantrum 77,4 Schwabstedt Treene-Querung 72,0 Norderstapel 64,0 Erfde 58,4 Christiansholm 51,7 Hohn 48,3 Garlbek 45,2 Fockbek Ende der Gleise Rendsburg Gewerbegebiet Nord von Jübek 41,3 Büdelsdorf 39,9 Rendsburg Rendsburger Schleife Hochbrücke (Nord-Ostsee-Kanal) weiter nach Kiel Die Bahnstrecke Husum–Kiel ist eine im West- und Ostabschnitt eingleisige, nicht durchgängig elektrifizierte Bahnstrecke in Schleswig-Holstein. Sie verbindet die Stadt Husum über Rendsburg mit der Landeshauptstadt Kiel und dient als wichtige West-Ost-Achse dem Bahnverkehr zwischen Nord- und Ostsee.
Historisch gesehen verlief die Verbindung von Husum über Erfde und Rendsburg nach Kiel. Die heutige Strecke (KBS 134) Husum-Kiel verläuft via Jübek–Schleswig–Rendsburg nach Kiel, wobei im Abschnitt Jübek–Rendsburg die zweigleisige, elektrifizierte Bahnstrecke Flensburg–Neumünster mitgenutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf
Die Bahnstrecke beginnt im dritten Husumer Bahnhof, der 1910 zur Eröffnung der Strecke nach Erfde und Rendsburg fertig gestellt wurde. Dieser Bahnhof ist der wichtigste Knotenpunkt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Neben den Zügen nach Kiel wird er von Zügen der Marschbahn und der Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording bedient. Die Strecke nach Kiel führt in flacher Geestlandschaft nordostwärts und erreicht am Mühlenbach den Ort Ohrstedt. Bis Jübek gibt es keine Verkehrshalte.
Mehrere Bahnhöfe entlang der Strecke wurden in den frühen 1980er Jahren aufgegeben oder nur noch im Güterverkehr bedient. In Jübek geht die Strecke auf die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg über. Über flaches, meist landwirtschaftlich genutztes Land geht es dann zum Bahnhof Schleswig und weiter durch eine leicht hügelige Endmoränenlandschaft Richtung Rendsburg. Der Zug hält nicht in Büdelsdorf. Dort mündete bis 1974 die ursprüngliche, am 1. September 1910 eröffnete Strecke von Husum nach Rendsburg über Erfde in die Bahnstrecke Flensburg–Neumünster. Der Rendsburger Bahnhof wurde beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals nicht verlegt.
Die Strecke führt anschließend über die große Rendsburger Schleife um einen Teil der Stadt, um auf der Rendsburger Hochbrücke den Kanal zu überqueren. Im ehemaligen Keilbahnhof Osterrönfeld zweigt die Strecke nach Kiel Richtung Osten ab. Dieser Abschnitt wurde am 15. Oktober 1904 eröffnet. Bei Felde überquert die Bahnstrecke die Eider, die wenig unterhalb der Brücke in den Nord-Ostsee-Kanal mündet. Kurz vor dem Kieler Hauptbahnhof werden die Bahnstrecke Kiel–Flensburg und dann die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel erreicht, auf der die Einfahrt in den Zielbahnhof erfolgt.
Geschichte
Husum–Erfde–Rendsburg
Ursprünglich gab es eine direkte, 50 km lange Verbindung von Husum durch die Treeneniederung über Norderstapel und Erfde nach Rendsburg und wie hier beschrieben weiter nach Kiel. Die Strecke Husum–Erfde–Rendsburg wurde am 1. September 1910 eröffnet. In Norderstapel kreuzte bis 1934 die Strecke Friedrichstadt–Schleswig der Schleswiger Kreisbahn.
Ende der 1920er Jahre gab es durchgehende Personenzüge der Relation Husum–Erfde–Rendsburg–Kiel. Die Fahrzeit betrug über drei Stunden. Ein schnelleres Zugpaar mit wenigen Unterwegshalten benötigte nur etwa zwei Stunden und 20 Minuten. 1959 befuhren Triebwagen die Strecke nach Rendsburg in rund 70 Minuten. Nahverkehrszüge der Relation Husum–Kiel wurden weiterhin über Erfde geführt, während Eilzüge bereits über Jübek fuhren. Es verkehrten täglich etwa acht Zugpaare.
Am 25. Mai 1974 wurde der Personenverkehr von Husum über Erfde nach Rendsburg eingestellt. Gleichzeitig wurde auch der Güterverkehr auf dem Teilstück zwischen Erfde und Hohn beendet. Die Strecke wurde dort anschließend abgebaut. Aus der durchgehenden Verbindung wurden somit zwei Stichstrecken für den verbliebenen Güterverkehr Husum-Erfde sowie Rendsburg–Hohn. Diese wurden in den folgenden Jahrzehnten stückweise weiter verkürzt.
Ein Grund für die Stilllegung soll der moorige Untergrund im Mittelteil der Strecke gewesen sein. Seitdem fahren alle Züge von Husum nach Kiel über Jübek, Schleswig und Rendsburg, was einen Umweg von etwa 12 km bedeutet. Die Kilometrierung war durchgehend von Kiel (0,0 km) bis Husum (90,0 km) geführt.
