Strenkert

Strenkert

Paul Strenkert (* 9. Januar 1899 in Oedheim; † 1. Dezember 1989 in Kempten) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (BVP, später CSU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule und der Fortbildungsschule absolvierte Strenkert eine Ausbildung zum Bergmann und war anschließend bis 1930 als Bergarbeiter im Steinsalzbergbau tätig. Er engagierte sich seit 1913 in der Katholischen Jugend und in der Christlichen Gewerkschaft, bildete sich an einer christlichen Gewerkschaftsschule weiter und besuchte 1928/29 die katholisch-soziale Volkshochschule. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.

Strenkert war seit 1930 Arbeiter- und Diözesansekretär sowie Geschäftsführer beim Diözesanverband in Augsburg. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er 1933 kurzzeitig in „Schutzhaft“ genommen und 1939 aus seinem Amt als Arbeitersekretär entlassen. Von 1939 bis 1949 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Zuletzt geriet er in Gefangenschaft.

Strenkert beteiligte sich 1945 an den Gründungen des Bayerischen Gewerkschaftsbundes (BGB) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Er war von 1946 bis 1957 erneut als Arbeiter- und Diözesansekretär in der katholischen Arbeiterbewegung (Katholisches Werkvolk) der Diözese Augsburg tätig und setzte sich gleichzeitig für den Aufbau christlicher Arbeitnehmerorganisationen ein. Daneben fungierte er von 1950 bis 1957 als Vorstandsvorsitzender der AOK Kempten und als Vorstandsmitglied der Landesversicherungsanstalt Schwaben. Ferner war er von 1953 bis 1957 Präsident der Allgäuer Katholikentage, 1958 Vizepräsident des 78. Deutschen Katholikentages in Berlin und im Anschluss Präsident der Katholischen Sozialen Woche Deutschlands.

Partei

Strenkert war von 1918 bis zu ihrer Auflösung 1933 Mitglied der BVP. Er beteiligte sich 1945 an der Gründung der CSU und wurde in den Landesvorstand der Partei gewählt.

Abgeordneter

Strenkert war 1932/33 sowie von 1945 bis 1962 Ratsmitglied der Stadt Kempten. 1950 wurde er in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er bis 1966 angehörte. Hier war er von 1950 bis 1958 Mitglied des Ausschusses für Sozialpolitische Angelegenheiten.

Öffentliche Ämter

Strenkert wurde am 16. Oktober 1957 als Staatssekretär für Arbeit und Soziale Fürsorge in die von Ministerpräsident Hanns Seidel geführte Regierung des Freistaates Bayern berufen und gehörte auch der von Ministerpräsident Hans Ehard geleiteten Folgeregierung an. Nach der Bildung einer CSU-Alleinregierung wurde er am 11. Dezember 1962 von Ministerpräsident Alfons Goppel zum Staatsminister für Arbeit und Soziale Fürsorge ernannt. Am 24. Juni 1964 trat er von diesem Amt zurück und wurde von Hans Schütz abgelöst.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paul Strenkert — (* 9. Januar 1899 in Oedheim; † 1. Dezember 1989 in Kempten) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (BVP, später CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Neubauer (Politiker) — Franz Neubauer (* 10. Mai 1930 in Großsichdichfür/Kreis Marienbad, Sudetenland, heute Tschechien) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CSU). Er lebt in Nußdorf am Inn. Er ist mit der ehemaligen Vorzimmerdame div. bayerischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Haderthauer — Christine Haderthauer, 2008 Christine Haderthauer (* 11. November 1962 in Neumünster) ist eine deutsche Politikerin (CSU) und seit dem 30. Oktober 2008 Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Schütz — (* 14. Februar 1901 in Hemmehübel/Nordböhmen; † 24. Januar 1982 in München) war ein sudetendeutscher Politiker (DCSV, CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veröffentlichungen …   Deutsch Wikipedia

  • Hillermeier — Karl Hillermeier (* 1. Dezember 1922 in Wallmersbach) ist ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Ehard IV (Bayern) — Das Kabinett Ehard IV bildete vom 26. Januar 1960 bis zum 11. Dezember 1962 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Nachdem Hanns Seidel am 22. Januar 1960 aus gesundheitlichen Gründen als Bayerischer Ministerpräsident zurücktrat, übernahm… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Goppel I (Bayern) — Das Kabinett Goppel I bildete vom 11. Dezember 1962 bis zum 5. Dezember 1966 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Bei der Wahl zum fünften Bayerischen Landtag am 25. November 1962 erzielte die CSU zum ersten mal seit 1946 wieder die… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Seidel II (Bayern) — Das Kabinett Seidel II bildete vom 9. Dezember 1958 bis zum 22. Januar 1960 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Bei der Wahl zum vierten Bayerischen Landtag am 23. November 1958 wurde die seit Oktober 1957 bestehende Regierung unter… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Seidel I (Bayern) — Das Kabinett Seidel I bildete vom 16. Oktober 1957 bis zum 9. Dezember 1958 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Die Regierungsbildung erfolgte nach dem Austritt des Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten… …   Deutsch Wikipedia

  • Krehle — Heinrich Krehle (* 21. Januar 1892 in München; † 16. Oktober 1969 ebenda) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”