Feuerbach (Stuttgart)

Feuerbach (Stuttgart)
48.81139.1588
Landeshauptstadt Stuttgart
Stadtbezirk Feuerbach
Stadtteil-Wappen Stadtkarte
Ehemaliges Stadtwappen Feuerbachs bis 1933
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Über dieses Bild
Liste der Stadtteile Stuttgarts
Eingemeindung: 1. Mai 1933
Höhe: 292 m ü. NN
Nr. Stadtbezirk
Stadtteil
Einwohner
(Stand 2009)
Fläche
Feuerbach 28.049 11,5 km²
341 Feuerbach-Ost 396 92 ha
342 Siegelberg 653 88 ha
343 Bahnhof Feuerbach 2.307 57 ha
344 Feuerbach-Mitte 6.643 60 ha
345 Lemberg/Föhrich 7.259 1,96 km²
346 Hohe Warte 4.701 1,27 km²
347 Feuerbacher Tal 4.921 5,04 km²
348 An der Burg 1.169 30 ha
Bevölkerungsdichte 2.439 Einw./km²
Postleitzahl: 70469, 70499
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses:
Wilhelm-Geiger-Platz 10
70469 Stuttgart
Website (offizielle): www.stuttgart.de
Bezirksvorsteherin: Andrea Klöber
Quelle: Datenkompass Stuttgart
Bezirksrathaus Feuerbach
Feuerbach um 1896

Die ehemalige Stadt Feuerbach ist heute ein Stadtbezirk von Stuttgart. Ihren Namen verdankt sie dem gleichnamigen Bach. Nachbarbezirke sind Zuffenhausen, Bad Cannstatt, S-Nord, S-West, Botnang und Weilimdorf.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung (in den Hirsauer Annalen) stammt aus dem Jahr 1075, damals noch unter dem Namen Biberbach. Später hieß die Gemeinde Fürbach, woraus sich dann bis Ende des 16. Jahrhunderts der Name Feuerbach entwickelte. Ab dem frühen 13. Jahrhundert lag über dem Dorf die Burg Frauenberg die aber bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgetragen war.

Bis um das Jahr 1860 hatte Feuerbach überwiegend ländlichen Charakter. Neben der normalen Landwirtschaft gab es noch den Weinbau auf 140 Hektar (heute noch 15 ha) und am Killesberg gab es Steinbrüche. Überreste davon sind dort heute noch zu sehen. Im Jahr 1848 wurde der erste Eisenbahntunnel zwischen Stuttgart und Feuerbach eingeweiht und von da an begann eine schnelle industrielle Entwicklung. Auch Robert Bosch war daran mit einem großen Werk beteiligt. Am 15. März 1907 wurde Feuerbach zur Stadt erhoben, 1929 schlossen sich Feuerbach und Weilimdorf freiwillig zusammen.

Am 1. Mai 1933 wurde die Stadt Feuerbach zwangsweise nach Stuttgart eingemeindet und als „Stadtteil Feuerbach“ geführt.

Im Jahr 1904 entdeckte Stadtpfarrer Richard Kallee im Gräberfeld an der Schlosserstraße mehrere alamannische Sandsteingräber[1], deren Erforschung er sich bis an sein Lebensende durch Ausgrabungen von 102 Gräbern widmete, aus denen insgesamt 760 Fundstücke geborgen wurden.[2] Am 4. November 1926 wurde unter seiner Direktion das Feuerbacher Heimatmuseum eingeweiht, dessen wichtigste Funde inzwischen im Foyer des Feuerbacher Bezirksrathauses ausgestellt werden. Im Jahr 1971 stieß man etwas oberhalb der Feuerbacher Heide bei Erdarbeiten auf Mauerreste der ehemaligen Burg Frauenberg. Die Grundmauern des ehemaligen Bergfrieds wurden freigelegt.

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Feuerbach zum Stadtbezirk Feuerbach erklärt und bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde Feuerbach in die Stadtteile An der Burg, Bahnhof Feuerbach, Feuerbach-Mitte, Feuerbach-Ost, Feuerbacher Tal, Hohe Warte, Lemberg/Föhrich und Siegelberg aufgeteilt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Feuerbach liegt an den Bundesstraßen 10 (KarlsruheStuttgartUlm), 27 (HeilbronnStuttgartTübingen) und 295 (CalwStuttgart) und es besteht über die B 295 eine Verbindung zur A 81 (WürzburgHeilbronnStuttgartGottmadingen (bei Singen)) und weiterhin eine Verbindung zur A 8 (KarlsruhePforzheimStuttgartUlmMünchen).

Der Stadtbezirk wird von den S-Bahn-Linien S4 (MarbachStuttgart), S5 (BietigheimStuttgart) und S6 (Weil der StadtLeonbergStuttgart) erschlossen. Ab Feuerbach gibt es mit der R61 (Strohgäubahn) eine direkte Verbindung nach Weissach über Korntal-Münchingen.

