- Kiel Hauptbahnhof
-
Kiel Hauptbahnhof Haupteingang des Bahnhofs Daten Kategorie 2 Betriebsart Kopfbahnhof Bahnsteiggleise 6 Abkürzung AK Eröffnung 1899 Webadresse www.bahnhof.de Architektonische Daten Baustil Neobarock Lage Stadt Kiel Land Schleswig-Holstein Staat Deutschland Koordinaten 54° 18′ 53,4″ N, 10° 7′ 54,5″ O54.31482110.131798Koordinaten: 54° 18′ 53,4″ N, 10° 7′ 54,5″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Schleswig-Holstein Kiel Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Mit täglich 25.000 Reisenden und Besuchern ist der Kieler Hauptbahnhof nach dem Lübecker Hauptbahnhof der zweitgrößte Bahnhof Schleswig-Holsteins.[1]
Der Bahnhof ist Ausgangspunkt von Strecken nach Hamburg, Lübeck, Flensburg und Husum. Er befindet sich direkt an der Kieler Förde. Die Fähranleger nach Oslo und Göteborg liegen wenige hundert Meter entfernt.
Der Kieler Hauptbahnhof ist ein Kopfbahnhof. Die Länge der dreischiffigen Bahnsteighalle beträgt 121 Meter, die Breite 55 Meter.
Geschichte
Der erste Kieler Bahnhof wurde 1843 bis 1846 am Ziegelteich, rund 500 Meter nördlich des jetzigen Standortes, errichtet. Dieser Bahnhof war dem wachsenden Verkehr, besonders dem eines Reichskriegshafens, zu dem Kiel 1871 erklärt worden war, nicht mehr angemessen. Der jetzige Standort verbesserte die Zufahrtsmöglichkeit zum Hafen für den Straßenverkehr. Der Bau begann 1895.
Der westliche Teil des sechsgleisigen Kopfbahnhofs wurde 1899 fertiggestellt und eröffnet. Die Bauarbeiten am restlichen Teil dauerten noch bis 1911 an, da unter anderem zunächst das Stadtkloster abgerissen werden musste. Solange verkehrten noch Züge durch eine Lücke im Ostflügel zum alten Bahnhof, bis dieser 1902 abgerissen wurde. Auf der Ostseite des Empfangsgebäudes wurde die Kaisertreppe kombiniert mit einer geschwungenen Auffahrt angelegt, über die auf kürzestem Weg das Hafenbecken mit dem Anleger für die kaiserliche Jacht erreicht werden konnte.
Im Jahre 1944 wurden der Hauptbahnhof und die angrenzenden Prachtbauten bei einem schweren Bombenangriff durch die Alliierten schwer beschädigt. Ab 1950 wurde der Bahnhof in vereinfachter Form wiederaufgebaut. In den 1950er Jahren wurde das Bahnhofsumfeld umgestaltet. Insbesondere die zuführende Straße Sophienblatt wurde stark verbreitert.
Aufgrund der Olympischen Sommerspiele 1972 wurde im Norden des Bahnhofes ein Parkdeck angelegt, in dem sich ebenerdig der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) befand, dazu wurde vom Bahnhof ein Fußgängersteg aus massiven Beton gebaut. Im Bahnhof wurden auf dem Querbahnsteig sowie rund um die Eingangshalle verschiedene Verkaufspavillons errichtet, dazu auch in der historischen Eingangshalle (Nordeingang) und den danebenliegenden Wartehallen jeweils eine zusätzliche Ebene eingezogen, die die historischen Raumhöhen halbierte. Das Parkdeck mit dem noch heute (2011) darunter befindlichen ZOB wurden 2009–2010 im Süden – zum Bahnhof hin – um knapp ein Drittel reduziert (Teilabriss) und dort ein Hotel der "Atlantic"-Kette errichtet (Eröffnung Juni 2010 / Baukosten rund 23 Mio. Euro).
Auch zum 1988 errichteten Einkaufszentrum Sophienhof wurde ein Fußgängersteg vom Empfangsgebäude her angelegt, was die Architektur des Gebäudes beeinträchtigte. Genauso zwei außen am Bahnhof angebrachte geschlossene Fußgängerstege links und rechts der Eingangshalle im Norden, die von den Kielern wegen Ihres Aussehens scherzhaft "BH" genannt wurden.
