- Subaru Libero
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Subaru Libero Hersteller: Fuji Heavy Produktionszeitraum: 1984–1998 Klasse: Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: keines K6J Produktionszeitraum: 1984–1986 Motoren: Ottomotor:
997 cm³ (37 kW)Länge: 3425 mm Breite: 1430 mm Höhe: 1900 mm Radstand: 1805 mm Leergewicht: 905 kg K8J Produktionszeitraum: 1986–1993 Motoren: Ottomotor:
1189 cm³ (38 kW)Länge: 3425 mm Breite: 1430 mm Höhe: 1900 mm Radstand: Leergewicht: 920 kg FA Produktionszeitraum: 1993–1998 Motoren: Ottomotor:
1189 cm³ (40 kW)Länge: 3525 mm Breite: 1415 mm Höhe: 1925 mm Radstand: Leergewicht: 980 kg Der Subaru Libero ist ein fünftüriger Kleinbus, der seit 1984 hergestellt wurde. Er besitzt zwei vorne angeschlagene Türen mit Kurbelfenstern vorne, beidseitig Schiebetüren mit Schiebefenstern hinten und eine oben angeschlagene Heckklappe über die gesamte Innenraumhöhe. Er bietet 6 Sitzplätze bei einer Gesamtlänge von gerade mal 3,42 m. Der Innenraum ist durch Umklappen und/oder Zusammenfalten der Sitzbänke sehr variabel zu gestalten und bei manchen Ausführungen sind die Vordersitze drehbar, sodass der Libero auch als Mini-Wohnmobil oder Transporter mit Ladevolumen bis ca. 1,8 m Länge, 1,2 m Breite und 1,3 m Höhe sehr universell verwendbar ist.
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnung
Entgegen der selbst unter Libero-Besitzern weit verbreiteten Ansicht bezeichnet "E10" und "E12" nicht die verschiedenen Modelle des Libero, sondern lediglich die Motorengröße von knapp 1000 cm³ bzw. 1200 cm³. Die eigentlichen Modellbezeichnungen sind "KJ6" für das ältere eckige Modell mit Flachdach, "KJ8" für das ältere Modell mit Hochdach und "FA" für das neuere rundliche Modell.
Modelle
KJ6
Die erste Serie nennt sich Libero KJ6 und besitzt den 3-Zylinder-Reihenmotor E10, der quer liegend im Heck eingebaut ist. Normalerweise werden über ein 5-Gang-Getriebe nur die Hinterräder angetrieben. Über einen Schalter im Getriebe-Schalthebel kann auf 4WD-Betrieb, also Allrad-Antrieb umgeschaltet werden. Dabei wird über ein elektrisch betätigtes Ventil die Koppelung des Vorderrad-Antriebs durch Unterdruck aus dem Ansaugtrakt pneumatisch zugeschaltet. Diese starre Zuschaltung des Vorderrad-Antriebs ohne Zentraldifferential sorgt allerdings in engen Kurven auf griffigem Untergrund für Verspannungen des Antriebsstrangs und ist somit nur für rutschigen Untergrund oder hauptsächlich Geradeausfahrt geeignet.
Die rechteckigen Doppelscheinwerfer sind mit motorischer Höhenverstellung zur Anpassung an die Beladung von bis zu ca. 400 kg bei je nach Ausführung ca. 890 kg bis 940 kg Leergewicht ausgestattet. Die Karosserie ist auf einen Leiterrahmen aufgeschraubt, an dem die Räder über Querlenker und Längslenker mit kombinierten Dämpfer/Federbeinen aufgehängt sind. Wegen der relativ kleinen Räder mit Reifengröße 155/80 R13 oder 165/65 R13, der geringen Verschränkung der Einzelrad-Aufhängung und der relativ großen Überhänge vorn und hinten ist der Libero trotz Allradantrieb zwar kein Geländewagen, besitzt aber für diese Fahrzeugklasse unübliche Offroad-Eigenschaften.
