- Taschenratte
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Taschenratten Systematik Klasse: Säugetiere (Mammalia) Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria) Überordnung: Euarchontoglires Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Biberverwandte (Castorimorpha) Familie: Taschenratten Wissenschaftlicher Name Geomyidae Bonaparte 1845 Die Taschenratten (Geomyidae) sind eine Familie nord- und mittelamerikanischer grabender Nagetiere.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Taschenratten haben sehr kleine Augen und Ohren. Ihr Körper ist plump, die Beine kurz. Der nackte Schwanz ist relativ kurz, aber mit einem sehr empfindlichen Tastsinn ausgestattet. Als Anpassung an die grabende Lebensweise scheiden die Tränendrüsen ständig eine dickflüssige Substanz aus, um die Augen vor dem Eindringen von Schmutz zu schützen; die Zähne befinden sich außerhalb der Lippen, die sich dahinter lückenlos schließen lassen. So können die Tiere die Zähne zum Graben einsetzen, ohne dass Sand in das Maul eindringt. An den Vorderfüßen befinden sich je fünf kräftige Grabklauen. Die Größe variiert zwischen 9 und 30 cm (Kopfrumpflänge), hinzu kommen 4 bis 14 cm Schwanz.
Benannt sind Taschenratten nach den großen Felltaschen, die dem Verstauen von Nahrung dienen. Diese Vorrichtungen befinden sich außen an den Wangenseiten und lassen sich zu Reinigungszwecken nach außen stülpen.
Verbreitung
Die Verbreitung reicht vom Süden Kanadas über die USA und Mexiko bis nach Panama. Dabei leben in Mexiko die mit Abstand meisten Arten.
Lebensweise
Fast ihr gesamtes Leben verbringen Taschenratten unter der Erde. Nur in Ausnahmefällen führt sie die Nahrungssuche an die Oberfläche. Sie graben zwei verschiedene Arten von Tunneln: Die Tunnel für die Nahrungssuche verlaufen dicht unter der Oberfläche und sind sehr eng; die Baue mit Nest-, Schlaf- und Lagerkammern liegen tiefer und erreichen beträchtliche Ausdehnungen. Taschenratten halten keinen Winterschlaf. Vor allem in den nördlichen Regionen ihres Verbreitungsgebiets stellen sie aber in der kalten Jahreszeit das Graben ein.
Die Nahrung der Taschenratten sind die unterirdischen Teile von Pflanzen, also Wurzeln und Knollen. Sie verstauen die Nahrung in ihren Backentaschen und bringen diese in die tiefer gelegenen Vorratskammern. Die Feinde sind hauptsächlich grabende Raubtiere wie Skunks und Silberdachse. Manche Nattern der Gattung Pituophis folgen den Taschenratten in ihren Gängen und werden wegen dieser Spezialisierung in ihrer Heimat als „gopher snakes“ bezeichnet.
Taschenratten sind strikte Einzelgänger, die nur zur Fortpflanzung kurz zusammenkommen. Treffen ansonsten zwei Alttiere aufeinander, kommt es zu heftigen Kämpfen. Ein Weibchen bringt pro Wurf zwei bis zehn Junge zur Welt.
Systematik
Während McKenna & Bell die Taschenratten als Unterfamilie mit den Taschenmäusen in einer gemeinsamen Familie vereinen, sind die Geomyidae bei der überwiegenden Anzahl der Quellen eine eigenständige Familie. Unstrittig ist aber eine enge Verwandtschaft mit den Taschenmäusen. Fossil sind Taschenratten seit dem Oligozän belegt.
Die folgenden Gattungen werden unterschieden:
- Gebirgs-Taschenratten (Thomomys) mit 9 Arten von Südkanada bis Nordmexiko
- Flachland-Taschenratten (Geomys) mit 10 Arten von Südkanada bis Zentralmexiko
- Taltuzas oder Riesentaschenratten (Orthogeomys) mit 11 Arten von Südmexiko bis Panama
- Tuzas (Zygogeomys) mit einer Art in Mexiko
- Pappogeomys mit zwei Arten in Mexiko
- Cratogeomys mit sieben Arten in den südlichen USA und in Mexiko
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- Malcolm C. McKenna, Susan K. Bell: Classification of Mammals: Above the Species Level. Columbia University Press, 2000 ISBN 0-231-11013-8
- Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben, (13 Bände) ISBN 3-8289-1603-1
Weblinks
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