- Tarutao-Nationalpark
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Tarutao-Nationalpark Ko Yang Lage: Satun, Thailand Nächste Stadt: Pak Ba Ra Fläche: 262 km² Gründung: 19. April 1974 Karte von Süd-Thailand 6.595277777777899.644722222222Koordinaten: 6° 35′ 43″ N, 99° 38′ 41″ O
Der Tarutao-Nationalpark (Thai: อุทยานแห่งชาติตะรุเตา) ist ein Meeres-Nationalpark in der Andamanensee im äußersten Südwesten Thailands, Provinz (Changwat) Satun, Amphoe La-Ngu. Der Park war der erste Meeres-Nationalpark von Thailand, er wurde am 19. April 1974 zum Nationalpark erklärt. Im Jahre 1982 wurde er in die Liste der „ASEAN Heritage Parks and Reserve“ aufgenommen.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Tarutao ist ein malaiisches Wort, es bedeutet „alt“ und „geheimnisvoll“. Der Legende nach waren diese Inseln lange von der Welt verschwunden. Eine wunderschöne Prinzessin von Langkawi hatte einen Fluch ausgesprochen, da sie fälschlicherweise wegen Ehebruchs hingerichtet wurde. Möglicherweise war der Fluch wirklich echt, wurden doch jahrhundertelang vorbei fahrende Schiffe von Piraten ausgeraubt. Erst 1964 konnte die British Royal Navy dem ein Ende setzen.
Die Geschichte von Tarutao im 20. Jahrhundert ist eng mit der Geschichte der Demokratie in Thailand verbunden. Im Jahre 1939 suchte die Gefängnisbehörde eine isolierte und unfreundliche Umgebung, um Staatsfeinde einzusperren. So wurde auf Ko Tarutao eine Strafkolonie eingerichtet. Zwei wichtige Gruppen von Aufständischen wurden hier inhaftiert: die „Bowondet Coup Group“ (erfolgloser Gegenputsch geleitet von Prinz Boworadej am 11. Oktober 1933, niedergeschlagen von Feldmarschall Phibul Songkhram) und die „Petty Officers' Coup Group“.
Das erste Gefängnis wurde an der Talo Udang Bucht erbaut, aber da monatlich hunderte neuer Gefangener eintrafen, wurde bald an der Talo Wao Bucht ein weiteres errichtet. Die Gefangenen mussten eine Straße zwischen den beiden Buchten bauen, die 12 km lang und 6 m breit war. Etwa 30 Prozent der Sträflinge überlebte die Strapazen nicht. Malaria war die Haupt-Todesursache, andere Faktoren waren Hunger und die Grausamkeit der Wärter. An Flucht war nicht zu denken, Krokodile und Haifische waren überall dort, wo die Wachen nicht hinsahen.
Die politischen Häftlinge genossen eine relative Freiheit in der Atmosphäre eines „offenen Gefängnisses“, sie wurden wegen ihres sozialen Status respektiert und konnten ihre Zeit mit landwirtschaftlichen Experimenten, Übersetzungen und Verfassen von Wörterbüchern verbringen. Nach ihrer Rückkehr in die reale Welt konnten viele lukrative Regierungsposten bekleiden.
Während des 2. Weltkriegs wurden die Lager vernachlässigt. Vom Festland kam kein Nahrungsmittel-Nachschub mehr an, so dass viele verhungern mussten. Bald wurden Wachen und auch Gefangene zu gefürchteten Piraten in der Straße von Malakka, die Jagd machten auf reich beladene Schiffe.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden britische Marine-Truppen nach Tarutao gesendet, um die Gegend von Piratengruppen zu säubern. Nachdem die Gefängnis-Behörde im Jahre 1946 die beiden Gefängnisse geschlossen hatte, kamen viele Siedler aus den umliegenden Provinzen. Fischer ließen sich an den Buchten Tarutaos nieder, Bauern bestellten das Land in den Tälern mit Reis, sie errichteten Obst-, Gummi- und Kokospalmen-Plantagen.
Im Jahre 1972 beschloss die Regierung, aus der Inselgruppe einen Nationalpark zu machen und schickte Landvermesser her. Im Jahre 1974 wurde der Park offiziell eingeweiht.
