Subaru Justy KAD

Subaru Justy KAD
Subaru Justy
Hersteller: Fuji Heavy
Produktionszeitraum: seit 1984
Klasse: Kleinwagen
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Subaru Justy ist ein seit 1984 angebotener Allradkleinwagen des japanischen Autoherstellers Subaru. Seit 2007 gibt es ihn allerdings nur noch mit Frontantrieb.

Inhaltsverzeichnis

Modellgenerationen

  • Justy I Typ KAD (1984–1995)
  • Justy II Typ JMA, MS (1995–2003)
  • Justy III Typ G3X (2003–2007)
  • Justy IV (seit 2007)

Modellgeschichte

Während die erste Generation noch eine vollständige Eigenentwicklung von Subaru war, suchte man danach zur Kostenreduzierung die Kooperation mit anderen Herstellern. Bei der zweiten und dritten Generation setzte man hierfür auf eine Zusammenarbeit mit Suzuki und produzierte die entsprechenden Modelle gemeinsam in einem Werk von Suzuki in Ungarn. Die Kooperation wurde nach dem Ende der Beteiligung von General Motors an Fuji Heavy Industries beendet - General Motors ist ebenfalls an Suzuki beteiligt. Wegen der neuen Beteiligung von Toyota an Fuji Heavy Industries erfolgte nun eine Zusammenarbeit mit der Toyota-Tochter Daihatsu, die als reiner Auftragsfertiger für Subaru fungiert.

Justy I (Typ KAD)

KAD (1. Generation)
Produktionszeitraum: 1984–1995
Karosserieversionen: Schrägheck, 3/5-türig
Motoren: Ottomotoren:
1,0–1,2 Liter
(40–55 kW)
Länge: 3535–3695 mm
Breite: 1535 mm
Höhe: 1390–1420 mm
Radstand: 2285 mm
Leergewicht: 640–860 kg

Im Wesentlichen basierte die erste Generation des Justy auf dem kleineren Subaru Rex von 1981. Der Justy I war in Deutschland nur mit zuschaltbaren Allradantrieb erhältlich, während er in Österreich unter der Bezeichnung "Super-Justy 1.0S 2WD" mit Frontantrieb erstanden werden konnte. 1987 erhielt er ein CVT-Automatikgetriebe. Zwei Jahre später wurde die damals drei- und fünftürig lieferbare Karosserie auch optisch überarbeitet (Facelift), während der Innenraum bis auf kleine Details unangetastet blieb. Im gleichen Jahr wurde der Justy auch Gewinner der Auto-Umweltliste des VCD.

1. Generation, Facelift


Justy II (Typ JMA/MS)

JMA/MS (2. Generation)
Produktionszeitraum: 1995–2003
Karosserieversionen: Schrägheck, 3/5-türig
Motoren: Ottomotoren:
1,3 Liter
(50–63 kW)
Länge: 3845 mm
Breite: 1340 mm
Höhe: 1380 mm
Radstand:
Leergewicht: 865–915 kg

1995 wurde die erste Generation durch ein vollständig neues Modell ersetzt: Der als Drei- und Fünftürer erhältliche Justy II basierte auf dem Suzuki Swift (Modell MA) und wurde bis 2003 in Zusammenarbeit mit Magyar Suzuki in Ungarn gebaut und erhielt im Gegensatz zu seinem Vorgänger einen permanenten Allradantrieb. Dieses Modell wurde bereits im Jahr 1997 optisch überarbeitet. Auf dem Suzuki Swift basieren ebenfalls der in Nordamerika angebotene Geo Metro, der Pontiac Firefly, der Chevrolet Sprint und der Holden Barina von GM Australia und ist somit als ein global vermarktetes Modell anzusehen.

2. Generation, Facelift 1997


Justy III (Typ G3X)

G3X (3. Generation)
Produktionszeitraum: 2003–2007
Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,3–1,5 Liter
(68–73 kW)
Länge: 3770 mm
Breite: 1630 mm
Höhe: 1605 mm
Radstand:
Leergewicht: 1075 kg

Ab 2003 wurde der Justy G3X verkauft. Der Justy G3X wurde parallel zur zweiten Generation des Suzuki Ignis (Modell Mk. II) gefertigt und ist mit ihm in technischer Hinsicht nahezu identisch. Damit galt der Subaru Justy nicht mehr als Kleinwagen, sondern gehörte zum Segment der Sport Utility Vehicles (SUV) und war neben dem Subaru Forester und Subaru Outback der dritte Vertreter dieser Art von Subaru. Wie alle Subaru-Modelle in Deutschland sind sämtliche Justy G3X der dritten Generation mit permanenten Allradantrieb ausgestattet.

Justy IV

4. Generation
Produktionszeitraum: seit 2007
Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig
Motoren: Ottomotor:
1,0 l (51 kW)
Länge: 3610 mm
Breite: 1665 mm
Höhe: 1540 mm
Radstand:
Leergewicht: 890 kg

Die vierte Generation debütierte auf der IAA 2007. Beim neuen Justy handelt es sich um eine OEM-Version des Daihatsu Sirion und wird von der Toyota-Tochter Daihatsu im Auftrag für Fuji Heavy Industries gefertigt. Die Unterschiede zum Daihatsu Sirion sind lediglich kosmetischer Natur, beide Autos sind weitestgehend miteinander identisch. Allerdings wird der Justy im Gegensatz zum Daihatsu Sirion, der optional auch mit Allradantrieb angeboten wird, ausschließlich mit Frontantrieb verkauft. Im Gegensatz zum Vorgänger (Typ G3X) ist der neue Justy deutlich kleiner und nicht mehr so geländetauglich, so dass er eher wieder als konventioneller Kleinwagen anzusehen ist. Das Modell ist ausschließlich als Fünftürer erhältlich.

