Strohner Maarchen

Strohner Maarchen

Das Strohner Märchen (auch Strohner Maarchen[1]) ist ein Trockenmaar nahe Strohn in der Vulkaneifel. Sein Kessel ist länglich-oval und hat einen Durchmesser von ca. 210 x 140 Metern. Von der für ein Maar geringen Größe rührt der Name mit der Verniedlichungsform Märchen (Maarchen). Zusammen mit dem nördlich gelegenen Pulvermaar und dem angrenzenden Römerberg gehört das Strohner Märchen zum Naturschutzgebiet Pulvermaar.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Das Strohner Märchen entstand nach pollenanlytischen Untersuchungen vor etwa 8.100 Jahren. Geologisch gesehen ist es kein reines Maar, sondern ein eigener kleiner Schlackenvulkan mit einem schrägen Schlot, der durch Gasexplosionen in einem späten Stadium zu einem Maarvulkan umgewandelt wurde.[2] Zunächst wurden aus dem schrägen Schlot nach Norden hin Schlacken, vulkanische Asche und vulkanische Bomben ausgeworfen. Sie bildeten einen halbkreisförmigen Wall, den heutigen Römerberg. Aus den Einschlagtrichtern der vulkanischen Bomben in den feinen Basalt-Tuffe, welche die oberste Schicht am Römerberg bilden, lässt sich die Herkunft aus dem Strohner Märchen ablesen. Näher zum Märchen heran findet sich ein flacher Wall, der ausschließlich aus Gesteinen des Untergrundes besteht. Dieser wurde bei einer abschließenden Dampfexplosion ausgeworfen. Der zurückgebliebene Kessel ist eine NNW-SSE ausgerichtete Ellipse und hat eine Länge von 210 und eine Breite von 140 m.

Nach dem Ende der vulkanischen Tätigkeit bildete sich ein Kratersee, der rasch verlandete, es entwickelte sich das heute noch erhaltene Hochmoor.

Heutiger Zustand

Das Strohner Märchen steht kurz vor der endgültigen Verlandung, da das Hochmoor auch heute noch wächst. Der Maarkessel ist deshalb von einer fast 10 Meter dicken Torfschicht bedeckt. Der Moorcharakter hat zu Folge, dass sich eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere angesiedelt haben. Der sich bietende Lebensraum ist für viele dieser Arten ideal.

Der Kraterwall des Maares ist heute fast vollständig abgetragen und kaum mehr sichtbar.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. auf Karten auch als Dürres Maar eingetragen, es handelt sich aber nicht um das Dürre Maar beim Holzmaar
  2. Wilhelm Meyer: Geologie der Eifel. 1. Auflage. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1986, ISBN 3-510-65127-8, S. 320. 

Weblinks

50.1222256.9285237Koordinaten: 50° 7′ 20″ N, 6° 55′ 43″ O


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