- Tal der Ahnungslosen
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Tal der Ahnungslosen war eine satirische Bezeichnung des DDR-Sprachgebrauchs für Regionen im Nordosten um Greifswald und im Südosten der DDR im ehemaligen Bezirk Dresden, in der UKW-Radio- und Fernsehübertragungen aus der damaligen Bundesrepublik Deutschland (in der DDR Westfernsehen genannt) auch mit großem Aufwand nicht terrestrisch empfangen werden konnten. Die Bewohner dieser Gebiete, die vom West-Fernsehen und -UKW-Rundfunk nicht erreicht wurden, galten in der DDR als schlecht informiert, weil sie nur über Informationen aus den zensierten DDR-Medien verfügten. Sie machten etwa 15 % der Bevölkerung der DDR aus.
Ausmaß des Gebiets
Der Begriff wird meistens mit dem Dresdner Elbtalkessel gleichgesetzt, zudem wurde – ebenfalls satirisch – der Begriff ARD als „Außer Raum Dresden“ interpretiert. Tatsächlich umfasste das „Tal der Ahnungslosen“ nicht nur das Dresdner Elbtal, sondern auch einen größeren Anteil Ostsachsens (insbesondere auch Teile der Oberlausitz) und Vorpommerns.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Jörg Stiehler: Leben ohne Westfernsehen: Studien zur Medienwirkung und Mediennutzung in der Region Dresden in den 80er Jahren. Leipziger Universitätsverlag, 2001, ISBN 3-935693-57-5.
Weblinks
- Im Tal der Ahnungslosen – Westfernsehen Marke Eigenbau. Fernsehdokumentation des MDR von 2005
- Fernsehempfang im Tal der Ahnungslosen. Technische Hintergründe und Erklärung einer recht aufwändigen Amateurtechnik, die einen (eingeschränkten) terrestrischen Empfang von Westfernsehen im Tal der Ahnungslosen ermöglichte
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