Es gibt heute zwei Zuchthaus-Gedenkstätten, das Ao Talo Udang Gefängnis liegt in der südlichsten Bucht auf Tarutao, das Ao Talowao Gefängnis für Kleinkriminelle und politische Gefangene liegt im Südosten der Insel. Eine historische 12 km lang Straße wurde von Gefangenen gebaut, sie verbindet beide Gefängnisse.
Habitat
Der Park liegt an der Einfahrt zur Straße von Malakka, er hat eine Fläche von 1,490 km², besteht aus 51 Inseln und gehört zur Provinz Satun. Die Inseln des Nationalparks liegen am Rande des Sundagrabens. Sie waren bis vor etwa 8500 Jahren noch Hügel des Festlandes, jedoch ein höherer Wasserspiegel, durch schmelzendes Eis an den Polen hervorgerufen, schnitten sie vom Kontinent ab.
Die Gewässer des Tarutao-Nationalparks beherbergen eigentlich eine Mannigfaltigkeit von farbenfrohen Korallen und anderen Riff-Bewohnern. Jedoch ein übermäßiges Auftreten von Dornenkronenseesternen (Acanthaster planci), Sturmschäden – besonders an den Südküsten im südlichen Teil des Parks – als auch verbotene Dynamitfischerei haben viele lokale Riffe stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die marine Fauna besteht aus vier verschiedenen Arten von Meeresschildkröten, der Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea), der Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata), der Suppenschildkröte (Chelonia mydas) und der Lederschildkröte (Dermochelys coriacea), Delphinen, Hummern, selten auch Walen und Dugongs.
Auf dem Land leben Malaienbären, Makaken, Languren und Warane. Es gibt mehr als 100 Vogelarten, wie Seeadler, Fischadler, Nashornvögel, Reiher, Tauben und Stelzenarten.
Klima
Die beste Zeit für einen Besuch des Nationalparks ist von November bis April. Während der sechs Monate, in denen der Südwest-Monsun vorherrscht, kann die See sehr rau werden, der Park hat dann mit einer Regenmenge von mehr als 300 mm je Monat zu rechnen. Die durchschnittliche Regenmenge im Jahr beträgt etwa 2663 mm. Während des Nordost-Monsuns, besonders von Dezember bis März, ist es gewöhnlich sehr trocken. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 27°-28 °C, wobei November und Dezember die kühlsten, der April der wärmste Monat ist.
Die Hauptinseln
- Ko Tarutao (เกาะตะรุเตา) ist die größte Insel des Nationalparks und der Namensgeber. Sie ist mehr als 26 km lang, 11 km breit, und so 152 km² groß. Sie liegt 26 km vom Festland und nur 5 km von der malaiischen Nachbarinsel Langkawi entfernt. Die Topographie von Tarutao ist von Bergketten beherrscht, die sich in Nord-Süd-Richtung über die Insel ziehen und am höchsten Punkt 708 m erreichen. Etwa 60 Prozent der Insel ist mit Wald bedeckt. Die Südspitze und die Ostküste wird von schroffen Kalkstein-Felsformationen beherrscht, von denen manche auch als winzige Inselchen oder als schlanke Felsnadeln vor der Küste liegen und von einer erstaunlichen Vielfalt an Strauchwerk bewachsen sind. Die Westküste hat lange Sandstrände, die sich mit Mangroven-Sümpfen und dicht bewaldeten Hügeln abwechseln. In den teilweise sehr dichten Mangrovenwäldern gibt es einzelne Bäume mit einem Stammdurchmesser von 1 m. Das „ASEAN Centre for Biodiversity“ (siehe: Weblinks) listet die folgenden Gebieten mit Mangroven-Wäldern:
- Khlong Phante Malakaa: 195 ha; eine kleine offene Bucht mit Mangroven, teilweise in Verbindung mit Kalkstein-Dolinen.
- Ao Talo Lingai: 128 ha; Mangroven (78 ha).
- Ao Talo Wao: 198 ha; Mangroven (72 ha) und Wattenmeer (126 ha).
- Ao Talo Dabu: 97 ha; Mangroven (38 ha) und Wattenmeer (59 ha).
- Ao Talo Dang: ca. 810 ha; Mangroven (57 ha), mit vielen großen Sonneratia-Bäumen, angrenzende Gras-Ebene (55 ha) und Wattenmeer (ca. 700 ha) am südlichen Ufer der Insel.