Der Feuerbacher Bahnhof bei Nacht

Feuerbach wird durch vier Stadtbahnlinien mit Stuttgart verbunden:

U5 MönchfeldZuffenhausen – Feuerbach (Pragsattel) – HauptbahnhofMöhringen BahnhofLeinfelden
U6 Gerlingen – Feuerbach (Mitte) – HauptbahnhofMöhringen Bahnhof – Fasanenhof
U13 Giebel – Feuerbach (Mitte) – Bad CannstattUntertürkheimHedelfingen
U15 Zuffenhausen – Feuerbach (Pragsattel) – HauptbahnhofHeumaden

Zusätzlich gibt es noch die innerstädtischen Buslinien:

Bus 91 Feuerbach – Botnang – Forsthaus – (Vaihingen – Sindelfingen)
Nachtbus N3 Schlossplatz – Feuerbach – Gerlingen

Weitere Buslinien verbinden Feuerbach mit dem Umland.

Ansässige Firmen

Firmengebäude Esselte Leitz GmbH & Co KG
Thieme-Verlagshaus
  • 1864 kommt als erstes Industrieunternehmen die „Chininfabrik Jobst“ nach Feuerbach und begründete hier die deutsche chemische Industrie.
  • 1871 wurde von dem Mechaniker und Faktura-Bücherfabrikanten Louis Leitz die „Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen für Ordnungsmittel“ gegründet. Bekannt wurde die Firma Leitz durch die Erfindung des Leitzordners.
  • 1910 verlegte die Firma Robert Bosch GmbH ihren Sitz von Stuttgart nach Feuerbach. Dieser befindet sich zwar inzwischen in Gerlingen, das Stammwerk verblieb aber weiterhin in Feuerbach.
  • Akzo Nobel Coatings GmbH
  • Coperion Werner & Pfleiderer
  • Behr GmbH & Co. KG
  • Thieme Verlagsgruppe

Schulen in Feuerbach

Vereine/Organisationen

  • SportVg Feuerbach (gegründet 1946, ca. 5.300 Mitglieder)
  • Musikverein Stadtorchester Feuerbach 1899 e. V. (gegründet 1899)
  • FC Feuerbach e. V. 1960 (gegründet 1960)
  • Chorvereinigung Feuerbach e. V. (gegründet 1896)
  • Diakonieverein Feuerbach (gegründet 1901 als Krankenpflegeverein durch Richard Kallee)[3]
  • Bürgerverein Feuerbach (gegründet 1972, ca. 350 Mitglieder)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gedenkstätten

Auf dem Friedhof in der Feuerbacher-Tal-Straße erinnert ein Gedenkstein an namentlich genannte Widerstandskämpfer und Opfer des NS-Regimes aus unterschiedlichen politischen Gruppierungen.[4]

Bauwerke

Am Bahnhof Feuerbach befindet sich ein Tiefbunker mit Ausstellung und Inventar vom Umbau in den 1970er Jahren. Nicht weit davon am Wiener Platz steht ein auffälliger Hochbunker, der letzte von ehemals vier Winkeltürmen in Stuttgart, in dem sich eine Ausstellung über den Luftschutz von 1933 bis 1944 befindet. Beide Bunker werden betreut von Schutzbauten Stuttgart e.V. die auch regelmäßige Führungen veranstalten.

Kirchen und andere Gotteshäuser

  • Sankt Josef, katholisch
  • Sankt Monika, katholisch
  • Sankt Maria-Himmelfahrt, römisch-katholisch (Kirche der Priesterbruderschaft St. Pius X.)
  • Föhrichkirche, evangelisch (ehemals „provisorische Holzkirche“. Sie steht heute unter Denkmalschutz).
  • Gustav-Werner-Kirche, evangelisch
  • Lutherkirche, evangelisch
  • Stadtkirche, evangelisch
  • Christuskirche, evangelisch-freikirchlich (EFG Feuerbach, an der Weilimdorfer Straße)
  • Friedenskirche, evangelisch-freikirchlich
  • Evangelisch-Methodistische KircheBaptisten
  • Neuapostolische Kirche
  • Gospelforum der BGG (mit 2200 Sitzplätzen die größte Kirche Stuttgarts)
  • Griechisch orthodoxe Kirche (an der Weilimdorferstraße)
  • Moschee der türkischen Muslime (an der Mauserstraße)
  • Moschee der albanischen Muslime (am Burgenlandzentrum)

Eine Beschreibung aller Feuerbacher Kirchen ist im Artikel Stuttgart zu finden.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1908 August Happold, Fabrikant (1846–1922)
  • 1909 Dr. Oswald Hesse, Hofrat und Chemiker
  • 1917 Robert Bosch, Unternehmer (1861–1942)

Bevölkerungsentwicklung

1524 1661 1793 1850 1900 1910
1.000 443 1.621 2.815 9.052 14.244


1925 1980 1990 2000 2005
17.617 30.387 28.878 28.013 28.046


Bis ins 19. Jahrhundert war Feuerbach eine fast rein evangelische Stadt. Im Jahr 1850 waren von den 2815 Einwohner 2808 evangelisch und 7 katholisch.(siehe Amtsoberamt Stuttgart)

Panorama von Feuerbach
Panorama von Feuerbach

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Richard Kallee: Was uns die alten Steine in Feuerbach erzählen, Feuerbacher Geschichtsblätter, Heft 2, 1923.
  2. Heinz Krämer: 'Feuerbach schreibt', Webseite der schmidtroeder Serviceagentur für Print- und Online-Medien Ltd.
  3. Diakonieverein Feuerbach
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 89

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