- Taille d’hautbois
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Die Barockoboe ist jene Bauform der Oboe, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts im Umkreis des französischen Königshofes (z. B. Jean de Hotteterre) aus der Schalmei entwickelt wurde und die heutzutage im Rahmen der historischen Aufführungspraxis für die Wiedergabe von Barockmusik eingesetzt wird.
Die Neuerungen gegenüber der Schalmei waren die Aufteilung des Instruments in drei voneinander trennbare Teilstücke, eine engere Mensur, ein verändertes Endstück und zwei Klappen für die tiefsten Töne. Am bedeutendsten war allerdings, dass das Doppelrohrblatt nun direkt zwischen die Lippen des Spielers genommen wurde, während es bei den Vorläuferinstrumenten noch in einer Kapsel eingeschlossen war.
Die Oboe wurde im Barock in der Regel von Flötisten gespielt, da ihre Griffweise im Wesentlichen zur (Block-)Flöte identisch war. Sie hatte im Barockorchester sehr häufig colla parte mit den Violinen zu spielen. In vielen Noten der damaligen Zeit steht in den Violinstimmen lediglich „con bzw. senza Oboi“; dieses orgelregisterartige Hinzu- und Wegschalten macht einen gewichtigen Teil des barocken Orchesterklangs aus. Allerdings wurde die Oboe auch ausgiebig als Soloinstrument eingesetzt, so auch in Werken von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann. Ferner war sie Instrument der damaligen Militärmusik. Als Taille wurde eine Barockoboe in Tenorlage (also eine Quinte unterhalb der gewöhnlichen Oboe) bezeichnet.
Nach dem Barock bekam die Oboe nach und nach Halbtonlöcher mit einem immer ausgefeilteren Klappensystem sowie eine noch engere Bohrung und entwickelte sich dadurch zur modernen Oboe, wodurch allerdings ihre spezifischen Klangeigenschaften zugunsten einer weitgehenden Einheitlichkeit aller Halbtöne und einer höheren Lautstärke verschwanden.
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