- Südfriedhof Kiel
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Der Südfriedhof in Kiel wurde 1869 eröffnet. Er liegt etwa zwei Kilometer südwestlich der Altstadt zwischen dem Winterbeker Weg und der Saarbrückenstraße. Nach dem Südfriedhof ist auch der ihn umgebende Stadtteil benannt. Der Stadtteil hat 14.298 Einwohner und weist eine Fläche von 3,19 km² auf (Stand 30. Juni 2008).
Inhaltsverzeichnis
Gestaltung
Am Haupteingang befindet sich der künstlich angelegte Kapellenberg mit Grabstätten wohlhabender Bürgerfamilien aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Grabkapellen, Mausoleen und Grüfte sind in einem doppelten Ring angeordnet.
Die Anlage des Friedhofs vermeidet Wegachsen, die Wege verlaufen im Bogen um Felder, die sich in der Form unterscheiden und auch unterschiedlich zueinander gesetzt sind. Der Südfriedhof ist ein frühes Beispiel für eine parkähnlich angelegte Begräbnisstätte, er steht seit 1995 unter Denkmalschutz.
Geschichte
1865 wurden erste Grundstücke für den Friedhof angekauft. Der Landschaftsgärtner Wilhelm Benque, der auch den Bremer Bürgerpark entwarf, legte 1866 einen ersten Entwurf für den neuen Friedhof vor. 1867 folgte dann ein überarbeiteter Entwurf, und die Erdarbeiten waren noch im gleichen Jahr im Wesentlichen abgeschlossen. 1868 wurde mit der Bepflanzung des Gartens begonnen. Am 30. April 1869 wurde der Friedhof dann unter dem Namen Neuer Kirchhof eingeweiht. Durch Ankauf weiterer Ländereien vergrößerte man den Friedhof in den Jahren 1888/1889 auf die heutige Fläche von ca. 13 Hektar. Mit der Eröffnung des neuen Friedhofs Eichhof im Jahre 1901 erhielt der Friedhof dann seinen jetzigen Namen Südfriedhof.
Gräber bekannter Persönlichkeiten
Die in Klammern angegebenen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen bezeichnen das Feld und die Grabnummer.
- Bruno Diekmann (1897–1982), von 1950 bis 1951 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein (A/393)
- Jörn Eckert (1954–2006), Jurist (B)
- Klaus Groth (1819–1899), niederdeutscher Dichter (Oa/108)
- Wilhelm Halfmann (1896–1964), Bischof für Holstein (P)
- Albert Hänel (1833–1918), Jurist und Politiker (J/129)
- Claus Harms (1778–1855), Pfarrer und Theologe (C/117)
- Georg Howaldt (1841–1909), Werftgründer (A/428)
- Hermann Kobold (1858–1942), Astronom (FII/460)
- Hermann Luppe (1874–1945), von 1920 bis 1933 Oberbürgermeister von Nürnberg (FII/428)
- Heinrich Moldenschardt (1839–1891), Architekt (Ob/479)
- Heinrich Mölling (1825–1888), erster Oberbürgermeister von Kiel (J/78)
- Adolf Mordhorst (1866–1951), Bischof für Holstein (P)
- Gustav Adolf Neuber (1850–1932), Mediziner (Q/40)
Grabmäler von bekannten Künstlern
Edvard Eriksen, der Schöpfer der Kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen, entwarf das Grabmal der Grabstätte Lass (F/129).
Heinrich Mißfeldt schuf das Grabmal der Grabstätte Johann Meyer (Q/351), das Bildnismedaillon auf dem Grabmal von Joachim Bünsow (B/73) und das Bronzerelief auf dem Grabmal von Friedrich Wolgast (G/408).
Friedhofsverwalter
- Friedhofsaufseher Heinrich Christian Lamp (1815–1895)
- Friedhofsverwalter Johannes August Christian Hansen (1842–1911)
- Friedhofsinspektor Wilhelm Martens (1880–1931)
- Friedhofsinspektor Rudolf Will (1889–1963)
- Friedhofsamtmann Johannes Rieper (1916–1991)
Quellen
Literatur
- Johann Grönhoff: „Ein Gang über den Südfriedhof“. In Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 1953, Heft 4, S. 37–44, ISSN 0173-0940
- Johannes Rieper: „100 Jahre Kieler Südfriedhof“. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 58, 1969, Heft 1/2, S. 49–75
- Gerd Stolz: Kleiner Führer über den Südfriedhof in der Landeshauptstadt Kiel. Herausgegeben vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Kiel. Kiel 1996.
Archivmaterial
- Johannes Rieper: „Ausstellung 100 Jahre Kieler Südfriedhof“. Umfangreiche Materialien-, Dokumenten- und Photosammlung, Archiv der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche
Weblinks
54.31210510.115104Koordinaten: 54° 18′ 43,6″ N, 10° 6′ 54,4″ O
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