- Suionen
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Die Svear (lat. Suionen, got. Suehans) waren ein nordgermanischer Stamm in Schweden. Sowohl bezüglich deren Verbreitung als auch deren geschichtlicher Entwicklung besteht große Unsicherheit. Auch wurde der Begriff Svear (bzw. dessen andere Formen) von verschiedenen Autoren unterschiedlich verwendet. Der Name besteht im Namen Schwedens (Svea rike "Reich der Svear") weiter.
Aus Tacitus' Germania aus dem Jahre 98 n. Chr. erfahren wir, dass die Svear, die er Suionen nennt, auf einer Insel (Skandinavien) im Ozean siedelten. Weiter erwähnt Tacitus, dass sie ein seefahrendes Volk waren. Die Besonderheit ihrer Schiffe war dabei, dass sie vorne wie hinten einen Bug hatten, so dass das Schiff in beide Richtungen ein- und auslaufen konnte. Dieses Volk unterstehe einem Alleinherrscher und trage außer im Krieg keine Waffen, was bemerkenswert sei und im Gegensatz zu den anderen germanischen Völkern. Die Waffen wurden in Friedenszeiten von einem Sklaven bewacht, weil ansonsten "unbeschäftigte Hände von Bewaffneten leicht in Zügellosigkeit ausarten".
Jordanes erwähnte um 550 in seiner "Getica", dass die Suehans (was die gotische Form von Suiones sein kann) auf Scandza wie die Thüringer außerordentlich gute Pferde besaßen.
Im Beowulf wird von immer wiederkehrenden Fehden zwischen den geatas und den Svearn erzählt; bei den geatas könnte es sich um die Gauten, die dänischen Jüten oder auch die Goten handeln. Jedenfalls soll es den Svearn im 6./7. Jahrhundert gelungen sein, die Gauten zu unterwerfen, und Schweden unter einem Reich zu vereinen, das von dem Königsgeschlecht der Ynglinge mit Zentrum in Uppsala geführt wurde. Doch wird der historische Gehalt dieser Erzählung von der Geschichtswissenschaft stark bezweifelt, vor allem da die Reichsbildung ein ziemlich komplexer Prozess war, und ein einheitliches Reich nicht vor dem 12. Jahrhundert existierte.
Siehe auch
Literatur
- P. Cornelius Tacitus: De origine et situ germanorum liber (auch Germania).
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