- Feuerbach (Stuttgart)
-
48.81139.1588Koordinaten: 48° 49′ N, 9° 10′ O
Landeshauptstadt Stuttgart Stadtbezirk Feuerbach Stadtteil-Wappen Stadtkarte Liste der Stadtteile Stuttgarts Eingemeindung: 1. Mai 1933 Höhe: 292 m ü. NN Nr. Stadtbezirk
StadtteilEinwohner
(Stand 2009)Fläche Feuerbach 28.049 11,5 km² 341 Feuerbach-Ost 396 92 ha 342 Siegelberg 653 88 ha 343 Bahnhof Feuerbach 2.307 57 ha 344 Feuerbach-Mitte 6.643 60 ha 345 Lemberg/Föhrich 7.259 1,96 km² 346 Hohe Warte 4.701 1,27 km² 347 Feuerbacher Tal 4.921 5,04 km² 348 An der Burg 1.169 30 ha Bevölkerungsdichte 2.439 Einw./km² Postleitzahl: 70469, 70499 Vorwahl: 0711 Adresse des
Bezirksrathauses:Wilhelm-Geiger-Platz 10
70469 StuttgartWebsite (offizielle): www.stuttgart.de Bezirksvorsteherin: Andrea Klöber Quelle: Datenkompass Stuttgart Die ehemalige Stadt Feuerbach ist heute ein Stadtbezirk von Stuttgart. Ihren Namen verdankt sie dem gleichnamigen Bach. Nachbarbezirke sind Zuffenhausen, Bad Cannstatt, S-Nord, S-West, Botnang und Weilimdorf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung (in den Hirsauer Annalen) stammt aus dem Jahr 1075, damals noch unter dem Namen Biberbach. Später hieß die Gemeinde Fürbach, woraus sich dann bis Ende des 16. Jahrhunderts der Name Feuerbach entwickelte. Ab dem frühen 13. Jahrhundert lag über dem Dorf die Burg Frauenberg die aber bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgetragen war.
Bis um das Jahr 1860 hatte Feuerbach überwiegend ländlichen Charakter. Neben der normalen Landwirtschaft gab es noch den Weinbau auf 140 Hektar (heute noch 15 ha) und am Killesberg gab es Steinbrüche. Überreste davon sind dort heute noch zu sehen. Im Jahr 1848 wurde der erste Eisenbahntunnel zwischen Stuttgart und Feuerbach eingeweiht und von da an begann eine schnelle industrielle Entwicklung. Auch Robert Bosch war daran mit einem großen Werk beteiligt. Am 15. März 1907 wurde Feuerbach zur Stadt erhoben, 1929 schlossen sich Feuerbach und Weilimdorf freiwillig zusammen.
Am 1. Mai 1933 wurde die Stadt Feuerbach zwangsweise nach Stuttgart eingemeindet und als „Stadtteil Feuerbach“ geführt.
Im Jahr 1904 entdeckte Stadtpfarrer Richard Kallee im Gräberfeld an der Schlosserstraße mehrere alamannische Sandsteingräber[1], deren Erforschung er sich bis an sein Lebensende durch Ausgrabungen von 102 Gräbern widmete, aus denen insgesamt 760 Fundstücke geborgen wurden.[2] Am 4. November 1926 wurde unter seiner Direktion das Feuerbacher Heimatmuseum eingeweiht, dessen wichtigste Funde inzwischen im Foyer des Feuerbacher Bezirksrathauses ausgestellt werden. Im Jahr 1971 stieß man etwas oberhalb der Feuerbacher Heide bei Erdarbeiten auf Mauerreste der ehemaligen Burg Frauenberg. Die Grundmauern des ehemaligen Bergfrieds wurden freigelegt.
Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Feuerbach zum Stadtbezirk Feuerbach erklärt und bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde Feuerbach in die Stadtteile An der Burg, Bahnhof Feuerbach, Feuerbach-Mitte, Feuerbach-Ost, Feuerbacher Tal, Hohe Warte, Lemberg/Föhrich und Siegelberg aufgeteilt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Feuerbach liegt an den Bundesstraßen 10 (Karlsruhe – Stuttgart – Ulm), 27 (Heilbronn – Stuttgart – Tübingen) und 295 (Calw – Stuttgart) und es besteht über die B 295 eine Verbindung zur A 81 (Würzburg – Heilbronn – Stuttgart – Gottmadingen (bei Singen)) und weiterhin eine Verbindung zur A 8 (Karlsruhe – Pforzheim – Stuttgart – Ulm – München).