Auf der Ostseite zum Hafen hin wurde 1994/1995 das Erlebniszentrum CAP mit mehreren Restaurants und einem Großkino neu errichtet. Es verfügt über einen direkten Zugang auf Bahnsteighöhe vom östlichsten Bahnsteig. Das Cap erfuhr im Jahr 2010 bereits seinen zweiten Umbau - im Wesentlichen eine erneute Veränderung der Passage und der Eingangsbereiche unter Beibehaltung der Lokalitäten, seit einigen Jahren u.a. auch einer Bowlingbahn und einer Discothek.
1995 wurde die Bahnstrecke Richtung Hamburg elektrifiziert. Seitdem starten und enden hier täglich auch ICE-Züge.
Im Jahr 1999 begann ein umfassender Umbau des Bahnhofs. Unter anderem erhielt er eine neue Empfangshalle. Die Zwischenebene der historischen Eingangshalle wurde entfernt und damit die einstige Raumhöhe wiederhergestellt. Der Fußgängersteg zum ZOB wie die Außenstege an der Nordseite des Bahnhofs wurden ersatzlos abgerissen, der Fußgängersteg zum Sophienhof wurde durch eine Stahl-Glas-Konstruktion ersetzt. Der umgestaltete Bahnhofsvorplatz und die Empfangshalle am Querbahnsteig mit zahlreichen Geschäften wurden zur Kieler Woche im Juni 2004 eingeweiht. Auch die Kaisertreppe im Osten wurde wieder hergestellt. Wegen finanzieller und technischer Schwierigkeiten wurde der Umbau mehrmals unterbrochen und erst im Mai 2006[2] mit der Fertigstellung einer neuen Bahnsteighalle abgeschlossen, nur über dem Querbahnsteig ist noch die alte und sanierte Bahnhofshalle erhalten. Die Gesamtkosten des Umbaus betrugen rund 60 Millionen Euro. Die Kosten der Bahnsteighalle wurden mit rund 30 Millionen Euro angegeben[2].
Strecken
Gegenwärtig im Personenverkehr betrieben
Im Gelegenheitsverkehr befahrene Strecke
- Kiel–Schönberg–Schönberger Strand; von 1897 bis 1911 sowie von 1954 bis 1981 endeten die Personenzüge der Kiel-Schönberger Eisenbahn im Hauptbahnhof. Vor allem in den Sommermonaten verkehren an den Wochenenden Sonderzüge nach Schönberger Strand, seit einigen Jahren auch nach festem Fahrplan.
Stillgelegte und abgebaute Strecke
Fernverkehr
Linie Linienverlauf Takt ICE 20 (Kiel Hbf –) Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) Hbf – Mannheim Hbf – Karlsruhe Hbf – Freiburg (Breisgau) Hbf – Basel SBB (– Zürich HB – Interlaken Ost) einzelne Züge ICE 22 (Kiel Hbf –) Hamburg Hbf – Hannover Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) Flughafen Fernbf – Mannheim Hbf (– Heidelberg Hbf) – Stuttgart Hbf einzelne Züge ICE 31 Kiel Hbf – Hamburg Hbf – Osnabrück Hbf – Dortmund Hbf – Düsseldorf Hbf – Köln Hbf – Koblenz Hbf – Frankfurt (Main) Hbf – Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – München Hbf einzelne Züge IC 31 (Kiel Hbf –) Hamburg Hbf – Münster (Westf) Hbf – Dortmund Hbf – Köln Hbf – Mainz Hbf – Frankfurt (Main) Hbf (– Würzburg Hbf – Nürnberg Hbf – Passau Hbf) einzelne Züge Regionalverkehr
Zugart Linienverlauf Kursbuchstrecke RE Kiel – Neumünster – Elmshorn – Hamburg Hauptbahnhof 103 RB Kiel – Eckernförde – Flensburg 146 RE Kiel – Preetz – Lübeck Hauptbahnhof (– Lüneburg) 145 RB Kiel – Preetz – Lübeck Hauptbahnhof (– Hamburg Hauptbahnhof) 145 RB Kiel – Neumünster 103 NOB Kiel – Eckernförde 146 NOB Kiel – Rendsburg – Schleswig – Husum 134 Einzelnachweise
- ↑ Kiel Hauptbahnhof Auf: kiellive.de
- ↑ a b Meldung Kiel: Bahnhofsumbau vollendet. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 7/2006, ISSN 1421-2811, S. 323.
Weblinks
- Gleisplan des Bahnhofs Kiel Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 171,2 KB)
- Kieler Stadtarchiv
- Gössler Kinz Kreienbaum Architekten BDA, Hbf Kiel: Erneuerungs- und Umbauarbeiten, Planung ab 2002, Bauarbeiten 2003-2006
Wikimedia Foundation.