- Sun Ray
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Die/Das Sun Ray ist ein Thin Client von Sun Microsystems, welche(r) erstmals im September 1999 vorgestellt wurde. Der Client ist auf die Idee der älteren JavaStations von Sun Microsystems aus dem Jahr 1996 zurückzuführen. Da Sun Microsystems Anfang 2010 von der Oracle Corporation übernommen wurde, firmieren die Sun Ray Geräte nun unter Oracle Sun Ray Clients.
Die Sun Ray führt kein eigenes Betriebssystem aus, sondern stellt die Grafikdaten eines Servers (Sun Ray Servers) dar, auf dem ein Linux oder Solaris läuft. Die Verbindung zwischen der/dem Sun Ray und dem Sun Ray Server (Sun Ray Interconnect) basiert auf dem verschlüsselten Appliance Link Protocol (ALP), das (im Unterschied zu anderen Thin Clients) primär auf UDP basiert. TCP findet ebenfalls Verwendung, wird aber nicht zur Grafikübertragung verwendet.
Die/Das Sun Ray hat eine CPU (RMI Alchemy) und einen Speicher, benutzt diese aber nur, um die Verbindung herzustellen und Grafikdaten des Servers zwischenzuspeichern und zu rendern, sowie die Seriellen- und USB-Ports an den Server durchzureichen und die Audiodaten (input/output) zu übertragen. Es können direkt am Gerät bis zu 4 USB-Geräte (Tastatur, Maus, Massenspeicher) angeschlossen werden. Die USB-Schnittstellen können seit 2009 auch andere Geräte, wie z.B. Scanner, an den Server durchreichen. Die/Das Sun Ray hat keine eigenen Massenspeicher und keine beweglichen Teile.
Des Weiteren gibt es eine kombinierte Sun Ray / Monitor Version, in der ein 17"-Monitor und die Sun Ray-Technologie zusammengefasst worden sind. Diese Sun Ray 270 entspricht der Sun Ray 2, wobei die Auflösung des 17"-LCD-Monitors fest (1280×1024) vorgegeben ist.
Da kein Betriebssystem auf der/dem Sun Ray ausgeführt wird, wird sie/es auch als Ultra Thin Client bezeichnet. Dies erklärt auch den niedrigen Stromverbrauch von 4 (Sun Ray 2) bis 8 (Sun Ray 2FS, Angaben laut Datenblatt) Watt im Betrieb. Die/Das Sun Ray selbst ist durch das Fehlen eines Betriebssystems praktisch unanfällig gegen Hackerangriffe. Auch wenn ein(e) Sun Ray physikalisch gestohlen wird sind alle Daten sicher im Rechenzentrum.
Alle Sun Rays enthalten einen eingebauten Smartcard-Leser. Dieser kann sowohl für PKI-Infrastrukturen oder für die Sun Ray-interne Authentifizierung verwendet werden. Durch die eingebaute Smartcard-Unterstützung können laufende Sitzungen sehr einfach von einem Client zum anderen bewegt werden, ohne laufende Programme beenden oder sich abmelden zu müssen.
Im Jahr 2005 übernahm Sun Microsystems Inc. die Tarantella Inc. und übernahm Programmteile der Secure Global Desktop Software zum Anbinden von Windows Terminalserver in die Sun Ray Server Software. Dies führte zur großen Verbreitung der Sun Ray zwecks Anbindung an Windows Terminalserver und VDI-Infrastrukturen.
Die erste Modellgeneration der Sun Ray wurde Mitte 2006 durch drei neue Geräte ersetzt. Die dritte Generation der Sun Ray wurden im April 2010 mit der Sun Ray 3 Plus gestartet.
Modelle
- Sun Ray 1 (August 1999, EOL)
- Sun Ray 100 (Juli 2000, EOL)
- Sun Ray 150 (Juli 2000, EOL)
- Sun Ray 1G (Dezember 2003, EOL)
- Sun Ray 170 (Dezember 2004, EOL)
- Sun Ray 2 (April 2006)
- Sun Ray 2FS (Juni 2006)
- Sun Ray 270 (Juli 2006)
- Oracle Sun Ray 3 Plus (April 2010)
Weblinks
Commons: Sun Ray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Sun Microsystems
- Think Thin Blog (englisch)
- Spezifikation der Sun Ray 1g (englisch)
- Spezifikation der Sun Ray 2 (englisch)
- Spezifikation der Sun Ray 2FS (englisch)
- Spezifikation der Sun Ray 270 (englisch)
- Spezifikation der Oracle Sun Ray 3 Plus (englisch)
- Lebensdauer-Probleme von Low-ESR-Elkos – Sun Ray 1 teilweise betroffen
- Sun Ray 1 power-supply failure/repair (englisch)
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