- Strafkolonie
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Strafkolonien (aus „Strafe“ und „Kolonie“) – auch Sträflings- und Verbrecherkolonien genannt – sind Arbeitslager in entlegenen Gebieten, in denen Häftlinge ihre Strafe abbüßen. Im 18. und 19. Jahrhundert hat man viele Strafkolonien fernab vom jeweiligen Mutterland, wie z. B. in Sibirien, und speziell auf kleinen Inseln gegründet, um die Flucht von Gefangenen zu erschweren oder unattraktiv zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Australien
Sehr bekannt ist die britische Sträflingskolonie Australien, wohin insgesamt 134.000 Gefangene verbannt wurden. Strafkolonien (1788-1857) waren zuerst Sydney und später New South Wales, Norfolk Island, Tasmanien und nur kurze Zeit Western Australia.
Sibirien
Im vorsowjetischen Russland und zu Zeiten der Sowjetunion arbeiteten viele Zwangsarbeiter in Gefangenenlagern bei den Bergwerken Sibiriens – die z. B. an der Kolyma und im Tscherskigebirge erst um 1990 aufgelöst wurden. Oft waren es weniger Straftäter als vielmehr politische Gefangene und Kriegsgefangene, die dorthin gebracht wurden. Die ersten so genannten Deportationen begannen 1754 mit Verweisungen von tatsächlich Straffälligen.
Siehe auch
Literatur
Wissenschaftliche Literatur
- Joseph Heimberger: Strafkolonien: Vortrag gehalten in der Gehe-Stiftung zu Dresden am 13. Januar 1906. Dresden: Zahn & Jaensch 1906.
Erzählende Literatur
- In der Strafkolonie (Erzählung von Franz Kafka)
- Henri Charriere: Papillon
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