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Sturmmöwe Sturmmöwe (Larus canus)
Systematik Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Möwen (Laridae) Gattung: Larus Art: Sturmmöwe Wissenschaftlicher Name Larus canus Linnaeus, 1758 Die Sturmmöwe (Larus canus) ist eine Vogelart aus der Familie der Möwen (Laridae). Sie ist zirkumpolar verbreitet, fehlt allerdings auf Grönland. Dagegen brütet sie in geringer Zahl auf Island. Ihre Brutgebiete liegen in der Subarktis.[1]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Eine ausgewachsene Sturmmöwe sieht der Dreizehenmöwe sehr ähnlich, wird bis 43 cm groß und erreicht eine Flügelspannweite von etwa 120 cm. Sie wiegt 300 bis 550 g. Ihr Gefieder ist weiß und die Oberseite der Flügel grau gefärbt. Die Flügelspitzen sind schwarzweiß, der Schnabel und die Beine grüngelb gefärbt. Die Jungen haben erst nach dem dritten Lebensjahr diese Färbung. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht in ihrem Gefieder. Sturmmöwen können ein beträchtliches Alter erreichen. Das höchste durch Ringwiederfunde belegte Alter (einer in Dänemark beringten Sturmmöwe) belief sich auf 33 Jahre und acht Monate; in Deutschland wurde zwei Tiere nachweislich 21 Jahre und elf bzw. 21 Jahre und sieben Monate alt.[2] Ihr Ruf klingt in etwa wie "kiäh" oder "kiah".
Lebensraum
Die Sturmmöwe lebt hauptsächlich an Küsten und nur selten an Binnengewässern. Sie ist in Nord- und Mitteleuropa gut verbreitet. Manche Sturmmöwen verbringen den Winter im Binnenland oder ziehen nach Südeuropa bis Nordafrika.
Ernährung
Auf dem Speiseplan der Sturmmöwe stehen hauptsächlich Fische. Außerdem ernährt sie sich von Würmern, Insekten, Pflanzenteilen und Abfällen. Wie die Lachmöwe sucht sie auf Müllkippen, Grünflächen und Äckern nach allem, was den Hunger stillt.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife tritt nach drei Jahren ein. Die Brutzeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Die Sturmmöwe brütet in Kolonien in der Nähe von Gewässern. Das Nest wird auf einem vegetationsarmen, trockenen Boden erbaut, so behalten die Eltern den Überblick. Der Abstand von einem Nest zum anderen kann 5 bis 20 m sein. Das Weibchen legt meist drei Eier in das aus Pflanzenteilen erbaute Nest. Beide Eltern wärmen die Eier 23 bis 28 Tage lang, bis die Jungen schlüpfen. Nach vier bis fünf Wochen werden die Jungvögel flügge.
Bestandsprognose
Die Sturmmöwe gilt als eine der Arten, die von einem möglichen Klimawandel besonders betroffen sein könnte. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht davon aus, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet der Sturmmöwe erheblich schrumpfen wird. Eine Arealvergrößerung im Norden Europas wird zwar vermutet, jedoch dürfte sie nach diesen Modellen den Arealverlust in West- und Mitteleuropa nicht ausgleichen.[3]
Belege
Literatur
- Richard Sale: A Complete Guide to Arctic Wildlife, Verlag Christopher Helm, London 2006, ISBN 0-7136-7039-8
Weblinks
Commons: Sturmmöwe – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Larus canus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 31. Januar 2009
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Larus canus in der Internet Bird Collection
- Eintrag bei der Schweizerischen Vogelwarte
Einzelnachweise
- ↑ Sale, S. 242
- ↑ Hüppop. K. & O. Hüppop: Atlas zur Vogelberingung auf Helgoland, Vogelwarte 47 (2009), Seite 214
- ↑ Brian Huntley, Rhys E. Green, Yvonne C. Collingham, Stephen G. Willis: A Climatic Atlas of European Breeding Birds, Durham University, The RSPB and Lynx Editions, Barcelona 2007, ISBN 978-84-96553-14-9, S. yy
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