Die Strecke ist inzwischen größtenteils abgebaut. Bis zum 1. Juli 1999 gab es noch Güterverkehr nach Fockbek, zuletzt als Bahnhofsgleis. Ein verbliebenes, etwa 2,5 Kilometer langes Reststück verbindet den Rendsburger Bahnhof mit einem nördlichen Industriegebiet und ist mittlerweile ebenfalls ungenutzt.
Von Husum aus gab es bis 2003 noch einen bescheidenen Güterverkehr zu einem Holzwerk in Mildstedt. Dort endete die Strecke zuletzt an einem Prellbock. Bedienungsfahrten erfolgten durch die Privatbahn NVAG aus Niebüll. Nach Insolvenz der NVAG und Schließung des Holzwerks fand auf diesem Restabschnitt kein Schienenverkehr mehr statt.
Husum–Jübek
Diese 26 Kilometer lange Strecke entstand nach dem Preußisch-Dänischen Krieg aus der seit dem 25. Oktober 1854 betriebenen Strecke Flensburg–Tönning, die unter anderem dem Transport von Vieh nach Großbritannien diente. Nach der Annexion des Herzogtums Schleswig durch Preußen wurde der nordöstliche Teil dieser Strecke ab Eggebek über Schleswig nach Neumünster umgeleitet. Von Sollbrück, von wo aus die alte Strecke bis Ohrstedt und Husum umgewidmet wurde, ging am 29. Dezember 1869 zum Bahnhof Jübek an der kürzeren Umleitungsstrecke die Verbindung in Betrieb. Auf dieser Strecke wurde Husum bereits 32 Jahre vor dem Anschluss an die Marschbahn erreicht.
Bereits lange vor der Stilllegung der Strecke Husum–Erfde–Rendsburg wurden Eilzüge über Husum–Jübek geführt. So wurde die Strecke schon 1959 von zwei lokbespannten Eilzugpaaren der Relation Husum–Kiel benutzt. Daneben gab es Personenzüge, die jede Unterwegsstation bedienten. Deren Fahrzeit betrug etwa 37 Minuten. Der Haltepunkt Rosendahl wurde vor 1975 als erster Unterwegsbahnhof der Strecke stillgelegt. Heute halten die Züge nicht mehr zwischen Husum und Jübek. Als letzter Güterkunde an der Strecke wurde die Bundeswehr in Ohrstedt bis Ende 2001 im Güterverkehr bedient. Dafür gab es eine morgendliche Taktlücke im Personenfahrplan. Seit 2006 kann der Bundeswehranschluss erneut bedient werden.
Jübek–Rendsburg
Im Mittelteil wird die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg mitgenutzt.
Rendsburg–Kiel
Dieser Abschnitt wurde am 15. Oktober 1904 durch die Preußischen Staatseisenbahnen eröffnet. Der Personenverkehr wurde zumeist mit Nahverkehrszügen betrieben. Bereits in den späten 1920er Jahren gab es durchgehende Züge nach Husum, die teilweise nur wenige Unterwegshalte hatten. Später befuhren regelmäßig drei bis vier Eilzugpaare die Strecke, darunter ein Zugpaar Husum–Lübeck. Nach Stilllegung der Bahnstrecke Niebüll–Flensburg 1980 wurde das saisonal verkehrende Zugpaar Sylter Welle (Kiel–Westerland (Sylt), zeitweise auch ab Lübeck) über Rendsburg statt über Flensburg geführt. Dieser Zug verkehrte 2005 zum letzten Mal. Er war der letzte lokbespannte Personenzug auf dieser Strecke.
Jüngster Haltepunkt zwischen Rendsburg und Kiel war Mettenhof. Damit wurde ab den frühen 1970er Jahren eine nahe gelegene Kieler Trabantensiedlung bedient. Nachdem 1987 mit der Einführung von Regionalschnellbahnen (RSB) alle Unterwegshalte gestrichen wurden, wurde der Bahnhof Felde (früher: Brandsbek) mit der Betriebsaufnahme der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) 2000 wieder in Betrieb genommen.
Aktueller Betrieb
Im Personenverkehr wird die Gesamtstrecke Husum–Kiel seit November 2000 von Triebwagen des Typs LINT 41 und Triebfahrzeugen des Typs Bombardier Talent der NOB im Stundentakt befahren. Insbesondere während der Kieler Woche wird auf dieser Relation das Zugangebot deutlich verstärkt, sodass teilweise auch lokbespannte Züge zum Einsatz kommen.
Für die 102 Kilometer lange Strecke benötigen sie planmäßig 81 beziehungsweise 83 Minuten. Zwischenhalte sind Jübek, Schleswig, Owschlag, Rendsburg und Felde.
Literatur
- Hans Bock: Die Marschbahn von Altona nach Westerland. Boyens, Heide 1989 ISBN 3-8042-0458-9
Weblinks
- Streckenbeschreibung Rendsburg–Erfde–Husum
- Streckenbeschreibung Kiel–Husum
- Historische Streckenkarte Schleswig-Holstein
- Husum–Erfde–Rendsburg: Bahnhof Rantrum
- Husum–Erfde–Rendsburg: Treenebrücke Schwabstedt/Norderstapel
- Husum–Erfde–Rendsburg: Bahnhof Erfde
- Bilder Husum–Erfde–Rendsburg 1976
- Bilder des Abschnitts Norderstapel–Hohn heute
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