Sächsischer Heimatschutz

Sächsischer Heimatschutz

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz ist ein eingetragener Verein, der das Ziel verfolgt, die natürlich und geschichtlich gewachsene Eigenart der obersächsischen Heimat zu bewahren, ihre Natur zu schützen, ihre Landschaft verantwortungsvoll zu gestalten und ihre historischen und kulturellen Werte zu erforschen und zu erhalten. Der Satzungszweck wird durch die Pflege von Naturdenkmalen, Naturschutzgebieten und kulturellen Denkmalen verwirklicht. Der Verein ist seit 1991 zugleich anerkannter Naturschutzverband nach dem Bundesnaturschutzgesetz und nach dem Sächsischen Naturschutzgesetz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz wurde 1908 vom Landbaumeister Karl Schmidt und vom sächsischen Maler Oskar Seyffert als Nachfolgeorganisation des bereits seit 1903 bestehenden „Ausschuss für heimatliche Natur, Kunst und Bauweise“ gegründet. 1913 eröffnet das Landesmuseum für Sächsische Volkskunst im Jägerhof (Dresden) seine ständige Ausstellung, 1923 wird es vom Landesverein übernommen. Die Gleichschaltung im Dritten Reich erfolgt spätestens, als 1940 der Gründungsvorsitzende des nationalsozialistisch geprägten „Heimatwerkes Sachsen“, Friedrich Emil Krauß, Vorsitzender des Landesvereins wird.

Im Jahr 1949 wurde der Landesverein politisch und ökonomisch unter Druck gesetzt und schließlich das Vermögen entschädigungslos konfisziert. Obwohl der Landesverein offiziell nicht verboten wurde, ging die Arbeitsfähigkeit des um sein Eigentum beraubten Vereins durch den äußeren politischen Druck verloren. Eine Neuorganisation des satzungsgemäß nie aufgelösten Landesvereins erfolgte im Zuge der politischen Wende in der DDR und noch vor der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten am 3. Oktober 1990. Die erste Hauptversammlung seit 1945 fand am 7. April 1990 statt.

In der Anfangsphase nach seiner Neukonstituierung unterstützte der Verein, neben der Sächsische Schweiz Initiative (SSI), die neu gegründete Nationalparkverwaltung bei der Etablierung des Elbsandsteingebirges als Nationalpark Sächsische Schweiz und war gefragter Ansprechpartner bei der Schaffung eines Naturschutzraumes an der Grenze des Vogtlandes nach Bayern.

Im Jahr 2005 wurde der Landesverein Sächsischer Heimatschutz Teilgesellschafter in der „Lausitzer Seenland gGmbH“ und unterstützt das Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland.

Organisation

Organe des Landesvereins mit Sitz in Dresden sind die Hauptversammlung, der Gesamtvorstand und der geschäftsführende Vorstand. Seit der Wiederaufnahme seiner Tätigkeit gliedert sich der Landesverein in drei Fachbereiche:

  1. Naturschutz/ Landschaftsgestaltung,
  2. Denkmalpflege/ Heimatgeschichte und
  3. Volkskunde/ Volkskunst.

Außerdem unterhält der Landesverein drei Arbeitsgruppen:

  1. Dorfgestaltung/ Dorfstruktur,
  2. Eigentum und
  3. Schule und Heimat.
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In Dresden unterhält der Landesverein Sächsischer Heimatschutz eine Beratungsstelle. In der im gleichen Haus befindlichen Geschäftsstelle kann außerdem die Bibliothek mit ihren Sammelschwerpunkten im Denkmalschutz, in der Heimatgeschichte, im Naturschutz, in der Landschaftspflege und Dorfgestaltung, sowie in den Bereichen seltenes Handwerk und Volkskunst genutzt werden. Aus wechselnden Ausstellungen können Töpferwaren, erzgebirgische Holz- und Zinnarbeiten, sowie Blaudrucke und andere Volkskunsterzeugnisse sowie die Publikationen des Landesvereins erworben werden.

Publikationen

Mitteilungen

Überregional bekannt sind die Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. – Naturschutz, Heimatgeschichte, Denkmalpflege und Volkskunde, in der in Aufsatzform mit wissenschaftlichem Anspruch unterschiedliche Themen zur Bau- und Naturdenkmalgeschichte der sächsischen Landesgeschichte behandelt werden. Die Herausgabe der bereits seit 1908 charakteristisch als sogenannte Grüne Hefte erscheinenden Mitteilungen wurde noch unter den Nationalsozialisten im Jahr 1941 untersagt. Erst nach einer mehr als fünfzigjährigen Unterbrechung konnten die Hefte seit 1991 wieder herausgegeben werden. Meist erscheinen drei Hefte pro Jahr. 1995 wurde die Mitteilungen mit dem Bundespreis für regionale Heimatzeitschriften ausgezeichnet. Durch die öffentliche Wahrnehmung, aber auch durch den hohen wissenschaftlichen Anspruch zählen die Mitteilungen zu den bedeutenden und inhaltlich anspruchsvolleren Heimatzeitschriften in Deutschland.

Kalender Sächsische Heimat

Der Kalender Sächsische Heimat – mit 53 Bild- und Textbeiträgen pro Jahr – wird seit 1993 publiziert. Er ist Nachfolger des Kalenders Sächsische Gebirgsheimat und enthält Beiträge zur Kunstgeschichte, Denkmalpflege, Heimat- und Landesgeschichte, Naturschutz, Landschaftsgestaltung, Volkskunde, sowie zur Literatur- und Musikgeschichte.

Sonderpublikationen (Auswahl)

  • Hans-Jürgen Hardtke, Andreas Ihl unter Mitarbeit von über 250 sächsischen Botanikern: Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, 2000, ISBN 3-00-006983-6
  • Frank Müller unter Mitarbeit von über 100 sächsischen Botanikern: Verbreitungsatlas der Moose Sachsens. lutra, 2004, ISBN 3-936412-02-2
  • Sigrid Both, Hans-Jürgen Hardtke, Rainer Pfannkuchen, Anne Wächter und weitere Autoren; Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): Dresdner Heide. Berg- & Naturverlag Rölke, ISBN 3-934514-18-9
  • Volksfeste in Sachsen Eigenverlag, Dresden 1994
  • Dorfgestaltung – Handreichung für Bürgermeister und Gemeinderäte Eigenverlag, Dresden 1997
  • Landschaftsgliederungen in Sachsen Eigenverlag, Dresden 2005

Vorsitzende

Ehrenmitglieder

Prof. Dr. Karlheinz Blaschke, Dr. Rolf Görner, Dr. Peter Kandler, Dr. Susanna Kosmale, Heinz Kubasch, Herbert Kutschke, Prof. Dr. Heinrich Magirius, Prof. Dr. Karl Mannsfeld, Manfred Ranft, Hans Christoph Stamm, Rolf Weber, Wolfgang Weidlich

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Weblinks


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