- Strunder Bach
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Strunde Lage Nordrhein-Westfalen; Deutschland Quelle im Bergisch Gladbacher Stadtteil Herrenstrunden Mündung im Kölner Stadtteil Buchheim (Verrohrung vor Kreuzung mit Stadtbahnlinie 3) Abfluss über Rhein Die Strunde, auch als Strunder Bach bekannt, ist ein kleiner Nebenlauf des Rheins. Die Quelle der Strunde liegt im Bergisch Gladbacher Stadtteil Herrenstrunden, für den sie auch namensgebend ist. Sie mündet im Kölner Stadtteil Buchheim. Zur Zeit der Industrialisierung war sie eine wichtige Wasser- und Energiequelle für die Region.
Inhaltsverzeichnis
Quelle
Die Strunde entspringt einer Karstquelle (51° 0′ 28,04″ N, 7° 10′ 58,62″ O51.007797.18295 ). Das von unten austretende Wasser ist auf dem Bild anhand der aufsteigenden Blasen zu erkennen. Die Inschrift auf der Ummauerung lautet: Sprudelt Segen bringende Quellen Die ihr speiset die fleissige Strunde. In der Vergangenheit trieb der Strunder Bach eine so große Zahl von Mühlen an, dass der bergische Schriftsteller Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio, genannt Montanus, ihn als den „fleißigsten Bach Deutschlands“ bezeichnete.
Mit der Quelle selbst und der etwas oberhalb am Beginn des Strundetales gelegenen Zwergenhöhle ist eine auch über die Grenzen der Region hinaus bekannte Lokalsage verknüpft.
Bachlauf
Die Strunde fließt in ost-westlicher Richtung dem Rhein zu. Eine Besonderheit stellt die mit einem Kreuzungsbauwerk verwirklichte Überquerung des Faulbachs in Köln-Holweide dar (Bachkreuzung). Der Strunderbach endete früher in den Rheinuferauen, ohne den Fluss selbst zu erreichen. An die Lage des Bachlaufs erinnert in Köln-Mülheim (unmittelbar südlich der Mülheimer Brücke) die Bachstraße, an der auch die Hausbrauerei Greven (heute: Gilden) das Wasser der Strunde nutzte. Auf Grund der Begradigung des Rheines und des starken Anwachsens der Stadt Bergisch Gladbach wurde der Strunder Bach schließlich verrohrt und unterirdisch durchgeführt. Die Verrohrung beginnt kurz vor der Innenstadt von Bergisch Gladbach und wird nur an wenigen Stellen unterbrochen. Auch seinen Weg durch das Rechtsrheinische Köln nimmt der Bach teilweise unterirdisch.
Diese Ableitung des Baches ist mit dafür verantwortlich, dass nach mehreren Starkregenereignissen in den Jahren 2000 und 2001 weite Teile der Bergisch Gladbacher Innenstadt mehrfach kurzfristig überschwemmt wurden, da die Kanalisation die anfallenden Regenmengen nicht aufnehmen konnte. Hieraus entwickelten sich umfangreiche Baumaßnahmen in Form von Regenrückhaltebecken.
Industrielle Nutzung
Die Mühlen, zeitweise waren 36 gleichzeitig in Betrieb, und das Wasser selbst sorgten für wirtschaftlichen Wohlstand in Bergisch Gladbach und beförderten vor allem die Papierindustrie (siehe M-real Zanders GmbH), einen heute noch für diese Stadt wichtigen Industriezweig. Am östlichen Ortsausgang von Bergisch Gladbach befindet sich in einer ehemaligen Papiermühle des Strundetals ein Museum zur Geschichte der Herstellung und Bedeutung von Papier (ein Standort des Rheinischen Industriemuseums).
Bei einer Ergiebigkeit von 0,05m³/s und einer Höhendifferenz von 200m bis zur Mündung konnte die Strunde eine Leistung von mehr als 10kW bereitstellen.
Literatur
- Herbert Stahl: „Die Wiesenwirtschaft an der Strunde“ in: Heimat zwischen Sülz und Dhünn, Heft 3, 1996 (BGV Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg, Bergisch Gladbach)
Weblinks
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