- Balfour-Bericht
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Der Balfour-Bericht wurde 1926 von einem Ausschuss zur Neubestimmung der Beziehungen innerhalb des Britischen Empires erarbeitet. Ihm gehörten der Premierminister des britischen Mutterland und dessen Kollegen aus den sich selbst verwaltenden Dominions Kanada, dem Freistaat Irland, Südafrika, Australien und Neuseeland an. Den Vorsitz hatte der ehemalige britische Premierminister und Außenminister Lord Balfour. Von ihm stammt die berühmt gewordene Definition über die Beziehungen zwischen den Dominions und Großbritannien, welche die Erkenntnisse des Berichtes zusammenfasste:
"Sie (die Dominions und Großbritannien) sind autonome Gemeinschaften innerhalb des britischen Weltreichs, gleichberechtigt, in keiner Weise in irgendeiner Hinsicht der Innen- und Außenpolitik einander untergeordnet, dennoch vereinigt durch eine gemeinsame Untertanentreue zur Krone und freiwillig zusammengeschlossen als Mitglieder des Britischen Commonwealth der Nationen."
Diese Formulierung war gleichbedeutend mit der Souveränität der Dominions von Großbritannien, welche formell 1931 im Statut von Westminster durch das britische Parlament endgültig bestätigt wurde. Der Balfour-Bericht bildete die endgültige Abkehr vom Föderations-Gedanken, welcher Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts als mögliche Staatsstruktur für das britische Weltreich diskutiert worden war. Damit steht der Bericht exemplarisch für das Streben der Dominions nach vollständiger Souveränität von Großbritannien und bildet den Anfang der langsamen Auflösung des britischen Empires, dessen Nachfolger, der Commonwealth of Nations, heute eine lose Organisation von vollständig unabhängigen Staaten ist.
Kategorien:- Britische Kolonialgeschichte
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