- Sud-Est SE.2010
-
Sud-Est SE.2010 Armagnac Typ: Verkehrsflugzeug Entwurfsland: Frankreich Hersteller: SNCASE Erstflug: 2. April 1949 Produktionszeit: bis 1952 Stückzahl: 9 Die Sud-Est SE.2010 Armagnac war ein viermotoriges Langstrecken-Verkehrsflugzeug des französischen Herstellers SNCASE. Es bot Platz für bis zu 160 Passagiere. Neben dem Prototyp von 1949 entstanden in Toulouse acht Serienflugzeuge. Wegen fehlender Wirtschaftlichkeit wurden sie noch in den 1950er-Jahren verschrottet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die SE.2010 Armagnac war die Nachfolgerin der SE.161. Die Entwicklung begann Anfang der 1940er-Jahre im Auftrag der Air France. Die zunächst als SE.2000 bezeichneten Flugzeuge sollten im Transatlantikverkehr eingesetzt werden. Der Zweite Weltkrieg verzögerte die Entwicklung. Der Erstflug fand am 2. April 1949 statt.
Geplant war die Lieferung von 15 Maschinen an Air France. 1952 zog die Fluggesellschaft den Auftrag zurück. Begründet wurde dies mit der für den Transatlantikverkehr ungenügenden Reichweite. Für den Einsatz auf alternativen Flugstrecken war die Armagnac zu groß. Ein weiterer Kritikpunkt war die unbefriedigende Motorleistung. Da die Serienproduktion bereits angelaufen war, wurden noch acht Exemplare fertiggestellt und anderen Fluggesellschaften angeboten.
Konstruktion
Die Armagnac war ein als Mitteldecker ausgelegtes Ganzmetallflugzeug und verfügte über ein einziehbares Dreibeinfahrwerk. Als Antrieb dienten vier Pratt & Whitney R-4360-B13 Wasp Major-Sternmotoren, die stärksten damals verfügbaren Triebwerke. Sie erwiesen sich aufgrund des hohen Flugzeuggewichts als zu schwach. Zum Einsatz kamen vierblättrige Verstellpropeller mit einem Durchmesser von 4,65 Metern.
Eine Besonderheit war der ungewöhnlich große Rumpf mit einem Kreisdurchmesser von 4,70 Metern. Dieser war nachträglich erweitert worden, um ausreichend Platz für Schlafkojen zu schaffen. Da die Reichweite durch diese Umplanung von 6.500 auf 5.000 Kilometer sank, waren Transatlantikflüge nur noch eingeschränkt möglich.
In der druckbelüfteten Passagierkabine konnten bis zu 160 Fluggäste untergebracht werden. Die Standardbestuhlung sah 78 Plätze vor, auf Langstreckenflügen plante man die Beförderung von 64 Passagieren.
Nutzung
Von den acht fertiggestellten Serienmodellen gingen vier an die Fluggesellschaft TAI, die sie bereits nach acht Monaten wegen fehlender Wirtschaftlichkeit ausmusterte. Die SAGETA (Société Auxiliaire de Gérance et d'Exploitation de Transport Aériens) übernahm anschließend sieben Flugzeuge, um Fracht, Post und Soldaten von Toulouse nach Saigon zu befördern. Mit Ende des Indochinakriegs 1954 wurden sie abgestellt und 1955 großenteils verschrottet. Zwei Maschinen kamen noch 1956 zum Einsatz, um die französischen Sportler zu den Olympischen Sommerspielen nach Melbourne zu bringen.
Technische Daten
Kenngröße Daten Besatzung 7–9, darunter 3–4 Flugbegleiter Passagiere 64–160 Länge 39,63 m Spannweite 48,95 m Höhe 13,50 m Flügelfläche 235,60 m² Leergewicht 37.813 kg Startgewicht 77.500 kg Reisegeschwindigkeit 460 km/h Höchstgeschwindigkeit 525 km/h Dienstgipfelhöhe 6.800 m Reichweite 5.150 km Triebwerke vier luftgekühlte 28-Zylinder-Sternmotoren Pratt & Whitney R-4360-B13 Wasp Major mit je 3500 PS (2574,25 kW) Siehe auch
Weblinks
Kategorie:- Ziviler Flugzeugtyp
Wikimedia Foundation.