Hauptbahnhof Stuttgart

Hauptbahnhof Stuttgart
Stuttgart Hauptbahnhof
Stuttgart Hauptbahnhof
Bahnhofsdaten
Kategorie Fernverkehrsknoten
Art Kopfbahnhof
Bahnsteiggleise

17 (1a und 1 bis 16)

Reisende

220.000 [1]

Tägliche Zugfahrten

590[1]

Abkürzung

TS

Architektonische Daten
Eröffnung

1922

Architekt Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer
Stadt Stuttgart
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 47′ 2″ N, 9° 10′ 54″ O48.7838888888899.18166666666677Koordinaten: 48° 47′ 2″ N, 9° 10′ 54″ O
Eisenbahnstrecken

siehe unten

Liste der Bahnhöfe in Baden-Württemberg

Der Stuttgarter Hauptbahnhof ist der größte Regional- und Fernbahnhof in Stuttgart, Hauptknoten des Stuttgarter S-Bahn-Verkehrs und, neben der Haltestelle Charlottenplatz, wichtigster Knotenpunkt der Stuttgarter Stadtbahn.

Unter anderem aufgrund seines charakteristischen Bahnhofsturms besitzt das Bahnhofsgebäude einen hohen Wiedererkennungswert und gilt als eines der Wahrzeichen Stuttgarts.

Im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 ist geplant, die Seitenflügel des Gebäudes, die Bahnsteige, die Gleise und das Vorfeld des bisherigen Kopfbahnhofs abzubrechen. Sie sollen durch einen um 90 Grad versetzten, unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden. Die Bauzeit für dieses Projekt ist von 2010 bis 2019 geplant.

Im Gegensatz dazu sieht das Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 vor, diesen zu behalten und umfassend zu modernisieren. Befürwortet wird dies ferner auch von Architekturexperten, die dem Bahnhof große Bedeutung als einmaliges Zeugnis der Architektur der 1920er-Jahre zumessen. Sie kritisieren den Abriss der architektonisch bedeutsamen Seitenflügel, da der Gesamteindruck des Gebäudes dadurch stark verändert würde.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erster und zweiter Centralbahnhof

Der Standort des Stuttgarter Hauptbahnhofs war bis 1922 an der Schloßstraße (die im betreffenden Abschnitt heute Bolzstraße heißt), nahe dem Schlossplatz. Der erste Bahnhofsbau, ein viergleisiger Kopfbahnhof, wurde von Baurat Karl Etzel gebaut zur Eröffnung der württembergischen Zentralbahn, die in zwei Ästen nach Ludwigsburg und nach Esslingen führte.

Der Bahnhof fiel in der Bebauung der damaligen Schloßstraße nicht weiter auf. Eine hölzerne Halle überspannte vier Gleise. Der erste Zug fuhr am 26. September 1846 von Cannstatt kommend in diesen Bahnhof ein. Bis 1854 war die erste Phase des Bahnbaus im Königreich Württemberg mit Strecken nach Heilbronn, Bretten, Ulm und Friedrichshafen abgeschlossen (siehe auch: Geschichte der Eisenbahn in Württemberg).

Wegen des immer stärkeren Verkehrsaufkommens wurde dieser erste Bahnhof in den 1860er Jahren durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Die Oberbauräte Klein, Morlok und Abel schufen diesen zweiten Bahnhof von 1863 bis 1867 als achtgleisigen Bahnhof mit Prunkfassade und Bögen im Renaissance-Stil. Auch dieser zweite Bahnhof wurde ab 1900 zu klein. Teile der ehemaligen Bahnhofsfassade sind heute in einen Veranstaltungs- und Kinokomplex (Metropol) integriert.

Der heutige Hauptbahnhof

Bahnhofsturm Stuttgart
Blick vom Bahnhofsturm auf die Bahnsteige

Der heutige Hauptbahnhof wurde von 1914 bis 1928 500 Meter östlich des Vorgängerbaus am Arnulf-Klett-Platz gebaut.

