- Tandemsprung
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Als Tandemsprung oder als Tandemspringen bezeichnet man einen gemeinsamen Absprung zu zweit im Bereich des Fallschirmspringens oder ferner des Bungee-Springens.
Beim Fallschirmspringen wird demjenigen, der keine Fallschirmsprungausbildung besitzt oder nicht alleine springen möchte, eine einfache und wenig aufwändige Möglichkeit gegeben, das Erlebnis des Fallschirmspringens zu ermöglichen. Beim Bungee-Springen gibt es hingegen keine ausbildungstechnischen Einschränkungen, wer miteinander springen kann.
Inhaltsverzeichnis
Tandem-Fallschirm
Beim Tandemsprung mit dem Fallschirm wird der Passagier von einem speziell lizenzierten Springer, ein sogenannter „Tandemmaster“, mitgenommen. Er hängt in einem Passagiergurtzeug vor dem Tandemmaster, Blickrichtung nach vorn und etwas tiefer als dieser. Die Verbindung besteht über zwei lasttragende gesicherte Haken im Schulterbereich und zwei stabilisierende Gurte an den Hüften. Das Passagiergurtzeug entspricht grundsätzlich einem normalen Fallschirmgurtzeug, nur ohne die Container für Haupt- und Reservefallschirm, die sich am Gurtzeug des Tandemmasters befinden. Dort sind auch alle Bedienungselemente untergebracht. Zusätzlich ist das System immer mit einem Öffnungsautomaten ausgestattet, der im Falle eines Unterlassens der Öffnung oder einer schweren Störung der Hauptkappe den Reserveschirm in einer vorgegebenen Höhe selbstständig öffnet. Kurz nach dem Absprung aus dem Absetzflugzeug wird ein kleiner Bremsschirm (Drogue) geöffnet, der die Geschwindigkeit auf etwa 200 km/h abbremst. Gleichzeitig wirkt er als Stabilisator, da er physikalisch gesehen den Angriffspunkt des Luftwiderstands weiter hinter den Schwerpunkt der beiden Springer bringt.
Voraussetzungen
Vor dem Sprung ist nur eine relativ kurze Einweisung des Passagiers erforderlich. Spezielle körperliche Anforderungen bestehen nicht, eine durchschnittliche Fitness ist ausreichend. Nicht selten können auch Behinderte, wie zum Beispiel Querschnittgelähmte, mitgenommen werden. Aufgrund der Belastbarkeit der Systeme ist ein ausgeprägtes Übergewicht ein Hinderungsgrund. Häufig wird von den Anbietern ein Gewichtslimit von 90 oder 100 kg vorgegeben.
Geschichte
Tandem-Systeme wurden Anfang der 1980er in den USA von Ted Strong (1983) und ein Jahr später von Bill Booth (1984) entwickelt. Zu Beginn waren sie nicht mit einem Drogue-Chute ausgestattet, was nur kurze Freifallzeiten erlaubte. Erst mit der Entwicklung von Drogue-Systemen wurden die heute üblichen Freifallzeiten im Tandemspringen möglich.
Vermarktung
Tandemsprünge sind grundsätzlich direkt über die Sprungzentren und über die Vereine buchbar oder als Geschenkgutscheine erhältlich und werden dann auch dort vor Ort durchgeführt. Extremsport ist heute ein lukrativer Markt. Das haben viele gewerbliche Unternehmen verstanden und vermarkten die lukrativen Geschäftsfelder des Fallschirmsports, wie zum Beispiel das Tandemspringen, als Vermittler über Reiseveranstalter, Eventagenturen und bis hin zu Supermarktketten. Problematisch ist in diesen Fällen, dass man nicht gleich zu Beginn einen Tandemmaster oder einen Fallschirmsportverein als Ansprechpartner hat, sondern nur die jeweilige vermittelnde Stelle. Gleichzeitig schöpfen diese Gelder und Gewinne ab, welche nicht mehr dem einzelnen Verein zugute kommen können. Durch die Werbung dieser Agenturen wurde der Tandemsprung in der Zielgruppe jedoch präsenter und bekannter.
Verwandte Sportarten
Beim Gleitschirmfliegen sind ebenfalls gemeinsame Flüge mit einem erfahrenen Piloten möglich. Im Gegensatz zum Tandemsprung wird dies jedoch als Tandemflug bezeichnet, siehe Hauptartikel →Biplace.
Weblinks
Commons: Tandemsprung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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