KJ8
Ab 1986 wurde das Modell Libero KJ8 mit dem 3-Zylinder Vergasermotor E12, ungeregeltem Katalysator und höherem Dach mit manuell zu betätigendem Stahlschiebedach und seitlicher Dachflächenverglasung ("Alpine-Windows") angeboten. Bei 4400 U/min leistete der Motor nun 52 PS / 38 kW, was trotz größerer Frontfläche für eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 130 km/h reicht. Ansonsten entspricht das Modell seinem Schwestermodell KJ6 E10.
Die durch das Hochdach ebenfalls vergrößerte Seitenfläche bedingt allerdings auch höhere Seitenwind-Empfindlichkeit, die Autobahnfahrten mit dem Libero bei starkem Wind abenteuerlich machen kann. Dennoch ist der Libero fahrstabiler und weit weniger kippelig, als man aufgrund der Proportionen vermuten würde, da alle schweren Teile wie Motor, Schaltgetriebe, Differentialgetriebe usw. sehr tief eingebaut sind und damit auch der Schwerpunkt relativ zum hohen Aufbau niedrig liegt.
FA
Ab Ende 1993 wurde der Libero FA, mit dem 3-Zylinder-Einspritzmotor E12 angeboten. Gegenüber seinem Vorgänger K8J wurde er stilistisch überarbeitet: So sind die Formen etwas runder und gefälliger, die Doppelscheinwerfer wurden durch rechteckige Einzelscheinwerfer ersetzt und die Stroßfänger hinten und vorne wurden etwas voluminöser. Es gibt zwei Glasdächer, ein Hubdach über der vorderen und ein elektrisches Schiebedach über der mittleren Sitzreihe, sowie mechanische Fensterheber in den Türen.
Motoren
E10
Der 3-Zylinder-Reihenmotor E10 mit 997 cm³ Hubraum ist ein wassergekühlter Viertakt-Ottomotor mit obenliegender Nockenwelle. Seine maximale Leistung beträgt 37 kW . Der Motor des E10 ähnelt dem Motor J10, der im Subaru Justy Typ KAD mit 1,0 Liter Hubraum verbaut wurde. Viele Ersatzteile sind für beide Motoren bzw. Autos geeignet.
E12
Den 3-Zylinder-Reihenmotor E12 mit 1.189 cm³ Hubraum gibt es in zwei Varianten, als Vergasermotor mit ungeregeltem Katalysator und als Einspritzer mit geregeltem 3-Wege-Katalysator. Es handelt sich wie beim E10 um einen wassergekühlten Viertakt-Ottomotor mit obenliegender Nockenwelle. Die zwei Varianten besitzen unterschiedliche Leistungsdaten:
- E12 Vergaser: Die maximale Leistung von 38 kW wird bei 4000/min erreicht, das maximale Drehmoment 97 Nm erreicht er bei 2800/min. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 9,1:1
- E12 Einspritzer: Die maximale Leistung von 40 kW wird bei 4600/min erreicht, während das maximale Drehmoment von 97 Nm erst bei 3000/min erreicht wird. Das Verdichtungsverhältnis beträgt ebenfalls 9,1:1
Der E12 ähnelt dem Motor J12, der im Subaru Justy Typ KAD mit 1,2 Liter Hubraum verbaut wurde. Viele Ersatzteile sind für beide Motoren bzw. Autos geeignet.
Importende
1998 wurde der Import nach Deutschland eingestellt. Für Japan und einige Länder mit Linksverkehr (z.B. Malta) wird ein ähnliches Modell bis heute unter dem Namen Subaru Sambar angeboten. Laut Angabe des Kraftfahrt-Bundesamts waren im Jahr 2005 nur noch ca. 2300 Subaru Libero in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen. Zumindest die KJ-Modelle mit ungeregeltem Katalysator sind hierzulande durch Kfz-Steuer, ökologisch motivierte Gesetzgebung, hohe Ersatzteilpreise und nicht zuletzt der Rostanfälligkeit akut vom "Aussterben" bedroht. Ein Nachfolger mit ähnlichen Qualitäten ist nicht in Sicht.
Weblinks
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