1910 schrieben die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen als Bauherr einen Architektenwettbewerb aus, an dem 70 Büros teilnahmen. Den ersten Preis gewann das Büro von Paul Bonatz (1877-1956) und Friedrich Eugen Scholer (1874-1949) mit seinem Entwurf „umbilicus sueviae“ (Der Nabel Schwabens). Nach zahlreichen Veränderungen, beispielsweise der Verschiebung des Turmes von der Hauptfassade an den Schlossgartenflügel, wurde 1914 an der Cannstatter Straße mit dem Bau begonnen. Aufgrund des Gleisverlaufes zum alten Bahnhof musste der Bau in zwei Teilen erfolgen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1922 wurde der erste Bauteil in Betrieb genommen und im Anschluss die Gleise zum alten Bahnhof abgebrochen. Der zweite Bauteil wurde 1928 vollendet.

Neben der großen architektonischen Qualität wurde der Bahnhof städtebaulich gut in die Stadt Stuttgart eingegliedert. Unmerklich passt sich der mächtige Baukörper dem abschüssigen Gelände an (vom Turm bis zum sog. Nordausgang immerhin fast 5 m Höhenunterschied). Bonatz stellte den Turm als optischen Zielpunkt so in die Achse der Königstraße, dass sich Hauptachse der Stadt an ihm und dem Schlossgartenflügel entlang in Richtung Neckartal fortsetzt. Eine ursprünglich mitten auf den Bahnhof zuführende Straße verwarf Bonatz und schuf die heutige Lautenschlagerstraße, die auf die Kleine Schalterhalle zuführt. Hinter ihr liegen die Gleise für den Vorortverkehr. Zwischen beiden Schalterhallen befindet sich der Mittelausgang, so dass städtebauliche Bezüge und eine Entflechtung der Verkehrsströme Hand in Hand gehen. Unter den Gleisen sorgen drei rechtwinklig dazu angeordnete Tunnels für hohe Funktionalität: Der Posttunnel führt zum Posttrakt im nordwestlichen Bahnhof, ein Personentunnel erleichtert das Umsteigen, der dritte Tunnel ist für den Transport von Expressgut vorgesehen. An der Schlossgartenfassade sind diese Tunnels durch die jeweils 27 m breiten Vorbauten ablesbar.

Der Hauptbahnhof wurde auf einem sehr hohen handwerkliche Niveau ausgeführt. Die Fassaden wurden aus Kalksteinen gebildet, die mit Backsteinen fest vermauert wurden, im Inneren bestimmen Sandstein, Tuff und Backstein die Wände. Diese sind teils als flache Holzdecken ausgebildet und teilweise als Stahlbetonkonstruktionen ausgeführt. Ungewöhnlich modern mutet die Verwendung von Sichtbeton bei den Sicherheitspfeilern in der Kopfbahnsteighalle an.

Das Bauwerk steht für Stuttgart an der Nahtstelle vom 19. zum 20. Jahrhundert. Es ist sowohl durch konservative Elemente, die sich unter anderem in der Monumentalität und dem Bauschmuck zeigen, wie auch durch progressive Teile geprägt, welche sich im Kompositionsprinzip, mehrheitlich flacher Dächer und weiteren Elementen zeigen. Das Bauwerk zählt zu den bedeutendsten Leistungen der Architektur seiner Zeit im süddeutschen Raum.

Am 15. Mai 1933 wurde die Elektrifizierung der 17 Gleise abgeschlossen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hauptbahnhof mehrmals schwer beschädigt, wenn auch von 1940 bis 1942 eine Scheinanlage bei Lauffen am Neckar viele Angriffe auf sich lenken konnte. Der Wiederaufbau zog sich mehrere Jahre hin. Seit dem 20. August 1987 ist der Stuttgarter Hauptbahnhof als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung[3] (nach § 12 DSchG) ins Denkmalbuch eingetragen.

Im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird der Bahnhof Hauptbahnhof als TS geführt und gehört zu den 20 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie der DB Station&Service.

S-Bahn, Stadtbahn und Stuttgart 21

Zwischen 1971 und 1978 wurden für die S-Bahn im mittleren Neckarraum für die Verbindungsbahn eine Tunnelröhre unter dem Hauptbahnhof vorgetrieben und eine unterirdische Haltestelle gebaut. Diese besitzt zwei Gleise und einen Mittelbahnsteig. Am 1. Oktober 1978 fuhr die erste S-Bahn.

