- Synagoge (Głogów)
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Die Synagoge Głogów (deutsch Glogau) war eine Synagoge an der Wingenstraße (heute Hugo Kołłątaj-Straße) in Glogau. Die Synagoge war ein Beispiel für die Synthese von Backsteingotik und maurischen Formen und stellte zugleich die nordische Variante des orientalischen Synagogenbaustils dar, die das Selbstbewusstsein der 1871 emanzipierten neuen Mittelschicht symbolisierte.
Beschreibung
Der Sakralbau wurde in den Jahren von 1891-1892 nach Plänen des Architekten Jürgen Kröger errichtet. Das Gebäude war ein hoher überkuppelter Zentralbau. Die Fassade schmückte ein hohes Portal, das eine Rosette mit einschloss, das den Magen David zeigte. Der Zentralbau war architektonisch dem Eklektizismus zuzuordnen, wobei Stilelemente der Neogotik bzw. Backsteingotik mit maurischen Formen und mit Formen der Neorenaissance verbunden wurden. Im Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge Opfer der Brandstiftung, wobei die Ruinen später abgebrochen wurden. In der Nachkriegszeit wurden auf den erhalten gebliebenen Fundamenten, die Synagogenmauern etwa ein Meter hoch wieder errichtet und in der Mitte der so entstehenden Einfriedung, eine Gedenksäule errichtet, wobei die Stele auf einem gepflasterten Platz zu stehen kommt, der wiederum den Magen David darstellt.
Geschichte
Bekannte Glogauer jüdischen Glaubens war Hauerwitz, Besitzer des Herrenausstatterladens Breslauer am Markt, Dr. Lindemann, Kinderarzt der im Sommer 1934 als Leiter einer jüdischen Pfadfindergruppe im Wald erschlagen wurde, Dr. Getzel, Hautarzt; und Dr. Jacobsohn, Rechtsanwalt, der im Herbst 1934 in seinem eigenen Haus verprügelt worden ist. Ein Augenzeuge weiß von der Zerstörung der Glogauer Synagoge als von langer Hand geplante Tat zu berichten. Schüler waren auf dem Weg von der Schule nach Hause, auf der Wingenstraße an der Synagoge vorbeigekommen und hatten die brennende Golgauer Synagoge gesehen. Nachdem diese die neue Nachricht ihren Mitschülern mitgeteilt hatten, strömten diese durch einen Hinterausgang bei der Wohnung des Pedells in kleinen Gruppen hinaus um den nun in Flammen stehenden Sakralbau der Golgauer jüdischen Gemeinde zu betrachten. Da die Glogauer Synagoge direkt neben einem Krankenhaus stand und von diesem nur durch eine Brandmauer getrennt war, hatte die Feuerwehr Glogaus laut einer Mutter eines anderen Schülers, die im Krankenhaus lag, schon einen Tag vor der Brandstiftung begonnen, Brandschutzmaßnahmen für das Krankenhaus zu treffen. Die Nordschlesische Tageszeitung Nota jedoch beschrieb einen spontanen, emotionalen Anlass für die Brandstiftung.
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