- Ko Adang (เกาะอาดัง) und Ko Rawi (เกาะราวี), die 45 km westlich von Ko Tarutao liegen, sind anders gestaltet. Hier erheben sich wilde Granit-Berge, auf Ko Adang bis zu einer Höhe von 703 m, auf Ko Rawi bis zu 463 m. In dieser Inselgruppe kommt Kalkstein gar nicht vor, während es auf Tarutao kein Granit gibt. Die dramatische Berglandschaft auf Ko Adang, fast ausschließlich von Wald bedeckt, ist bei Besuchern des Parks sehr beliebt, da sich von den höchsten Punkten ein wunderbarer Blick auf Ko Li Pe und die Andamanensee bietet. In der Regenzeit gibt es hier an den Osthängen beeindruckende Wasserfälle.
- Ko Lipe (เกาะหลีเป๊ะ) - hier befindet sich eine Siedlung der Urak Lawoi, eine ethnische Minderheit Thailands, die auch als Seezigeuner bezeichnet und oftmals mit den Moken verwechselt wird. Dieser ehemals halbnomadische Volksstamm unterscheidet sich in Sprache und Kultur von den Moken und von den ethnischen Thais. Ihre Herkunft ist wissenschaftlich nicht geklärt.
- Ko Butang (เกาะบุตัง - auch Ko Batong oder Ko Dong, เกาะดง), gehört wie Ko Li Pe zur „Adang-Rawi-Gruppe“.
Kleinere Inseln
- Ko Ta Nga (auch Ko Tanga, เกาะตางาห์)
- Ko Bitsi (auch Ko Lek, เกาะบีดซี)
- Ko Hin Ngam (Insel wunderschöner Steine, เกาะหินงาม) hat wie der Name sagt, abgerundete natürliche Felsen.
- Ko Yang (เกาะยาง)
- Ko Khai (เกาะไข), bekannt für sein natürliches Felsen-Tor (ประตูหิน). Seeschildkröten legen hier ihre Eier ab.
- Ko Tarang (เกาะตารัง)
- Ko Klang (เกาะกลาง)
- Ko Chabang (auch Ko Jabang, เกาะจาบัง)
- Ko Rang Nok (Vogelnest-Insel, เกาะรังนก), ehemals Ernte-Gebiet von Schwalbennestern, heute ist das Sammeln der Nester von der Parkverwaltung verboten
- Ko Sarai (หมู่เกาะสาหร่าย)
Quellen
- Denis Gray (u.a.): National Parks of Thailand. Communications Resources Ltd., Bangkok 1991, ISBN 974-88670-9-9
Weblinks
- Tarutao National Park vom thailändischen „Department of National Parks“ – Beschreibung in englischer Sprache [zuletzt aufgerufen am 6. Juli 2011]
- Homepage des ASEAN Centre for Biodiversity (in englisch)
- Artikel über die Urak Lawoi auf den Adang-Inseln (UNESCO Bangkok; auf Englisch; PDF-Datei; 6 MB)
- Bridging the Gap between the Rights and Needs of Indigenous Communities and the Management of Protected Areas Artikel über die Urak Lawoi im Tarutao-Nationalpark] (UNESCO Bangkok; auf Englisch; PDF-Datei)
Kategorien:- Provinz Satun
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- Ko Tarutao (เกาะตะรุเตา) ist die größte Insel des Nationalparks und der Namensgeber. Sie ist mehr als 26 km lang, 11 km breit, und so 152 km² groß. Sie liegt 26 km vom Festland und nur 5 km von der malaiischen Nachbarinsel Langkawi entfernt. Die Topographie von Tarutao ist von Bergketten beherrscht, die sich in Nord-Süd-Richtung über die Insel ziehen und am höchsten Punkt 708 m erreichen. Etwa 60 Prozent der Insel ist mit Wald bedeckt. Die Südspitze und die Ostküste wird von schroffen Kalkstein-Felsformationen beherrscht, von denen manche auch als winzige Inselchen oder als schlanke Felsnadeln vor der Küste liegen und von einer erstaunlichen Vielfalt an Strauchwerk bewachsen sind. Die Westküste hat lange Sandstrände, die sich mit Mangroven-Sümpfen und dicht bewaldeten Hügeln abwechseln. In den teilweise sehr dichten Mangrovenwäldern gibt es einzelne Bäume mit einem Stammdurchmesser von 1 m. Das „ASEAN Centre for Biodiversity“ (siehe: Weblinks) listet die folgenden Gebieten mit Mangroven-Wäldern:
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