Die unterirdische U- und Straßenbahnstation „Hauptbahnhof (Arnulf-Klett-Platz)“ wurde am 9. April 1976 dem Verkehr übergeben. Heute verkehren hier sieben Stadtbahnlinien. Die letzte Straßenbahnlinie 15 wurde zum 9. Dezember 2007 ebenfalls zur Stadtbahn umgewandelt. Der tiefergelegte Straßenbahnsteig dient nur noch Sonder- und Oldtimerfahrten, wird ansonsten im Regelbetrieb nicht mehr benötigt.

Der angeschlossene Güterbahnhof, der auch einen Ablaufberg mit Gleisbremsen hatte, wurde infolge des Rückganges des Eisenbahngüterverkehrs und zur Vorbereitung des Projektes Stuttgart 21 abgebrochen. Der Bau des neuen Tiefbahnhofs im Zuge des Projektes Stuttgart 21 sollte ursprünglich im Jahr 2005 beginnen und bis 2012 fertiggestellt sein. Der neue Zeitplan sieht nun, nach der Entscheidung für Stuttgart 21, den Baubeginn im Jahre 2010 und Fertigstellung des Gesamtprojekts (inklusive Neubaustrecke Wendlingen–Ulm) im Jahre 2019 vor. Die gesamten Baukosten werden mit 4,8 Milliarden Euro beziffert.

Bauwerk

Bahnhofsturm vom Mittleren Schlossgarten
Blick vom Fernsehturm

Beim Bau des Bahnhofsgebäudes wurden Beton und Stahl verwendet, die Fassade wurde anschließend noch mit grob behauenen Muschelkalkquadern verkleidet. Der Muschelkalk stammt aus den Trochitenkalkschichten (mo1) des oberen Muschelkalk aus der Umgebung von Crailsheim.[4]

Der Stuttgarter Bahnhofsturm ist 56 Meter hoch. Auf der Aussichts-Terrasse über dem „Bistro21“ im neunten Stock (Lift und Eintritt gratis) rotiert ein Mercedes-Stern mit fünf Metern Durchmesser. Am Turm befindet sich eine Uhr mit einem Zifferblatt-Durchmesser von fünfeinhalb Metern. Im Bahnhofsturm informiert das „TurmForum Stuttgart 21“ mit Ausstellungen zum Verkehrs- und Stadtentwicklungsprojekt Stuttgart 21.

Das Bahnhofsgebäude trägt auf der Vorderseite ein Zitat von Georg Wilhelm Friedrich Hegel als beleuchtete Aufschrift: „… daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist.“ Diese Leuchtschrift ist ein Werk des Künstlers Joseph Kosuth von Anfang der 1990er Jahre.

Die Fernverbindungen enden im oberirdischen Kopfbahnhof mit 17 Gleisen (Gleise 1–16 und Gleis 1a) im ersten Obergeschoss über dem ebenerdigen Haupteingang mit Serviceschaltern. Im unterirdischen S-Bahnhof (drittes Untergeschoss) halten auf zwei Gleisen (Gleise 101 und 102) sämtliche S-Bahn-Linien des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS).

Unter dem Bahnhofsvorplatz (Arnulf-Klett-Platz) queren im zweiten Untergeschoss sieben Stadtbahnlinien den tieferliegenden S-Bahnhof. Die Klettpassage im ersten Untergeschoss für Fußgänger dient der Verbindung des Hauptbahnhofs mit der Innenstadt. In ihr befindet sich unter anderem auch eine größere Ladenpassage. Ein weiterer Teil des ersten Untergeschosses stellt eine Tiefgarage sowie einen als sogenannte Mehrzweckanlage ausgeführten Schutzraum dar. Im Katastrophen-/Verteidigungsfall würde ein Teil der Tiefgarage (durch Drucktore abtrennbar) mit Betten versehen werden; die Technikräume, Küche, sanitäre Einrichtungen, Wasser- und Luftaufbereitung für den Bunker befinden sich im zweiten Untergeschoss.

In der Haupthalle, in der Nähe des Südausgangs, wurde eine DB Lounge für Reisende der ersten Klasse, bahn.comfort-Kunden und AIRail-Reisende First Class und Senatoren eingerichtet.