Der Stadtbezirk wird von den S-Bahn-Linien S4 (Marbach – Stuttgart), S5 (Bietigheim – Stuttgart) und S6 (Weil der Stadt – Leonberg – Stuttgart) erschlossen. Ab Feuerbach gibt es mit der R61 (Strohgäubahn) eine direkte Verbindung nach Weissach über Korntal-Münchingen.
Feuerbach wird durch vier Stadtbahnlinien mit Stuttgart verbunden:
- U5 Mönchfeld – Zuffenhausen – Feuerbach (Pragsattel) – Hauptbahnhof – Möhringen Bahnhof – Leinfelden
- U6 Gerlingen – Feuerbach (Mitte) – Hauptbahnhof – Möhringen Bahnhof – Fasanenhof
- U13 Giebel – Feuerbach (Mitte) – Bad Cannstatt – Untertürkheim – Hedelfingen
- U15 Zuffenhausen – Feuerbach (Pragsattel) – Hauptbahnhof – Heumaden
Zusätzlich gibt es noch die innerstädtischen Buslinien:
- Bus 91 Feuerbach – Botnang – Forsthaus – (Vaihingen – Sindelfingen)
- Nachtbus N3 Schlossplatz – Feuerbach – Gerlingen
Weitere Buslinien verbinden Feuerbach mit dem Umland.
Ansässige Firmen
- 1864 kommt als erstes Industrieunternehmen die „Chininfabrik Jobst“ nach Feuerbach und begründete hier die deutsche chemische Industrie.
- 1871 wurde von dem Mechaniker und Faktura-Bücherfabrikanten Louis Leitz die „Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen für Ordnungsmittel“ gegründet. Bekannt wurde die Firma Leitz durch die Erfindung des Leitzordners.
- 1910 verlegte die Firma Robert Bosch GmbH ihren Sitz von Stuttgart nach Feuerbach. Dieser befindet sich zwar inzwischen in Gerlingen, das Stammwerk verblieb aber weiterhin in Feuerbach.
- Akzo Nobel Coatings GmbH
- Coperion Werner & Pfleiderer
- Behr GmbH & Co. KG
- Thieme Verlagsgruppe
Schulen in Feuerbach
- Drei Grundschulen: Bachschule (mit Grundschulförderklasse), Hattenbühlschule (mit Hort), Hohewartschule
- Föhrichschule (Förderschule)
- Bismarckschule (Hauptschule mit Werkrealschule)
- Realschule Feuerbach (auf dem Areal der Hohewartschule)
- Zwei Gymnasien: Leibniz-Gymnasium, Neues Gymnasium
- Gewerbliche Schule für Farbe und Gestaltung
- Gewerbliche Schule für Holztechnik
- Kerschensteinerschule (Gewerblich-technische Schule mit technischem Gymnasium – Profil angewandte Naturwissenschaften, Berufskollegs, Fachschulen und Berufsschulen in den Berufsfeldern Chemie, Physik, Gesundheit, Raumgestaltung, Textiltechnik und Bekleidung)
- Louis-Leitz-Schule (Kaufmännische Berufsschule, Wirtschaftsgymnasium, Berufsfachschule – Wirtschaftsschule)
- Privatschulen: AKAD-Fachhochschule, Freie Musikschule Winter, Technische Fachschule Tochtermann, ein Standort des SAE Institutes
Vereine/Organisationen
- SportVg Feuerbach (gegründet 1946, ca. 5.300 Mitglieder)
- Musikverein Stadtorchester Feuerbach 1899 e. V. (gegründet 1899)
- FC Feuerbach e. V. 1960 (gegründet 1960)
- Chorvereinigung Feuerbach e. V. (gegründet 1896)
- Diakonieverein Feuerbach (gegründet 1901 als Krankenpflegeverein durch Richard Kallee)[3]
- Bürgerverein Feuerbach (gegründet 1972, ca. 350 Mitglieder)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätten
Auf dem Friedhof in der Feuerbacher-Tal-Straße erinnert ein Gedenkstein an namentlich genannte Widerstandskämpfer und Opfer des NS-Regimes aus unterschiedlichen politischen Gruppierungen.[4]
Bauwerke
Am Bahnhof Feuerbach befindet sich ein Tiefbunker mit Ausstellung und Inventar vom Umbau in den 1970er Jahren. Nicht weit davon am Wiener Platz steht ein auffälliger Hochbunker, der letzte von ehemals vier Winkeltürmen in Stuttgart, in dem sich eine Ausstellung über den Luftschutz von 1933 bis 1944 befindet. Beide Bunker werden betreut von Schutzbauten Stuttgart e.V. die auch regelmäßige Führungen veranstalten.
