Sylvia Miles

Sylvia Miles

Sylvia Miles (* 9. September 1923 in New York City, New York, USA; eigentlich Sylvia Reuben Lee) ist eine US-amerikanische Schauspielerin jüdischer Abstammung.

Sylvia Miles wurde als Tochter von Reuben Lee, dem Inhaber einer Möbelfabrik, und Bell Fellmann-Lee in New York City geboren und hat eine Schwester, die in Las Vegas lebt. Sie war drei Mal verheiratet (von 1948-1950 mit William Miles, von 1952-1958 mit Gerald Price und von 1963-? mit Ted Brown).

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Nach eigenen Aussagen fühlte sich Sylvia Miles, die in Greenwich Village, dem Künstlerviertel von New York, aufwuchs und die meiste Zeit ihres Lebens in New York verbrachte, bereits früh zum Theater hingezogen, anfangs jedoch weniger zur Schauspielerei. So habe sie ihre Leidenschaft für die Schauspielerei mit erst knapp 16 Jahren entdeckt, als sie während ihrer Lehrzeit bei einem Bühnenbildner ersatzweise für einen ausgefallenen Schauspieler einsprang.

Die Schauspielerin

Ihre Ausbildung erhielt Sylvia Miles am renommierten Actors Studio in New York. Zunächst spielte sie am Broadway eher konservative Rollen. Mit dem Stück „Der Balkon“ von Jean Genet änderte sich dies jedoch: Hier verkörperte sie eine dominante Frau, die es einem als Richter verkleideten Mann gestattete, sie auszupeitschen - allerdings erst, nachdem sie ihn gezwungen hatte, ihre Stiefel zu lecken. Mit dieser für die Zeit äußerst skandalträchtigen Rolle legte die Schauspielerin den Grundstein für ihre spätere Karriere, in der sie - vor allem während der 1960er Jahre - überwiegend Prostituierte oder sexuell ausgehungerte Frauen spielte, die den Halt im Leben verloren haben und vergeblich um die Gunst der Männer buhlen.

Noch während der Proben zu dem Stück wurde sie für ihre erste Filmrolle gecastet (Murder, Inc.). Der große Durchbruch gelang ihr 1969 mit der Rolle der Prostituierten Cass in dem Film Asphalt-Cowboy. Ihr nur sechs Minuten dauernder Auftritt trug ihr eine Oscarnominierung als beste Nebendarstellerin ein (nach Beatrice Straights Auftritt in Network die kürzeste Rolle, die je für einen Oscar nominiert wurde). Sechs Jahre später konnte sie diesen Erfolg wiederholen, als sie für die Rolle einer alternden, alkoholabhängigen Witwe in Fahr zur Hölle, Liebling (Verfilmung des Raymond-Chandler-Klassikers aus dem Jahre 1975) zum zweiten Mal für den Oscar nominiert wurde.

Ab Mitte der 1970er Jahre wirkte Sylvia Miles dann an mehreren, weniger erfolgreichen Horrorfilmen mit (die nach Filmen wie Rosemaries Baby damals jedoch auch für seriöse Schauspieler und Regisseure attraktiv waren), wendete sich in den 1980er Jahren mit Filmen wie Das Böse unter der Sonne, Die Teufelin und Sleeping Beauty aber wieder solideren Rollen zu.

Einen ihrer jüngeren Auftritte hatte sie in der 1. Folge der fünften Staffel der Fernsehserie Sex and the City, wo sie eine alte (und unverheiratet gebliebene) Frau spielt, die ob ihrer desolaten Gemütsverfassung grundsätzlich Lithium unter ihre Eiscreme mischt.

Mit High Times Potluck gewann sie 2002 mit dem New York Independent Film and Video Award für die beste Nebendarstellerin erstmals tatsächlich eine Auszeichnung für ihre schauspielerische Leistung.

Die Pop-Art-Ikone

Spätestens seit den Dreharbeiten zu dem Film Heat galt Sylvia Miles als Ikone der Pop-Art-Bewegung und wurde dem Kreis um Andy Warhol und Paul Morrissey zugerechnet. Seitdem macht die äußerst aktive Partygängerin vor allem durch ihre ausgefallenen Outfits und ihr exzentrisches Auftreten von sich reden. So wird immer wieder der Vorfall kolportiert, bei dem sie 1973 dem Kritiker John Simon, der einen Verriss über sie geschrieben hatte, in einem New Yorker Restaurant einen Teller Spaghetti über den Kopf schüttet.

Auszeichnungen

  • 2002: New York Independent Film and Video Award als beste Nebendarstellerin (für die Rolle der Ma in High Times Potluck)

Filme (Auswahl)

Weblinks


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