Im Rahmen des Neubauprojekts Stuttgart 21 werden ab Ende 2009 die beiden Seitenflügel des Bonatzbaus und das Gleisvorfeld mit seinen Überwerfungsbauwerken abgerissen und nicht wieder aufgebaut, obwohl diese unter Denkmalschutz stehen. Dazu hat der Stuttgarter Architekt und Bonatz-Experte Matthias Roser einen Internationalen Aufruf für den Erhalt des Hauptbahnhofs samt Seitenflügel initiiert. Dem Aufruf haben sich weltweit mehr als 400 Architekten, Bauhistoriker, Denkmalpfleger, Kunsthistoriker und Planer angeschlossen, wie der Pritzker-Preisträger Richard Meier und David Chipperfield. Sie betrachten den Bonatzbau als eines der bedeutendsten Bahnhofsbauwerke des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Europa und lehnen seine Veränderung ab.[2]

Zugläufe

Strecken

Der Stuttgarter Hauptbahnhof dient folgenden Strecken als Knoten:

Fernverkehrslinien

Die wichtigsten im Stuttgarter Hauptbahnhof verkehrenden Fernverkehrslinien:

Linie Strecke Taktfrequenz
ICE 11 Berlin HbfHildesheim Hbf - Kassel WilhelmshöheFrankfurt HbfMannheim HbfStuttgartMünchen Hbf 2-Stunden-Takt
ICE 22 Kiel) – Hamburg – Hannover – Göttingen – Frankfurt Hbf – Frankfurt Flughafen Fernbahnhof – Mannheim (– Heidelberg Hauptbahnhof) – Stuttgart 2-Stunden-Takt
ICE 42 Dortmund – Düsseldorf – Köln – Frankfurt Flughafen – Mannheim – StuttgartMünchen 2-Stunden-Takt
TGV/ICE 83 Stuttgart - Karlsruhe – StraßburgParis Est Einzelne Züge
ICE 87 (Frankfurt Hbf –) StuttgartZürich HB 2-Stunden-Takt
IC 30 (Kiel–) Hamburg – Münster – Dortmund – Köln – Mainz – Heidelberg - Stuttgart 2-Stunden-Takt
IC 32 Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Frankfurt Hbf – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart Einzelne Züge
IC 60 KarlsruheStuttgart – Augsburg – München 2-Stunden-Takt
IC 61 KarlsruheStuttgartNürnberg 2-Stunden-Takt
IC 62 Frankfurt Hbf – Stuttgart – München – Salzburg Hbf 2-Stunden-Takt

