Bahnhof Stuttgart-Feuerbach

Bahnhof Stuttgart-Feuerbach
Stuttgart-Feuerbach
Bahnhof Feuerbach.jpg
Haltepunkt Feuerbach
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 5 (3 regulär genutzt)
Abkürzung TSFE
Eröffnung 15. Oktober 1846
Lage
Stadt Stuttgart
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 48′ 49″ N, 9° 10′ 8″ O48.8136111111119.1688888888889Koordinaten: 48° 48′ 49″ N, 9° 10′ 8″ O
Höhe 279 m ü. NN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

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Der Bahnhof Feuerbach ist eine Station im Netz der Stuttgarter S-Bahn im Stadtbezirk Feuerbach. Gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung handelt es sich aufgrund der abgebauten Weichen jedoch nicht mehr um einen Bahnhof, sondern um einen Haltepunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Zuge der Eröffnung der Zentralbahn von Stuttgart nach Ludwigsburg, nahm die Königlich Württembergische Staatsbahn den Bahnhof Feuerbach am 15. Oktober 1846 in Betrieb. Er zählt somit zu den ältesten Bahnhöfen in Württemberg. Damals befand er sich etwa einen Kilometer außerhalb des Dorfs, an der Landstraße Richtung Cannstatt. Das alte einstöckige Empfangsgebäude errichtete man etwa 200 Meter vom Pragtunnel entfernt.

Bahnhof in Feuerbach nach dem Umbau 1871–1872 mit dem Pragtunnel im Hintergrund
Empfangsgebäude von 1909, Stadtseite

1852 erhielt die Nordbahn zwischen Stuttgart und Bietigheim ein zweites Streckengleis. Die Industrialisierung hatte für die einstige Weinbaugemeinde begonnen. 1864 siedelte sich als erster Großbetrieb die Chininfabrik Jobst an. In den Jahren 1871 und 1872 fanden erste Erweiterungen am Bahnhof statt. Das Empfangsgebäude bekam ein weiteres Stockwerk und der wurde Güterbahnhof großflächiger. Die Station gehörte bereits Ende des 19. Jahrhunderts zu den meistfrequentierten in Württemberg.

Das Verkehrsaufkommen im Personen- und Güterverkehr wuchs. Die Ansiedlung weiterer große Unternehmen, wie Leitz und Bosch (1910) folgte. Die königliche Regierung verlieh Feuerbach am 15. März 1907 das Stadtrecht, nachdem die Einwohnerzahl auf über 12.000 angestiegen war. Der kleine Bahnhof war seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen und ein Umbau notwendig. Ein größeres Empfangsgebäude und ein leistungsstärkerer Güterbahnhof entstanden. Die Planung und Bauleitung wurden von der Staatsbahn-Verwaltung erbracht, während die Stuttgarter Architektensozietät Bihl & Woltz mit der Fassadengestaltung beauftragt war. 1909 fand die Einweihung des heutigen Empfangsgebäudes statt. Die Erbauer planten es so, dass die Reisenden es vom Vorplatz ebenerdig betreten können. Die Bahnsteige liegen um ein Stockwerk erhöht. Diese Bauart war in Württemberg neu.

Das Bauwerk besteht aus einem langen zweistöckigen Mittelbau mit zwei dreistöckigen Flügelbauten. In der Mitte befindet sich der Eingang. Darüber ist ein kleiner Turm mit zwei Uhren.

Zum 26. Mai 1929 vollendete die Reichsbahn den viergleisigen Ausbau zwischen Stuttgart Hbf und Feuerbach. Am 1. Mai 1933 kam es zur Zwangseingemeindung der Stadt Feuerbach in die Stadt Stuttgart. Mit der Elektrifizierung zweier Gleise begann am 15. Mai 1933 der Vorortbetrieb zwischen Stuttgart Hbf und Ludwigsburg. Die Umbenennung des Bahnhofs in Stuttgart-Feuerbach erfolgte am 1. Juni 1933.

