Südtiroler Freiheit

Südtiroler Freiheit
Süd-Tiroler Freiheit - Freies Bündnis für Tirol
Fraktionsvorsitzender Sven Knoll
Sprecher Werner Thaler
Gründung Mai 2007
Gründungsort Brixen
Hauptsitz St. Josef am See 74, 39052 Kaltern
Landtagsmandate 2
Mitgliederzahl 1.599 Mitglieder (Stand: Jänner 2009)[1]
Durchschnittsalter 37,26 Jahre[1]
Ausrichtung liberal-patriotisch
Website http://www.suedtiroler-freiheit.com/

Die Süd-Tiroler Freiheit - Freies Bündnis für Tirol ist eine politische Bewegung in Südtirol. Sie setzt sich für die Loslösung Südtirols von Italien durch Volksabstimmung ein.

Inhaltsverzeichnis

Parteiprogramm

Die Süd-Tiroler Freiheit verwendet demonstrativ die Schreibweise Süd-Tirol um auf den temporären Charakter der Trennung Tirols in Nord-, Süd- und Osttirol zu verweisen. Laut den Programmgrundsätzen[2] betreibt sie eine liberal-patriotische Politik und setzt sie sich für den Schutz der deutschen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol ein. Das Einfordern des Selbstbestimmungsrechts für die Südtiroler Bevölkerung spielt ein herausgehobene Rolle, wobei als Ziel entweder die Wiedervereinigung mit dem "Vaterland Österreich" oder die staatliche Unabhängigkeit angestrebt wird. Um dieses Recht auszuüben wird eine Volksabstimmung angestrebt, durch welche sich die Südtiroler Bevölkerung entscheiden kann, wie die Zukunft ihres Landes aussehen soll. Diese Volksabstimmung soll entsprechend dem vom italienischen Politiker Francesco Cossiga im Parlament in Rom eingebrachten Gesetzentwurf für ein Referendum in Südtirol erfolgen. Weitere wichtige Programmpunkte sind das Recht auf die eigene Muttersprache sowie der Kampf gegen die Verbindlichkeit der zur Zeit des Faschismus durch Ettore Tolomei künstlich italianisierten Südtiroler Ortsnamen sowie eine Entfernung von Denkmälern, die faschistisches oder italienisch-nationalistisches Gedankengut darstellen, wie das Bozener Siegesdenkmal oder die Beinhäuser.

Geschichte

Umstrittene Plakataktion 'Süd-Tirol ist nicht Italien'

Die Süd-Tiroler Freiheit entstand im Mai 2007 als eine Abspaltung von der Union für Südtirol (UfS).[3] Sie wurde am 8. Juni 2007 notariell in Brixen gegründet. Gründungsmitglieder waren Herbert Campidell, Eva Klotz, Sven Knoll, Reinhold Ladurner, Roland Lang, Sepp Mitterhofer, Werner Thaler und Dietmar Zwerger.

Die Süd-Tiroler Freiheit sorgte im Sommer 2007 für Schlagzeilen, als sie eine provokante Plakataktion startete. Auf den Plakaten, die die österreichische Flagge als Hintergrund hatte, war die Aufschrift „Süd-Tirol ist nicht Italien“ zu lesen.[4] Weiters stellte die Süd-Tiroler Freiheit an der Brennergrenze auf österreichischer Seite ein Hinweisschild mit demselben Wortlaut auf. Ähnlich wie die Plakataktion weckte auch dieses Hinweisschild Unmut im italienischsprachigen Bevölkerungsteil in Südtirol. Die umstrittene und mehrfach gewaltsam entfernte Tafel „Süd-Tirol ist nicht Italien“ am Brenner wurde im Juni 2008 erneut aufgestellt.[5]

Seit April 2009 ist die Süd-Tiroler Freiheit Vollmitglied der Europäischen Freien Allianz (EFA), der Europapartei der Regionen. Gudrun Kofler von der Jungen Süd-Tiroler Freiheit wurde zur Vizepräsidentin der EFA-Jugendorganisation gewählt.

Landtagswahl 2008

Bei der Landtagswahl am 26. Oktober 2008 trat die Süd-Tiroler Freiheit erstmals selbständig mit 30 Kandidaten unter dem Motto "Für ein Süd-Tirol ohne Italien" an und erhielt überraschend 4,9% der Stimmen bzw. zwei statt bisher einen Sitz im Landtag. Spitzenkandidaten waren Eva Klotz und Sven Knoll.[6]

Organisation

Entsprechend dem Selbstverständnis als Bewegung existiert in der Süd-Tiroler Freiheit kein Parteiobmann bzw. keine Parteiobfrau. Das Leitungsgremium heißt Landesleitung und besteht aktuell aus folgenden fünf Personen: Eva Klotz, Sven Knoll, Werner Thaler, Roland Lang, Georg Karl Hofer.

Rechtlicher Sprecher der Bewegung ist Werner Thaler.

Die Jugendorganisation der Bewegung nennt sich Junge Süd-Tiroler Freiheit, der Landesjugendsprecher ist derzeit der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. Zurzeit sind 40% der Mitglieder unter 30 Jahre alt, deshalb nimmt die Süd-Tiroler Freiheit den Ausbau der Jugendbewegung in Angriff. Am 27.Februar 2009 wurde die Jugendbezirksgruppe Burggrafenamt und Bozen Stadt/Land gegründet, zusammen mit der Bezirksgruppe Eisacktal/Wipptal zählt diese zu den zwei aktivsten Gruppen der Jugendorganisation. [7]

Mandatsträger

Abgeordnete im Südtiroler Landtag:

  • Eva Klotz, wiedergewählt 2008 mit 9.914 Vorzugsstimmen.
  • Sven Knoll, erstmals gewählt 2008 mit 6.641 Vorzugsstimmen.

Einzelnachweise

  1. a b Mitgliederstatistik – Verdreifachung gegenüber 2007. 5. Januar 2009. Abgerufen am 6. Januar 2009.
  2. http://www.suedtiroler-freiheit.com/content/view/15/28/
  3. http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=fa&ArtID=93075
  4. http://www.suedstern.org/data/press/Dolomiten_140707.pdf
  5. http://www.vienna.at/news/chronik/artikel/umstrittene-sued-tirol-tafel-wieder-am-brenner-aufgestellt/cn/news-20080615-03201758
  6. http://wahlen.provinz.bz.it/home_ld_vg.htm
  7. http://suedtiroler-freiheit.com/jugend/

Weblinks


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