Motorentechnik

Die Justy werden bis heute nicht wie Subaru-typisch von Boxermotoren, sondern von Reihenmotoren angetrieben.

Die Modelle der ersten Generation bekamen zunächst einen langhubigen 1,0 l-Dreizylinder mit einer Ausgleichswelle, der eine Weiterentwicklung des Parallel-Twin-Motors des Subaru Rex war. Dieser Motor besitzt eine Leistung von 40 kW. Später wurde mittels neuer Pleuel der Hub verlängert und zur Auswahl stand nun auch der 1,2 l-Motor mit 50 kW (68 PS). Dieser Motor fand ebenfalls im Subaru Libero seinen Platz. Ab 1991 wurde der recht durstige 1,2 l-Vergasermotor mit einer Mehrpunkteinspritzung erweitert und erreichte mit seiner ebenfalls langhubigen Kolbenanordnung sein maximales Drehmoment bei 2.800 U/Min. Das Abgassystem wurde zusätzlich mit einem geregelten 3-Wege-Katalysator der ersten Generation ausgestattet, der die Abgasnorm Euro 1 erfüllt und durch Nachrüstsysteme auf Euro 2 gebracht werden kann.

Seit dem Modellwechsel 1995 werden die Justys von Vierzylindermotoren angetrieben, die von Suzuki produziert werden und ebenfalls in den Schwestermodellen Suzuki Swift & Suzuki Ignis verwendet werden.

Mit dem Wechsel auf die Technik von Daihatsu im Herbst 2007 kommt nun wieder ein Dreizylinder-Reihenmotor mit 1,0 l Hubraum zum Einsatz. Dieser Motor besitzt 51 kW (70 PS) bei 6.000 UpM und ein max. Drehmoment von 94 Nm bei 3.600 UpM. Die erfüllte Abgsasnorm ist Euro 4.

Allrad

Der Justy I besitzt einen manuell zuschaltbaren Allradantrieb ohne Mitteldifferential. Das Hinterachs-Differential leistet keine Sperrwirkung. Durch ein Verteilergetriebe, welches über eine Unterdruckmembran angesteuert wird, kann zusätzlich die Hinterachse angetrieben werden. Beim Wechsel zwischen Front- und Allradantrieb ist das betätigen der Kupplung nicht nötig.

Der Justy II und der Justy III besitzen einen permanenten Allradantrieb. Die Hinterachse wird über eine Viscokupplung angetrieben. Diese überträgt nur dann ein Drehmoment zur Hinterachse, wenn durch Schlupf an der Vorderachse eine Drehzahldifferenz zwischen den Achsen auftritt.

Der Justy IV besitzt im Gegensatz zu allen anderen Subaru-Modellen für den deutschen Markt keinen Allradantrieb, sondern nur Frontantrieb.

Fahrwerkstechnik

Der Justy I hatte Einzelradaufhängung, vorne mit McPherson-Federbeinen und Querlenkern, hinten eine Schräglenker-Achse mit getrennt eingebauten Stoßdämpfern und Federn. Die Bodenfreiheit beträgt 170 mm.

Beim Justy IV hat vorne Einzelradaufhängung, mit McPherson-Federbeinen und Querlenkern, hinten eine Verbundlenker-Achse. Die Bodenfreiheit beträgt nur 150 mm.

Qualität und Technik Justy I

Justy I mit typischen Rostschäden an den Radausschnitten

Der Justy I ist ein zuverlässiges, aber auch pflegebedürftiges Fahrzeug. Die aus den achtziger Jahren stammende Karosserie ist ohne zusätzlichen Rostschutz sehr anfällig für Korrosionsschäden. Typisch für die Motoren dieser Generation ist Ölverlust. Die Dichtungen an Kurbelwelle und Nockenwelle müssen spätestens alle 100.000 km gewechselt werden, oft entstanden wegen des Ölmangels Lagerschäden an der Kurbelwelle.

Anfällig für Korrosion sind:

  • Alle Radlaufbleche
  • Gesamte untere Falzkante der vorderen Kotflügel
  • Hintere Radausschnitte (wegen Rissen im Dichtmittel des Flansches)
  • Schweißkanten der vorderen Federbeindome, bei Rissen in der Dichtmasse
  • Unterhalb der Windschutzscheibe, jeweils in der Nähe der A-Säule unter der Fensterdichtung entstehen kreisrunde Durchrostungen

Ebenfalls anfällig sind die eher dünn lackierten Fahrwerksteile, deren Verbindungsstellen gerade im Wintereinsatz leicht korrodieren.

Die Stärken des Justy liegen in der problemlosen Elektronik und der standfesten Antriebstechnik, die bei normaler Wartung und Pflege auch hohe Laufleistungen vertragen kann.

Der Justy weltweit

In einigen Europäischen Ländern wurde der Justy I unter dem Namen Subaru Trendy verkauft. In Taiwan war der Justy I auch als stärker motorisierte Limousine unter dem Namen Subaru Tutto erhältlich. Teilweise wurde der Justy auch als J10 oder J12 (je nach Motorvariante) verkauft. In Europa war der dreitürige Justy I in geringer Stückzahl auch als Kombinationskraftwagen erhältlich. Die Heckscheiben waren bei diesem Modell verkleidet und der Kofferraum und die seitliche Innenverkleidung waren abgeflacht.

Beginnend mit dem Justy II wurde der Subaru Justy nach Produktionsende der ersten Generation nur noch in Europa angeboten.

Weblinks


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