Kirchen und andere Gotteshäuser
- Sankt Josef, katholisch
- Sankt Monika, katholisch
- Sankt Maria-Himmelfahrt, römisch-katholisch (Kirche der Priesterbruderschaft St. Pius X.)
- Föhrichkirche, evangelisch (ehemals „provisorische Holzkirche“. Sie steht heute unter Denkmalschutz).
- Gustav-Werner-Kirche, evangelisch
- Lutherkirche, evangelisch
- Stadtkirche, evangelisch
- Christuskirche, evangelisch-freikirchlich (EFG Feuerbach, an der Weilimdorfer Straße)
- Friedenskirche, evangelisch-freikirchlich
- Evangelisch-Methodistische Kirche – Baptisten
- Neuapostolische Kirche
- Gospelforum der BGG (mit 2200 Sitzplätzen die größte Kirche Stuttgarts)
- Griechisch orthodoxe Kirche (an der Weilimdorferstraße)
- Moschee der türkischen Muslime (an der Mauserstraße)
- Moschee der albanischen Muslime (am Burgenlandzentrum)
Eine Beschreibung aller Feuerbacher Kirchen ist im Artikel Stuttgart zu finden.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1908 August Happold, Fabrikant (1846–1922)
- 1909 Dr. Oswald Hesse, Hofrat und Chemiker
- 1917 Robert Bosch, Unternehmer (1861–1942)
Bevölkerungsentwicklung
1524 1661 1793 1850 1900 1910 1.000 443 1.621 2.815 9.052 14.244 1925 1980 1990 2000 2005 17.617 30.387 28.878 28.013 28.046 Bis ins 19. Jahrhundert war Feuerbach eine fast rein evangelische Stadt. Im Jahr 1850 waren von den 2815 Einwohner 2808 evangelisch und 7 katholisch.(siehe Amtsoberamt Stuttgart)
Weblinks
Wikisource: Feuerbach in der Beschreibung des Amtsoberamts Stuttgart von 1851 – Quellen und Volltexte-
Commons: Stuttgart-Feuerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Nachrichtenportal
- Stadtgeschichte und Ortsrundgang
- Webseite
Einzelnachweise
- ↑ Richard Kallee: Was uns die alten Steine in Feuerbach erzählen, Feuerbacher Geschichtsblätter, Heft 2, 1923.
- ↑ Heinz Krämer: 'Feuerbach schreibt', Webseite der schmidtroeder Serviceagentur für Print- und Online-Medien Ltd.
- ↑ Diakonieverein Feuerbach
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 89
Stadtbezirke und Liste aller 152 Stadtteile der Landeshauptstadt StuttgartInnere Stadtbezirke: Stuttgart-Mitte | Stuttgart-Nord | Stuttgart-Ost | Stuttgart-Süd | Stuttgart-West
Äußere Stadtbezirke: Bad Cannstatt | Birkach | Botnang | Degerloch | Feuerbach | Hedelfingen | Möhringen | Mühlhausen | Münster | Obertürkheim | Plieningen | Sillenbuch | Stammheim | Untertürkheim | Vaihingen | Wangen | Weilimdorf | Zuffenhausen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Feuerbach — ist der Familienname folgender Personen: Al Feuerbach (* 1948), US amerikanischer Kugelstoßer Anselm Feuerbach (1829–1880), deutscher Maler Cornelia Feuerbach (später Cornelia Ullrich;* 1963), deutsche Leichtathletin Eduard August Feuerbach… … Deutsch Wikipedia
Stuttgart 1945 — Stuttgart Cet article concerne la ville allemande. Pour les autres villes portant ce nom, voir Stuttgart (homonymie). Stuttgart … Wikipédia en Français
Stuttgart-Feuerbach — Stadtbezirk Stuttgart Feuerbach Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia
Stuttgart-Bergheim — Stadtbezirk Stuttgart Weilimdorf Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia
Stuttgart-Giebel — Stadtbezirk Stuttgart Weilimdorf Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia
Stuttgart-Hausen — Stadtbezirk Stuttgart Weilimdorf Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia
Stuttgart-Weilimdorf — Stadtbezirk Stuttgart Weilimdorf Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia
Stuttgart-Wolfbusch — Stadtbezirk Stuttgart Weilimdorf Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia
Feuerbach (Bach in Stuttgart) — Vorlage:Infobox Fluss/BILD fehltVorlage:Infobox Fluss/DGWK fehltVorlage:Infobox Fluss/ABFLUSS fehltVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Feuerbach Lage Baden Württemberg, Deutschland Länge 15 km Ursprung durch den … Deutsch Wikipedia
Stuttgart-Botnang — Stadtbezirk Stuttgart Botnang Stadtteil Wappen Stadtkarte … Deutsch Wikipedia