Stuttgart-Feuerbach

Stuttgart-Feuerbach
Stadtbezirk Stuttgart-Feuerbach
Stadtteil-Wappen Stadtkarte
Ehemaliges Wappen Feuerbach bis 1933 Stadtplan, Pos. von Feuerbach eingefärbt
Liste der Stadtteile Stuttgarts
Bundesland: Baden-Württemberg
Stadt: Stuttgart
Geografische Lage: 48° 49′ N, 9° 10′ O48.81139.1588292Koordinaten: 48° 49′ N, 9° 10′ O
Fläche: 11,5 km²
Einwohner: 28.070 (Stand 2007)
Bevölkerungsdichte: 2439 Einwohner je km²
Höhe: 292 m ü. NN
Postleitzahlen: 70469, 70499
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses:
Wilhelm-Geiger-Platz 10
70469 Stuttgart
Website (offizielle): www.stuttgart.de
Bezirksvorsteherin: Andrea Klöber
Feuerbach um 1896
Bezirksrathaus Feuerbach

Feuerbach ist ein Stadtbezirk von Stuttgart. Seinen Namen verdankt er dem gleichnamigen Bach. Nachbarbezirke sind Zuffenhausen, Bad Cannstatt, S-Nord, S-West, Botnang und Weilimdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung (in den Hirsauer Annalen) stammt aus dem Jahr 1075, damals noch unter dem Namen Biberbach. Später hieß die Gemeinde Fürbach, woraus sich dann bis Ende des 16. Jahrhunderts der Name Feuerbach entwickelte. Ab dem frühen 13. Jahrhundert lag über dem Dorf die Burg Frauenberg die aber bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgetragen war.

Bis um das Jahr 1860 hatte Feuerbach überwiegend ländlichen Charakter. Neben der normalen Landwirtschaft gab es noch den Weinbau auf 140 Hektar (heute noch 15 ha) und am Killesberg gab es Steinbrüche. Überreste davon sind dort heute noch zu sehen. Im Jahr 1848 wurde der erste Eisenbahntunnel zwischen Stuttgart und Feuerbach eingeweiht und von da an begann eine schnelle industrielle Entwicklung. Auch Robert Bosch war daran mit einem großen Werk beteiligt. Am 15. März 1907 wurde Feuerbach zur Stadt erhoben, 1929 schlossen sich Feuerbach und Weil im Dorf freiwillig zusammen.

Am 1. Mai 1933 wurde die Stadt Feuerbach zwangsweise nach Stuttgart eingemeindet und als „Stadtteil Feuerbach“ geführt.

Im Jahr 1971 stieß man bei Erdarbeiten auf Mauerreste der ehemaligen Burg Frauenberg. Die Grundmauern des ehemaligen Bergfrieds wurden freigelegt.

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Feuerbach zum Stadtbezirk Feuerbach erklärt und bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde Feuerbach in die Stadtteile An der Burg, Bahnhof Feuerbach, Feuerbach-Mitte, Feuerbach-Ost, Feuerbacher Tal, Hohe Warte, Lemberg/Föhrich und Siegelberg aufgeteilt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Feuerbach liegt an den Bundesstraßen B 10 (Karlsruhe – Stuttgart – Ulm), B 27 (Heilbronn – Stuttgart – Tübingen) und B 295 (Calw – Stuttgart) und es besteht über die B 295 eine Verbindung zur A 81 (Würzburg – Heilbronn – Stuttgart – Gottmadingen (bei Singen)) und weiterhin eine Verbindung zur A 8 (Karlsruhe – Pforzheim – Stuttgart – Ulm – München).

Der Stadtbezirk wird von den S-Bahn-Linien S4 (Marbach – Stuttgart), S5 (Bietigheim – Stuttgart) und S6 (Weil der StadtLeonberg – Stuttgart) erschlossen. Ab Feuerbach gibt es mit der R61 (Strohgäubahn) eine direkte Verbindung nach Weissach über Korntal-Münchingen.

Der Feuerbacher Bahnhof bei Nacht

Feuerbach wird durch vier Stadtbahnlinien mit Stuttgart verbunden:

U5 Mönchfeld – Zuffenhausen - Feuerbach (Pragsattel) - HauptbahnhofMöhringen BahnhofLeinfelden
U6 Gerlingen – Feuerbach (Mitte) - HauptbahnhofMöhringen BahnhofVaihingen Bahnhof
U13 Giebel – Feuerbach (Mitte) - Bad Cannstatt – Untertürkheim - Hedelfingen
U15 Mönchfeld - Zuffenhausen - Feuerbach (Pragsattel) - Hauptbahnhof - Heumaden

Zusätzlich gibt es noch die innerstädtischen Buslinien:

Bus 91 Feuerbach - Botnang - Forsthaus - (Vaihingen - Sindelfingen)
Nachtbus N3 Schlossplatz - Feuerbach - Gerlingen

Weitere Buslinien verbinden Feuerbach mit dem Umland.

