Stuttgart-Mönchfeld

Stuttgart-Mönchfeld
Stadtbezirk Stuttgart-Mühlhausen
Stadtteil-Wappen Stadtkarte
Wappen Mühlhausen bis 1933
Mühlhausen
Stadtplan mit Pos. von Mühlhausen
Liste der Stadtteile Stuttgarts
Bundesland: Baden-Württemberg
Stadt: Stuttgart
Geografische Lage: 48° 51′ N, 9° 14′ O48.8430569.229167228Koordinaten: 48° 51′ N, 9° 14′ O
Fläche: 9 km²
Einwohner: 26.111 (2005)
Bevölkerungsdichte: 2.901 Einwohner je km²
Höhe: 228 m ü. NN
Postleitzahlen: 70378, 70437
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses:
Mönchfeldstraße 35
70378 Stuttgart
Website (offizielle): www.stuttgart.de
Bezirksvorsteher: Bernd-Marcel Löffler
Bezirksrathaus Mühlhausen im Palm'schen Schloss

Mühlhausen am Neckar ist ein Stadtbezirk im Norden der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Die zum Stadtbezirk gehörenden Stadtteile Freiberg, Mönchfeld und Mühlhausen liegen links vom Neckar, Hofen und Neugereut rechts, wobei nur Mühlhausen und Hofen direkt am Neckar liegen.

Inhaltsverzeichnis

Landschaft

Mühlhausen liegt an der Mündung des Feuerbachs in den Neckar.

Bei Stuttgart-Hofen liegt der im Zuge der Neckarkanalisierung entstandene Max-Eyth-See, ein beliebtes Naherholungsgebiet für alle Stuttgarter Bürger. Das gegenüberliegende Neckarufer bilden die steilen Weinberglagen des Zuckerle und der Steinhalde. Insgesamt besitzt der Stadtbezirk 14 Hektar Weinbergsfläche (→ Weinbau in Stuttgart).

In Mühlhausen befinden sich seit den 1950er Jahren die Klärbecken der Stadtentwässerung der Stadt Stuttgart, die mittlerweile die größte Kläranlage Baden-Württembergs darstellen. Die dort anfallenden Klärschlämme wurden zum Teil für die Verfüllung der entlang des Neckars neckarabwärts des Stadtteils Münster befindlichen ehemaligen Steinbrüche verwendet.

Geschichte

Mühlhausen liegt in fruchtbarem Ackerland, das seit dem Frühneolithikum besiedelt ist (bandkeramische Kultur: Siedlung und Gräberfeld am Viesenhäuser Hof). Die erste urkundliche Erwähnung Mühlhausens ist vermutlich aus dem Jahr 708, die Hofens ist aus dem Jahr 1120.

Mühlhausen und Hofen wurden im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Württemberg 1818 dem Oberamt Cannstatt zugeteilt, das bis zu seiner Auflösung Teil des Neckarkreises war. 1923 wurden beide Gemeinden nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet. Hofen wurde am 1. Juli 1929 und Mühlhausen am 1. Mai 1933 nach Stuttgart eingemeindet.

Blick über Stuttgart-Neugereut von Steinhaldenfeld aus gesehen

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurden die beiden Stadtteile Mühlhausen und Hofen zum Stadtbezirk Mühlhausen vereinigt. Von 1956 bis 1964 wurde der neue Stadtteil Mönchfeld als Wohnsiedlung des sozialen Wohnungsbaus errichtet. Mit Freiberg entstand von 1964 bis 1973 ein weiterer Stadtteil auf einem Gebiet, das bis 1963 zum Stadtbezirk Münster gehörte, dann aber dem Stadtbezirk Mühlhausen zugeordnet wurde. Jüngster Stadtteil des Stadtbezirks Mühlhausen ist das zwischen 1969 und 1977 entstandene Neugereut, das mit Mehrfamilien-, Reihen- und Hochhäusern bebaut wurde. Seit 1977 hat der Stadtbezirk Mühlhausen somit fünf Stadtteile, die auch bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 nicht verändert wurden. Das Bezirksrathaus in Mühlhausen verwaltet somit nach wie vor fünf Stadtteile.

Verkehr

Der Stadtbezirk Mühlhausen ist an das Netz der Stuttgarter Stadtbahn angeschlossen. Die Stadtteile Mönchfeld und Freiberg sind mit der Linie U5 (Mönchfeld–Stuttgart HbfMöhringenLeinfelden), Mühlhausen und Hofen mit der Linie U14 (Remseck-Neckargröningen–Stuttgart Hbf–Heslach Vogelrain) und Neugereut mit der Linie U2 (Neugereut–Charlottenplatz–Hölderlinplatz) erreichbar.

An der nördlichen Grenze zu Ludwigsburg befindet sich der Flugplatz Pattonville.

Sehenswürdigkeiten

  • Veitskapelle in Mühlhausen von 1380: Diese kunsthistorisch bedeutendste Kirche Stuttgarts ist äußerlich eher klein und schlicht, aber, da sie von Umbauten, Bilderstürmen und Kriegsschäden verschont blieb, erwartet den Besucher im Inneren ein farbiges Gesamtkunstwerk: schöne Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert mit Szenen aus der Bibel und der Veits-Legende (geöffnet ist die Kirche sonntags zum 9:30-Uhr-Gottesdienst sowie von Ostern bis Erntedank jeden Sonntagnachmittag von 14 bis 16:30 Uhr).
  • Die Burgruine Hofen wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut, zerstört wurde die Burg im 30-jährigen Krieg. Sie diente zur Sicherung der Neckarfurt nach Mühlhausen.
  • Die katholische Kirche St. Barbara in Hofen wurde 1783/1784 erbaut. Ein Großteil der Einrichtung kam aus dem 1805 aufgelösten Oeffinger Franziskanerkloster 1810 nach Hofen. Seit 1954 werden Wallfahrten zur Stuttgarter Madonna, welche vom letzten katholischen Pfarrer der Stuttgarter Stiftskirche 1535 nach Hofen gebracht wurde, veranstaltet.
  • Seit 1972 erinnert auf dem Friedhof Veitstraße 82 ein Ehren- und Mahnmal von dem Bildhauer Hans Berweiler an die Toten der Weltkriege und an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft.[1]

Personen und Ehrenbürger

  • Julius Christian Johannes Zeller (* 24. Juni 1822 in Mühlhausen am Neckar; † 31. Mai 1899 in Cannstatt) studierte Mathematik, Geographie und Theologie.
  • 1907 wurde Pfarrer Wilhelm Presset (1863–1941) zum Ehrenbürger ernannt.

Einzelnachweise

  1. Ulrike Puvogel: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. In: Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus : eine Dokumentation. Bd. 1, Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 90. 

Weblinks


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