Suizidgefährdung

Suizidgefährdung

Suizidalität, auch Suizidgefährdung oder umgangssprachlich Lebensmüdigkeit genannt, umschreibt einen psychischen Zustand, in dem Gedanken, Phantasien, Impulse und Handlungen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen.

Suizidalität ist keine Krankheit, sondern Symptom eines zugrundeliegenden Problems. Sie besteht als Zuspitzung einer seelischen Entwicklung, in der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit überhand genommen haben. Suizidale Menschen erleben sich meist als innerlich zerrissen und stehen ihrem Wunsch zu sterben oftmals ambivalent gegenüber. Einerseits empfinden die Betroffenen ihr Leben als unerträglich leidvoll und wollen es beenden, andererseits spüren viele eine Art Selbsterhaltungstrieb, Furcht vor starken Schmerzen im Rahmen eines Suizidversuchs sowie allgemein große Unsicherheit in Bezug auf die Konsequenzen ihres Handelns. Eine Möglichkeit, ihr derzeitiges Leben zu ändern, es neu zu beginnen, können oder wollen sie nicht erkennen; der Suizid erscheint ihnen als der einzige Ausweg.

Da sich Suizidalität sehr unterschiedlich äußern - oder nicht äußern - kann, gerät der Versuch einer Einschätzung der Suizidalität eines Menschen zu einem oft schwierigen, manchmal gar aussichtslosen Unterfangen, vor allem bei jenen Menschen, die Hilfsangeboten - aus welchen Gründen auch immer - ablehnend gegenüber stehen. Bei akuter Suizidalität liegt im Rahmen der Fürsorgepflicht eine Indikation für die Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik vor.

Literatur

  • Heinz Henseler: Narzisstische Krisen. Zur Psychodynamik des Selbstmords. Wiesbaden 1974
  • Heinz Henseler, Christian Reimer (Hg.): Selbstmordgefährdung. Zur Psychodynamik und Psychotherapie. Stuttgart-Bad Cannstatt 1981
  • Walter Pöldinger: Die Abschätzung der Suizidalität. Bern: Huber 1969

Weblinks

Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen, Bayerisches Ärzteblatt 5/2004 (PDF; 255 kB) – fachspezifischer Übersichtsartikel von Franz Joseph Freisleder


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