- Sundance Kid
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Harry Alonzo Longabaugh (* 1867 in Pennsylvania; † 1908? in Bolivien?) war ein US-amerikanischer Gesetzloser, bekannt unter dem Namen The Sundance Kid („Das Sundance-Kind“; im Deutschen wird der Artikel oft weggelassen).
Sein krimineller Werdegang begann mit Pferdediebstahl in Sundance, Wyoming, für den er 1887 zu 18 Monaten Haft verurteilt wurde. 1892 raubte er zusammen mit Harry Bass und Bill Madden bei Malta, Montana, einen Zug aus.
Zusammen mit Butch Cassidy führte er ab 1896 eine Bande an, die bald als „The Wild Bunch“ („Der wilde Haufen“) bekannt wurde. Zusammen mit anderen Banden hatte „The Wild Bunch“ einen Unterschlupf am „Hole-in-the-Wall Pass“ im Norden Wyomings. Der lose Zusammenschluss von Gesetzlosen wurde nach dem Schlupfwinkel als „Hole-in-the-Wall Gang“ bezeichnet.
Nach gut einem Dutzend Überfällen setzte er sich 1901 mit seiner Freundin Etta Place und Cassidy nach Argentinien ab, um dort ein ruhiges Leben zu führen. Etta kehrte 1905 in die Staaten zurück und die beiden Männer begannen daraufhin mit einer Neuauflage ihrer alten Verbrecherkarriere und erarbeiteten sich in Südamerika einen ähnlichen Ruf wie einst in den Vereinigten Staaten.
Bolivianische Truppen haben beide angeblich 1908 in San Vincente umstellt. Eine Gedenktafel im Ort erinnert an das unbewiesene blutige Ende der beiden Banditen. 1992 exhumierte man die Gebeine von „amerikanischen Desperados“ in jenem Dorf. Die anschließende genetische Untersuchung ergab Anfang 1993 jedoch, dass es sich bei den geborgenen Überresten nicht um Butch Cassidy und Sundance Kid handelt.
Unbestätigten Quellen zufolge entkamen er und Butch angeblich, ebenso unbewiesen ist die in einigen Reiseführern verbreitete Version, sie seien auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt worden. Einige Zeitgenossen hatten bereits früher behauptet, die beiden nach der Militäraktion noch gesehen zu haben. Es gab ebenso Gerüchte, dass die zwei verletzt überlebten und den Rest ihres Lebens unter falschen Namen in Uruguay oder in den USA verbrachten. Butch Cassidys Schwester Lula Parker Betenson behauptete sogar, dieser sei zurückgekehrt und habe in den USA weitergelebt. Schließlich gab es Gerüchte und Unterlagen (einen unbestätigten Totenschein), Sundance Kid sei zu seiner Freundin Etta zurückgekehrt, habe sie geheiratet und bis zum 21. November 1936 unter anderem Namen gelebt.
Das Duo wurde in einem bekannten Film von 1969 portraitiert: Zwei Banditen mit Paul Newman und Robert Redford in den Hauptrollen. Redford benannte 1981 das Sundance Film Festival nach der Rolle, die er in diesem Film verkörperte. Newman gründete 1988 das Hole in the Wall Camp, ein Ferienlager für leukämiekranke Kinder, das nach der Bande benannt ist, deren prominente Mitglieder Butch Cassidy und Sundance Kid waren.
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