Regionalverkehrslinien

Strecke Taktfrequenz
IRE R1 Stuttgart - Plochingen - Göppingen - Geislingen (Steige) - Ulm - Biberach - Friedrichshafen - Lindau 120 Minuten-Takt
IRE R5 Stuttgart - Vaihingen (Enz) - Mühlacker - Pforzheim - Karlsruhe 120 Minuten-Takt (sowie Verstärkerzüge Stuttgart - Vaihingen)
IRE R8 Stuttgart - Reutlingen - Tübingen - Hechingen - Albstadt - Sigmaringen - Aulendorf 120 Minuten-Takt (teilweise Flügelung in Tübingen nach Horb)
RE R1 Stuttgart - Esslingen (N) - Plochingen - Göppingen - Geislingen (Steige) - Ulm 60-Minuten-Takt
RE R2 Stuttgart - Waiblingen - Schorndorf - Schwäbisch Gmünd - Aalen 60 Minuten-Takt (Mittag bis Abend auf 30 Minuten-Takt verdichtet)
RE R3 Stuttgart - Waiblingen - Backnang - Schwäbisch Hall-Hessental - Crailsheim - Ansbach - Nürnberg 120 Minuten Takt (Mo-Fr zwischen Stuttgart und Schwäb. Hall auf 60 Minuten-, zu HVZ auf 30 Minuten-Takt verdichtet, Sa und So Stuttgart-SHA mit Umsteigen in Backnang)
RE R4 Stuttgart - Ludwigsburg - Bietigheim-Bissingen - Heilbronn - Bad Friedrichshall - Osterburken - Würzburg 120 Minuten-Takt
RE R5 Stuttgart - Ludwigsburg - Bietigheim-Bissingen - Vaihingen (Enz) - Mühlacker - Pforzheim - Karlsruhe 120 Minuten-Takt
RE R5 Stuttgart - Ludwigsburg - Bietigheim-Bissingen - Vaihingen (Enz) - Mühlacker - Bretten - Bruchsal - Heidelberg 120 Minuten-Takt
RE R7 Stuttgart - Böblingen - Herrenberg - Eutingen im Gäu - Horb - Rottweil - Tuttlingen - Singen (Hohentwiehl) 120 Minuten-Takt
RE R7 Stuttgart - Böblingen - Herrenberg - Eutingen im Gäu - Horb - Rottweil 120 Minuten-Takt (wird zwischen Stuttgart und Eutingen mit der RegionalExpress-Linie Stuttgart–Freudenstadt als gemeinsamer Zug geführt)
RE R7 Stuttgart - Böblingen - Herrenberg - Eutingen im Gäu - Freudenstadt 120 Minuten-Takt (wird zwischen Stuttgart und Eutingen mit der RegionalExpress-Linie Stuttgart–Rottweil als gemeinsamer Zug geführt)
RE R8 Stuttgart - Esslingen (N) - Plochingen - Nürtingen - Metzingen - Reutlingen - Tübingen 60 Minuten-Takt (von Mittags bis Abends auf 30 Minuten-Takt verdichtet)
RB R1 Stuttgart - Esslingen - Plochingen - Göppingen - Geislingen (Steige) 120 Minuten-Takt
RB R1 Stuttgart - Ludwigsburg - Bietigheim-Bissingen - Heilbronn - Bad Friedrichshall - Mosbach-Neckarelz 60 Minuten-Takt (zwischen Stuttgart und Heilbronn auf 30 Minuten-Takt verdichtet)

Im Regelfall enden/beginnen die Zugläufe im Stuttgarter Hauptbahnhof, nur in wenigen Fällen werden dort zwei Linien zu einem Zuglauf verknüpft. Das bedeutet, dass in Stuttgart meist umgestiegen werden muss. Unter anderem dieser Konzentration auf den Stuttgarter Hauptbahnhof soll mit dem Projekt „Stuttgart 21“ entgegengewirkt werden: Die Regionalverkehrsverbindungen sollen dann durchgebunden werden, so dass ein Umsteigen auf wichtigen Relationen entfällt.

Immer wieder im Gespräch ist die Reaktivierung des Abschnittes Weil der Stadt – Calw der Württembergischen Schwarzwaldbahn und damit verbunden die Einführung einer Regionalbahn- oder einer Regional-Express-Linie auf der Strecke Stuttgart – LeonbergWeil der StadtCalw.

S-Bahnlinien

Linie Strecke
S 1 PlochingenEsslingenNeckarparkBad Cannstatt – Hauptbahnhof – SchwabstraßeVaihingenRohrBöblingenHerrenberg (Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Esslingen und Schwabstraße bzw. Böblingen.)
S 2 SchorndorfWeinstadtWaiblingen – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof – Schwabstraße – Vaihingen – Rohr – Flughafen/MesseFilderstadt (Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Schorndorf und Vaihingen.)
S 3 BacknangWinnenden – Waiblingen – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof – Vaihingen – Rohr – Flughafen/Messe (Wegen Eröffnung der Neuen Messe verkehren am Wochenende die Züge zum Flughafen, am späten Abend nur Verkehr bis Vaihingen, Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Backnang und Vaihingen).
S 4 Schwabstraße – Hauptbahnhof – ZuffenhausenLudwigsburgMarbach
S 5 Schwabstraße – Hauptbahnhof – Zuffenhausen – Ludwigsburg – Bietigheim
S 6 Schwabstraße – Hauptbahnhof – Zuffenhausen – LeonbergWeil der Stadt (Zwischentaktzüge verkehren in der Regel zwischen Schwabstraße und Leonberg.)
Hauptbahnhof Innenansicht
Blick vom Bahnhofsturm
Blick von Westen auf den Stuttgarter Hauptbahnhof (unterhalb Bildmitte)

Im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird der Bahnhof Hauptbahnhof (tief) als TST geführt.

