- SŽD-Baureihe Н8
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SŽD-Baureihe ВЛ8 (WL8) Nummerierung: ВЛ8‑001 bis ВЛ8‑1723 Anzahl: 1723 Hersteller: Elektrolokomotivenfabrik Nowotscherkassk, Elektrolokomotivenfabrik Tiflis Baujahr(e): 1953–1967 Achsformel: Bo' Bo' + Bo' Bo' Spurweite: 1524 mm Länge über Kupplung: 27520 mm Höhe: 5100 mm Breite: 3105 mm Dienstmasse: 180,0 t Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Stundenleistung: 4200 kW Dauerleistung: 3760 kW Motorentyp: НБ-406А Stromsystem: 3 kV Gleichstrom Anzahl der Fahrmotoren: 8 Die Lokomotiven der Baureihe ВЛ8 (deutsche Transkription WL8) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) sind breitspurige Elektrolokomotiven. Die bis 1963 gelieferten Lokomotiven wurden zunächst als Baureihe Н8 (N8) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Baureihe ВЛ8/Н8 (WL8/N8)
Zur Schaffung einer wirtschaftlicheren Alternative zu Doppeltraktionen der Baureihe ВЛ22М im Güterverkehr begann 1952 die Elektrolokomotivenfabrik Nowotscherkassk mit der Entwicklung der ersten sowjetischen Doppelelektrolokomotive. Im Gegensatz zur Baureihe ВЛ22 wurden dabei für jede Lokhälfte nur vier Achsen vorgesehen. 1953 wurde ein Prototyp fertiggestellt, der als Н8-001 bezeichnet wurde. Die Baureihenbezeichnung „Н8“ leitete sich dabei vom Werksstandort Nowotscherkassk (Новочеркасск) und der Achsanzahl ab.
Die beiden Hälften der Lokomotive waren fest miteinander verbunden und konnten nur bei Wartungsmaßnahmen getrennt werden. Der Lokkasten war gegenüber der Baureihe ВЛ22 neu gestaltet, der Zugang befindet sich seitlich statt an der Front. Die Н8-001 wurde mit neu konstruierten Motoren des Typs НБ-406А (NB-406A) ausgerüstet.
Der Prototyp Н8-001 wurde auf den Strecken Tiflis–Sestaponi und Kropatschowo–Slatoust–Tscheljabinsk erprobt. 1955 wurden Н8-002 bis -008 gebaut, 1956 begann die Serienfertigung der Baureihe Н8.
Ab 1957 wurden die Lokkästen von der Lokomotivfabrik Luhansk zugeliefert. Ab 1958 wurde aus Kapazitätsgründen die Elektrolokomotivenfabrik Tiflis in den Bau der Baureihe Н8 einbezogen. Die dort gebauten Lokomotiven erhielten an der Frontseite ein geändertes Firmensymbol, anstelle des Sterns wurde der abgekürzte Name des Werks zusätzlich in georgischer Schrift angebracht. Ab Januar 1963 wurde die Baureihenbezeichnung ВЛ8 verwendet, die bis dahin gelieferten Lokomotiven wurden umnummeriert. In Nowotscherkassk wurden ВЛ8-001 bis -200 und -1201 bis 1431, in Tiflis ВЛ8-201 bis 1200 und -1432 bis 1723 gebaut. Bei den letzten Serien aus Tiflis wurde die Gestaltung des Firmensymbols an der Front geändert. Der Bau der ВЛ8 endete 1967.
Ab Mitte der 1970er Jahre wurden die ВЛ8 zunehmend auch im Personenverkehr eingesetzt und zu diesem Zweck mit Heizleitungen ausgestattet.
Ab 1956 wurde in Nowotscherkassk eine einteilige sechsachsige Version als Baureihe ВЛ23 gebaut.
Baureihe ВЛ8В (WL8W)
Als Einzelstück wurde 1966 bei der Elektrolokomotivenfabrik Tiflis die ВЛ8В-001 gebaut. Sie erhielt zusätzlich die Ausrüstung für den Einsatz mit 6 kV Gleichstrom. Sie wurde 1976 ausgemustert.
Baureihe ВЛ8М
Die Höchstgeschwindigkeit der ВЛ8 beträgt 80 km/h. Zur Erhöhung der Geschwindigkeit wurde 1968 ВЛ8-948 modifiziert, die Höschtgeschwindigkeit ließ sich jedoch lediglich bis 90 km/h steigern. Erst 1973 gelang es, ВЛ8-321 für eine Höchstgeschwindkigkeit von 100 km/h umzurüsten. Von 1976 bis 1985 wurden weitere ВЛ8 umgerüstet und seitdem als ВЛ8М bezeichnet. Äußerlich sind sie außerdem an veränderten Scheinwerfern erkennbar.
Einsatz
Die Baureihe ВЛ8 wurde zunächst auf neu elektrifizierten sibirischen Strecken eingesetzt. Ab 1967 wurde sie dort von der Nachfolgebaureihe ВЛ10 verdrängt und großräumig im Netz verteilt. Bei Auflösung der Sowjetunion 1991 gelangten die ВЛ8 zu den Rossijskije Schelesnyje Dorogi (Russland), zur Ukrsalisnyzja (Ukraine), zur Sakartwelos Rkinigsa (Georgien), zur Hajkakan Jerkatughi (Armenien) und zur Azərbaycan Dövlət Dəmir Yolu (Aserbaidschan). In Russland sind die ВЛ8 aus dem Betrieb ausgeschieden. Eingesetzt wurden ВЛ8 2007 noch in der Ukraine bei der Donezka Salisnyzja und in Aserbaidschan sowie in geringen Stückzahlen in Armenien und Georgien.
Bilder
Literatur
- Witali Alexandrowitsch Rakow: Lokomotiwy otetschestwennych schelesnych dorog (1845-1955 gg.). Transport, Moskwa 1995, ISBN 5-277-00821-7.
- Witali Alexandrowitsch Rakow: Lokomotiwy i motorwagonni podwischnoj sostaw schelesnych dorog sowetskogo sojusa (1956-1965). Transport, Moskwa 1966.
- Anthony J. Heywood, Ian D. C. Button: Soviet Locomotive Types. The Union Legacy. Frank Stenvalls Förlag, Malmö 1995, ISBN 91-7266-132-1.
Weblinks
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