Süd-Tiroler Freiheit

Süd-Tiroler Freiheit
Süd-Tiroler Freiheit – Freies Bündnis für Tirol
LogoSF2008.jpg
Fraktionsvorsitzender Sven Knoll
Sprecher Werner Thaler
Gründung Mai 2007
Gründungsort Brixen
Hauptsitz St. Josef am See 74, 39052 Kaltern
Landtagsmandate 2
Mitgliederzahl 2.805 Mitglieder (Stand: Mai 2011)[1]
Durchschnittsalter 35,9 Jahren[1]
Website http://www.suedtiroler-freiheit.com/

Die Süd-Tiroler Freiheit – Freies Bündnis für Tirol ist eine politische Partei, nach eigenem Verständnis eine "Bewegung", in Südtirol. Sie setzt sich für die Loslösung Südtirols von Italien durch Volksabstimmung ein.

Inhaltsverzeichnis

Parteiprogramm

Die Süd-Tiroler Freiheit verwendet demonstrativ die Schreibweise Süd-Tirol, um auf den ihren Zielen entsprechend temporären Charakter der Trennung Tirols in die Landesteile Nord-, Süd- und Osttirol zu verweisen. Laut den Programmgrundsätzen[2] betreibt sie eine „liberal-patriotische“ Politik und setzt sich für den Schutz der deutschsprachigen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol ein. Das Einfordern des Selbstbestimmungsrechts für die Südtiroler Bevölkerung spielt eine hervorgehobene Rolle, wobei als Ziel entweder die Wiedervereinigung mit dem „Vaterland Österreich“ oder die staatliche Unabhängigkeit angestrebt werden. Um dieses Recht auszuüben, wird eine Volksabstimmung gefordert, mittels der sich die Südtiroler Bevölkerung zu entscheiden habe, wie die Zukunft ihres Landes aussehen soll. Diese Volksabstimmung soll entsprechend den vom italienischen Politiker Francesco Cossiga im Parlament in Rom eingebrachten Gesetzentwürfen über ein Referendum in Südtirol erfolgen. Weitere wichtige Programmpunkte sind das Recht auf die eigene Muttersprache sowie der Kampf gegen die Verbindlichkeit der zur Zeit des Faschismus durch Ettore Tolomei künstlich italianisierten Südtiroler Ortsnamen sowie die Entfernung von Denkmälern, die faschistisches oder italienisch-nationalistisches Gedankengut darstellen, wie etwa das Bozener Siegesdenkmal oder die Beinhäuser.

Geschichte

Umstrittene Plakataktion 'Süd-Tirol ist nicht Italien'
Die wieder entfernte Tafel am Brenner im April 2009 'Süd-Tirol ist nicht Italien'

Die Süd-Tiroler Freiheit entstand im Mai 2007 als eine Abspaltung von der Union für Südtirol (UfS).[3] Sie wurde am 8. Juni 2007 notariell in Brixen gegründet. Gründungsmitglieder waren Herbert Campidell, Eva Klotz, Sven Knoll, Reinhold Ladurner, Roland Lang, Sepp Mitterhofer, Werner Thaler und Dietmar Zwerger.

Die Süd-Tiroler Freiheit sorgte im Sommer 2007 für Schlagzeilen, als sie eine provokante Plakataktion startete. Auf den Plakaten, die die österreichische Flagge als Hintergrund hatte, war die Aufschrift „Süd-Tirol ist nicht Italien“ zu lesen.[4] Weiters stellte die Süd-Tiroler Freiheit an der Brennergrenze auf österreichischer Seite ein Hinweisschild mit demselben Wortlaut auf. Wie die Plakataktion weckte auch dieses Hinweisschild Unmut im italienischsprachigen Bevölkerungsteil in Südtirol. Die umstrittene und mehrfach gewaltsam entfernte Tafel „Süd-Tirol ist nicht Italien“ am Brenner wurde im Juni 2008 erneut aufgestellt[5], muss jedoch auf Beschluss der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck entfernt werden, da es sich um „verbotene Werbung“ handele.[6]

Seit April 2009 ist die Süd-Tiroler Freiheit Vollmitglied der Europäischen Freien Allianz (EFA), der Europapartei der Regionalparteien. Gudrun Kofler von der Jungen Süd-Tiroler Freiheit wurde zur Vizepräsidentin der EFA-Jugendorganisation gewählt.

Organisation

Entsprechend dem Selbstverständnis als Bewegung hat die Süd-Tiroler Freiheit keinen Parteiobmann bzw. keine Parteiobfrau. Das Leitungsgremium heißt Landesleitung und besteht aktuell aus folgenden fünf Personen: Eva Klotz, Sven Knoll, Werner Thaler, Roland Lang, Georg Karl Hofer. Rechtlicher Sprecher der Bewegung ist Werner Thaler.

Die Jugendorganisation der Bewegung nennt sich Junge Süd-Tiroler Freiheit, die Landesjugendsprecher sind derzeit Benjamin Pixner und Hannes Innerhofer in Form einer sogenannten "Doppelspitze", nachdem die Jugendorganisation im August 2011 neu formiert wurde. Zurzeit sind 40 Prozent der Mitglieder unter 30 Jahre alt, weshalb sich die Süd-Tiroler Freiheit des Ausbaus der Jugendbewegung besonders annimmt. Am 27. Februar 2009 wurden die Jugendbezirksgruppen Burggrafenamt und Bozen Stadt/Land gegründet; zusammen mit der Bezirksgruppe Eisacktal/Wipptal zählt diese zu den zwei aktivsten Gruppen der Jugendorganisation. [7]

Wahlen

Landtagswahl 2008

Bei der Landtagswahl am 26. Oktober 2008 trat die Süd-Tiroler Freiheit erstmals selbständig mit 30 Kandidaten unter dem Motto "Für ein Süd-Tirol ohne Italien" an und erhielt überraschend 4,9 Prozent der Stimmen bzw. zwei statt bisher einen Sitz im Landtag. Spitzenkandidaten waren Eva Klotz und Sven Knoll.[8]

Gemeindewahl 2010

Die Süd-Tiroler Freiheit konnte bei der Kommunalwahl am 16. Mai 2010 die Anzahl ihrer gewählten Gemeinderäte steigern und errang in 24 Gemeinden insgesamt 34 Gemeinderats-Mandate. Das beste Ergebnis mit sechs Mandaten wurde in der Gemeinde Ahrntal erreicht.

Mandatsträger

Abgeordnete im Südtiroler Landtag:

  • Eva Klotz
  • Sven Knoll

Einzelnachweise

  1. a b Mitglieder-Statistik 2010/2011: Zuwachs hält an - Mitglieder werden jünger. 11. Mai 2011, abgerufen am 11. Mai 2011.
  2. http://www.suedtiroler-freiheit.com/content/view/15/28/
  3. http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=fa&ArtID=93075
  4. http://www.suedstern.org/data/press/Dolomiten_140707.pdf
  5. http://www.vienna.at/news/chronik/artikel/umstrittene-sued-tirol-tafel-wieder-am-brenner-aufgestellt/cn/news-20080615-03201758
  6. ORF.at: Landesregierung zieht Schlussstrich
  7. http://suedtiroler-freiheit.com/jugend/
  8. http://wahlen.provinz.bz.it/home_ld_vg.htm

Weblinks


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