- Sue Tilley
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Sue Tilley (* 1957) ist als britisches Aktmodell bekannt geworden. Ihr schwergewichtiges Erscheinungsbild hat der Maler Lucian Freud auf die Leinwand gebracht. Sein Bild „Benefits Supervisor Sleeping“ mit ihr als Mittelpunkt ist im Mai 2008 als bis dahin teuerstes Gemälde eines lebenden Künstlers ersteigert worden.
Leben
Sue Tilley ist in der britischen Arbeitsverwaltung tätig. Dort stieg sie von der Angestellten („Benefits Supervisor“) zur Leiterin eines Arbeitsamts in London-Mitte auf. Zum Maler Lucian Freud erhielt sie Kontakt über einen gemeinsamen Bekannten, den australischen Performancedarsteller Leigh Bowery, der dem Künstler ebenfalls Modell saß. Bowery lernte sie als Kassiererin im Londoner Nachtklub „Taboo“ kennen. Freud überzeugte die ungefähr 125 Kilogramm wiegende Sue Tilley, sich ihm als Objekt über mehrere Jahre zur Verfügung zu stellen. Für die Sitzungen wurde ihr ein Entgelt von 20 Pfund pro Tag zuteil.
Im Jahr 1993 entstand das erste Ölgemälde mit ihr, betitelt „Evening in the Studio“. „Big Sue“, wie Bowery sie nannte, erinnert sich nur ungern daran, weil sie nackt in unüblicher Positur auf dem blanken Fußboden verweilen musste. Im Jahr 1995 konnte sie es sich hingegen auf einem von Freud angeschafften Sofa in besserer Körperhaltung bequem machen, während der Meister in etwa neun Monaten jenen Akt schuf, der im Jahr 2008 für einen Rekordpreis vom russischen Milliardär Roman Arkadjewitsch Abramowitsch erworben wurde. Durch den Bildabdruck des Gemäldes wurde in diesem Zusammenhang Sue Tilley zur ersten Nackten auf der Titelseite der Wirtschaftszeitung Financial Times.
Sue Tilley ist ferner als Buchautorin mit einer Biografie über den verstorbenen Leigh Bowery in Erscheinung getreten.
Literatur
- Sue Tilley: Leigh Bowery: The life and times of an Icon; London, 1997; ISBN 0340693118
Weblinks
- stern: Die 33-Millionen-Dollar-Frau
- Art is Money – New York im Kunstrausch
- Pressemitteilung von Christie’s zur Versteigerung (englisch)
- Artikel im „Guardian“ (englisch)
- Artikel der „Times“ (englisch)
- AP-Meldung vom 19. Mai 2008 (englisch)
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