Umbau im Zuge von Stuttgart 21

Im Zuge des Projekts Stuttgart 21 soll der Tunnel Feuerbach im südlichen Bahnhofsbereich, auf Höhe der Kruppstraße, beginnen. Die Neubautrasse soll im Bahnhof dabei über eine Rampe im nördlichen Bahnhofsbereich das Bestandsnetz erreichen und anschließend dort mit den Fernbahngleisen verbunden werden. In der Bauphase sollen dabei die zunächst die beiden Ferngleise auseinandergezogen und der östliche Außenbahnsteig abgerissen werden. Zur Anbindung des Mittelbahnsteigs ist die Errichtung einer neuen Bahnsteigunterführung vorgesehen. Anschließend sollen zwischen den Bestands- die Neubaugleise in Tieflage gebaut werden. Der Bahnbetrieb soll während der Gesamtphase aufrechterhalten werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen die bisherigen Fernbahngleise noch als Baugleise für Rückbaumaßnahmen verwendet werden.[1]

Für das dem Tunnel Feuerbach vorgelagerte Trogbauwerk sollen ein ehemaliger Gepäcktunnel und eine ehemalige Fußgängerunterführung zwischen Bahnhofsvorplatz und Siemensstraße abgerissen. Die bestehende Bahnsteigunterführung soll nur noch bis Gleis 2 nutzbar sein; darüber hinaus wird eine neue Bahnsteigunterführung erstellt.[2]

Bahnbetrieb

S-Bahn-Gleise und Empfangsgebäude (Juni 2006)
Regionalbahn auf den Fernbahngleisen (Juni 2006)

Der Haltepunkt hat vier Durchgangsgleise und ein Stumpfgleis. Gleis 1 ist den S-Bahnen Richtung Stuttgart Hbf zugeordnet, Gleis 2 den S-Bahnen Richtung Zuffenhausen. Die Gleise 3 und 4 dienen dem Fernverkehr. Vom Gleis 1a starten und enden zur Hauptverkehrszeit einzelne Züge der Württembergischen Eisenbahngesellschaft, diese werden von und zur Strohgäubahn durchgebunden.

Der Bahnhof Feuerbach entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 4.

S-Bahn

Linie Strecke
S 4 Marbach – Ludwigsburg – Zuffenhausen – Hauptbahnhof – Schwabstraße
S 5 Bietigheim – Ludwigsburg – Zuffenhausen – Hauptbahnhof – Schwabstraße
S 6 Weil der StadtRenningenLeonberg – Zuffenhausen – Hauptbahnhof – Schwabstraße
(Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Leonberg und Schwabstraße)

Regionalverkehr

Linie Strecke
WEG R61 Feuerbach – Zuffenhausen – KorntalHemmingenHeimerdingenWeissach

Stadtbahn

Einst war auf dem Bahnhofsvorplatz die Endhaltestelle der Städtischen Straßenbahn Feuerbach. Heute verkehren Stadtbahnen der Linien U6 und U13 auf dem Wiener Platz.

Linie Stadtbahnstrecke (Spurweite 1435 mm)
U6 GerlingenWeilimdorf – Feuerbach – Hauptbahnhof – DegerlochMöhringen (– Fasanenhof)
U13 (Giebel –) Feuerbach Pfostenwäldle – Pragsattel – Bad Cannstatt – Hedelfingen
In den Schulferien und außerhalb der Hauptverkehrszeit nur zwischen Feuerbach und Hedelfingen.

Weblinks

Literatur

  • Andreas M. Räntzsch: Stuttgart und seine Eisenbahnen. Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Raum Stuttgart. Uwe Siedentop, Heidenheim 1987, ISBN 3-925887-03-2. 
  • Stefan Hammer, Ralf Arbogast: Alte Bahnhöfe in Württemberg. Verlag K. Thienemann, Stuttgart 1987, ISBN 3-522-62560-9.

Einzelnachweise

  1. DB ProjektBau, Projektzentrum Stuttgart 1 (Hrsg.): Stuttgart 21: Zuführung Feuerbach und Bad Cannstatt mit S-Bahn-Anbindung. 14-seitige Broschüre mit Stand von August 2003, S. 4
  2. DBProjektBau GmbH, Niederlassung Nordwest (Hrsg.): Planfeststellungsunterlagen. Umgestaltung des Bahnknotens Stuttgart. Ausbau- und Neubaustrecke Stuttgart - Augsburg. Bereich Stuttgart - Wendlingen mit Flughafenanbindung. Abschnitt 1.5: Zuführung Feuerbach und Bad Cannstatt. Bau-km -4.0 -90.3 bis -0.4 -42.0 und -4.8 -64.4 bis -0.4 -42.0.
    Anlage 1: Erläuterungsbericht. Teil III: Beschreibung des Planfeststellungsbereiches
    .
    Dokument mit Stand vom 9. Juni 2006. Planfestgestellt am 13. Oktober 2009 durch das Eisenbahn-Bundesamt, Außenstelle Karlsruhe/Stuttgart (Aktenzeichen 59160 PAP-PS21-PFA1.5), S. 44.

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