- Synchronistische Geschichte
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Synchronistische Geschichte, eine vermutlich 1753 mit der Carte chronologique des Jacques Barbeu-Dubourg (1709–1799) [1] [2] aufgekommene und seitdem vor allem im Geschichtsunterricht beliebte tabellarische Sonderform der auf historischer Gleichzeitigkeit beruhenden vergleichenden Geschichtsdarstellung, die Eigenschaften des Geschichtsatlas, des Geschichtskalenders und der Chronik vereint. Historische Gleichzeitigkeit wird hier durch einen mit dem Zahlenstrahl der Jahre verbundenen Spaltententext zur synchronistischen Tabelle oder Zeitleiste. Daher findet man sie oft als Orientierungshilfe von musealen Ausstellungen.Die durch parallel laufende Spalten von Tabellen gegebene jahresweise synoptische Darstellung des Geschichtsverlaufes unterscheidet die synchronistische Geschichtstabelle einerseits von der Darstellung von Epochen und Periodisierungen, andererseits von den Regententabellen, die den Geschichtsverlauf durch Genealogien darstellen und dabei dem üblichen genealogischen Baumschema folgen.
Moderne Weiterentwicklungen der synchronistischen Geschichtsdarstellung sind der Kulturfahrplan von Werner Stein (1946) und Peters Synchronoptische Weltgeschichte von 1952.
Der Kulturatlas, von dem es auch als Chronik der Weltgeschichte elektronische Varianten gibt, stellt wie die traditionellen Geschichtstabellen des 18. Jahrhunderts den kulturellen und technischen Geschichtsverlauf jahresweise in von oben nach unten laufenden Themenspalten dar, was die Tabelle zur Wissensrepäsentation wandelt. Der Zeitstrahl wird durch die übliche Blattfolge des Buchpaginierung von links nach rechts laufend veranschaulicht. Die Übersetzung von Bernard Grun versucht die besondere Darstellungsweise bereits im Buchtitel zu charakterisieren: The Timetables of History. A Horizontal Linkage Of People and Events.
Die Synchronoptische Weltgeschichte nähert sich stärker den Konventionen des Geschichtsatlas insofern jede Doppelseite ein Jahrhundert durch 100 senkrechte Spalten darstellt. Über die kontinuierliche Abfolge der Zeittafeln liegt die Ereignisdarstellung in Form von farbig systematisierten Balkendiagrammen. Die Periodisierung übernehmen Kopf- und Fußzeilen.
Inhaltsverzeichnis
siehe Auch
Literatur
- Johann Christoph Gatterer: Einleitung in die synchronistische Universalhistorie zur Erläuterung seiner synchronistischen Tabellen. 2 Bände. Göttingen, Im Verlag der Wittwe Vandenhoek, 1771.
- Mattheß Ignaz von Heß: Entwurf der Universalhistorie in synchronistischen Tabellen. Wien, Grässerische Buchhandlung 1776.
- Arno Peters: Peters Synchronoptische Weltgeschichte. 1952
- Werner Stein: Kulturfahrplan. 1946.
Weblinks
- Meister Eckhart und seine Zeit - Chronologie herunterladbare Online-Version des Kulturfahrplans
- http://www.hyperhistory.com/online_n2/History_n2/a.html Hyperhistory - ein synchronoptisches Online-Geschichtswerk
- http://www.robotwisdom.com/ai/timeline/0000.html Timeline of knowledge-representation
- http://www.cabinetmagazine.org/issues/13/timelines.php Timeline of timelines
- http://www.wikitimescale.org WikiTimeScale
- http://www.google.com/press/timeline.html google Zeitleiste
- http://www.metmuseum.org/toah/intro/atr/08sm.htm MET timeline of art history
- http://www.art-and-archaeology.com/timelines/tl001.html Zeitleiste Kunstgeschichte von Mike Gunther
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Owen Aldridge: Jacques Barbeu-Dubourg, a French Disciple of Benjamin Franklin, Proceedings of the American Philosophical Society, Vol. 95, No. 4 (Aug. 17, 1951), pp. 331-392
- ↑ Ferguson, Stephen: The 1753 Carte chronographique of Jacques Barbeu-Dubourg», The Princeton University Library Chronicle, 52, 2, 1991, S. 190-230.
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