Firmengebäude Esselte Leitz GmbH & Co KG

Ansässige Firmen

Thieme-Verlagshaus
  • 1864 kommt als erstes Industrieunternehmen die „Chininfabrik Jobst“ nach Feuerbach und begründete hier die deutsche chemische Industrie.
  • 1871 wurde von dem Mechaniker und Faktura-Bücherfabrikanten Louis Leitz die „Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen für Ordnungsmittel“ gegründet. Bekannt wurde die Firma Leitz durch die Erfindung des Leitzordners.
  • 1910 verlegte die Firma Robert Bosch GmbH ihren Sitz von Stuttgart nach Feuerbach. Dieser befindet sich zwar inzwischen in Gerlingen, das Stammwerk verblieb aber weiterhin in Feuerbach.
  • Akzo Nobel Coatings GmbH
  • Coperion Werner & Pfleiderer
  • Behr GmbH & Co. KG
  • Thieme Verlagsgruppe

Schulen in Feuerbach

  • Drei Grundschulen: Bachschule (mit Grundschulförderklasse), Hattenbühlschule (mit Hort), Hohewartschule
  • Föhrichschule (Förderschule)
  • Bismarckschule (Hauptschule mit Werkrealschule)
  • Realschule Feuerbach (auf dem Areal der Hohewartschule)
  • Zwei Gymnasien: Leibniz-Gymnasium, Neues Gymnasium
  • Gewerbliche Schule für Farbe und Gestaltung
  • Gewerbliche Schule für Holztechnik
  • Kerschensteinerschule (Gewerblich-technische Schule mit technischem Gymnasium – Profil angewandte Naturwissenschaften, Berufskollegs, Fachschulen und Berufsschulen in den Berufsfeldern Chemie, Physik, Gesundheit, Raumgestaltung, Textiltechnik und Bekleidung)
  • Louis-Leitz-Schule (Kaufmännische Berufsschule, Wirtschaftsgymnasium, Berufsfachschule – Wirtschaftsschule)
  • Privatschulen: AKAD-Fachhochschule, Freie Musikschule Winter, Technische Fachschule Tochtermann

Vereine/Organisationen

  • Sportvg Feuerbach
  • Musikverein Stadtorchester Feuerbach 1899 e. V.
  • FC Feuerbach e.V. 1960

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gedenkstätten

Auf dem Friedhof in der Feuerbacher-Tal-Straße erinnert ein Gedenkstein an namentlich genannte Widerstandskämpfer und Opfer des NS-Regimes aus unterschiedlichen politischen Gruppierungen [1].

Kirchen und andere Gotteshäuser

  • Sankt Josef, katholisch
  • Sankt Monika, katholisch
  • Sankt Maria-Himmelfahrt, römisch-katholisch (Kirche der Priesterbruderschaft St. Pius X.)
  • Föhrichkirche, evangelisch (ehemals „provisorische Holzkirche“. Sie steht heute unter Denkmalschutz).
  • Gustav-Werner-Kirche, evangelisch
  • Lutherkirche, evangelisch
  • Stadtkirche, evangelisch
  • Friedenskirche, evangelisch-freikirchlich
  • Evangelisch-Methodistische KircheBaptisten
  • Neuapostolische Kirche
  • Gospelforum der BGG (mit 2200 Sitzplätzen die größte Kirche Stuttgarts)
  • Griechisch orthodoxe Kirche (an der Weilimdorferstraße)
  • Moschee der türkischen Muslime (an der Mauserstraße)
  • Moschee der albanischen Muslime (am Burgenlandzentrum)

Eine Beschreibung aller Feuerbacher Kirchen ist im Artikel Stuttgart zu finden.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1908 August Happold, Fabrikant (1846–1922)
  • 1909 Dr. Oswald Hesse, Hofrat und Chemiker
  • 1917 Robert Bosch, Unternehmer (1861–1942)

Bevölkerungsentwicklung

1980 1990 2000 2005
30.387 28.878 28.013 28.046


Panorama von Feuerbach
Panorama von Feuerbach

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 89

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