Güterverkehr

Zusätzlich zum Personenbahnhof bestand hier auch ein heute stillgelegter und bereits abgerissener Güter- und kleiner Rangierbahnhof, dessen Ablaufberg sogar mit Gleisbremsen ausgerüstet war.


Stadtverkehr

Stadtbahn

Unter dem Arnulf-Klett-Platz (Bahnhofsvorplatz) befindet sich der größte und verkehrsreichste Knotenpunkt der Stadtbahn Stuttgart Es verkehren regulär

Linie Strecke
U5 MönchfeldZuffenhausenHauptbahnhofDegerlochMöhringenLeinfelden
Jeder zweite Zug endet bereits am Möhringer Bahnhof bzw. Montag bis Freitag zwischen 8:30 Uhr und 15:30 Uhr an der Haltestelle Degerloch Albstraße.
U6 GerlingenWeilimdorfFeuerbachHauptbahnhofDegerlochMöhringen (– Vaihingen)
U7 KillesbergHauptbahnhof – Ruhbank/FernsehturmHeumadenOstfildern-Nellingen
U9 Hedelfingen – Raitelsberg – Hauptbahnhof – Vogelsang (– Botnang)
In den Schulferien und außerhalb der Hauptverkehrszeit nur zwischen Hedelfingen und Vogelsang.
U14 Remseck-NeckargröningenMünsterHauptbahnhof – Rotebühlplatz – Heslach Vogelrain
U15 (Mönchfeld –) Zuffenhausen – Nordbahnhof – Hauptbahnhof – Eugensplatz – Ruhbank/Fernsehturm (– Heumaden)

Sowie zu Veranstaltungen im NeckarPark und Cannstatter Wasen

Linie Strecke
U11 Hauptbahnhof – Rotebühlplatz – Mineralbäder – Cannstatter WasenNeckarpark (Stadion)

Besonderheiten

Der Bahnhof führt den IATA-Code ZWS, da er von der Lufthansa gemeinsam mit der Bahn und Fraport im AIRail-Konzept genutzt wird. So können Reisende in ICEs, die auch eine Flugnummer der Lufthansa führen, zum Flughafen Frankfurt reisen, statt einen Zubringerflug zu nutzen. Zu diesem Zweck gibt es im Eingangsbereich Arnulf-Klett-Platz auch einen Lufthansa Check-In-Schalter. Bis 2007 konnten Reisende ihr Gepäck hier abgeben bzw. abholen, inzwischen wird dort nur noch der Check-In durchgeführt.

Literatur

  • Matthias Roser: Der Stuttgarter Hauptbahnhof - Vom Kulturdenkmal zum Abrisskandidaten ? 1. Auflage, 2008, Schmetterling Verlag, Stuttgart, 151 Seiten, ISBN 3-89657-133-8
  • Matthias Roser: Der Stuttgarter Hauptbahnhof – ein vergessenes Meisterwerk der Architektur. 1. Auflage, 1987, Silberburg-Verlag Stuttgart, 60 Seiten, ISBN 3-925344-13-6
  • Kurt Seidel: 65 Jahre Stuttgarter Hauptbahnhof 1922 bis 1987. Herausgegeben von der Bundesbahndirektion Stuttgart, 1987, 160 Seiten
  • Egon Hopfenzitz und Klaus Fischer: Chronik Stuttgarter Hauptbahnhof 1846 bis 1998. Herausgegeben von der DB Station&Service AG, Stuttgart, 1999, 381 Seiten
  • Werner Willhaus (Herausgeber): Verkehrsknoten Stuttgart. EK-Verlag, Freiburg 2006, ISBN 978-3-88255-251-5

Siehe auch

Film

Weblinks

Quellen

  1. a b Stuttgart Hauptbahnhof: 140 Kilometer Gleise auf 82 Hektar Grund. Information auf bahnhof.de, abgerufen am 13. Dezember 2008
  2. a b Weltweiter Protest: Bahnhof darf kein Torso werden, Stuttgarter Zeitung vom 2. Oktober 2008
  3. Liste der Kulturdenkmale in Stuttgart-Mitte PDF vom Stadtplanungsamt Untere Denkmalschutzbehörde
  4. Knut Hinkelbein: Erdgeschichtlicher Überblick. In: Reinhard Wolf (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-5173-5, S. 28



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