Taucherflagge

Taucherflagge

Die Taucherflagge ist ein Schutz- und Warnsignal, welches in Bereichen gesetzt wird, in denen für Taucher im Wasser Gefahr durch Wasserfahrzeuge (Schiffe, Boote, Surfer etc.) besteht. In Deutschland ist im Geltungsbereich der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung die Flagge deutlich erkennbar auf dem Taucherfahrzeug zu setzen und nachts zu beleuchten, so dass andere Fahrzeuge vorsichtig und in genügendem Abstand passieren können.

Internationale Taucherflagge „Alpha“
„Michigan dive flag”

Form und Farbgebung sind international uneinheitlich. Es gibt zwei als Taucherflagge gebräuchliche Zeichen:

Das internationale Signal ist die Flagge „Alpha“ (Buchstabe A des Flaggenalphabets). Es handelt sich um einen Stander, der in der Mitte senkrecht geteilt ist. Die innere Fläche ist weiß, die äußere blau. Sie besagt „Ich habe Taucher unten; halten Sie sich gut frei von mir bei langsamer Fahrt“.

Anfang der 1950er Jahre begann die Verwendung einer eigenen Flagge. Ausgehend von der Warnfunktion der roten Flagge „Bravo“ (Buchstabe B des Flaggenalphabets) brachte Denzel James Dockery aus Michigan eine waagerecht rot-weiß-rot gestreifte Flagge als Warn- und Schutzflagge für Sporttaucher im Wasser auf. Wegen der Verwechselungsgefahr mit der Flagge Österreichs änderte man die Farbgebung auf die noch heute nach den US-amerikanischen Vorschriften maßgebliche Form: Sie besteht aus einem liegenden roten Rechteck mit einem diagonalen weißen Streifen von der oberen Ecke an der Mastseite zum unteren Ende am fliegenden Ende (eine senkrechte Teilung rot-weiß-rot kam nicht in Frage, da dies bei der US-Navy bereits für die Zahl 7 belegt war).

Während die Gesetze der Bundesstaaten der USA diese Flaggen i.d.R. gesetzlich fordern, nimmt die US-Navy allerdings nach wie vor die Alpha-Flagge.

Je nach Tauchplatz ist das setzen der Tauchflagge am Aus- und Einstieg, auf dem Tauchboot oder auf einer während des Tauchgangs mitzuführenden Taucherboje gesetzlich verpflichtend. Das ist insbesondere am Bodensee, in der Schweiz und in Italien der Fall. Da es sich bei der Taucherflagge um ein Wasserschiffahrszeichen handelt, das je nach Ort u.U. mehrere hundert Meter Abstand gebietet, sollte beim Einsatz stets darauf geachtet werden, die Schifffahrt nicht zu behindern. An Engstellen wie Hafeneinfahrten oder Brücken oder bei Anlegestellen hat diese Flagge - und somit auch ein Taucher - dann nichts verloren.

Die amerikanische Taucherflagge wird aber inzwischen neben der internationalen Flagge ebenfalls als Warnsignal erkannt. Tauchern wird daher vielfach empfohlen, beide Flaggen zu setzen. Dadurch verhindern sie einerseits, durch Wahl der „falschen“ Flagge in Konflikt mit den Wasserschutzpolizeibehörden zu geraten und erhöhen andererseits ihren eigenen Schutz, da die Wahrscheinlichkeit, dass die Warnung richtig gedeutet wird, sich erhöht.

Im Bereich des Sporttauchens wird die Flagge entweder auf dem Schiff bzw. an der Einstiegstelle am Ufer gesetzt oder auf einer Boje mit Grundseil. Die Taucher halten sich im näheren Umkreis der Flagge auf. Zusammen mit dem Abstand und der herabgesetzten Geschwindigkeit, die die Wasserfahrzeuge einhalten müssen, werden sie dadurch unter Wasser vor Sog und Verletzung durch die Propeller und an der Oberfläche vor einem Überfahren geschützt.

Die Bedeutung der Taucherflagge ist unter Wassersportlern jedoch nicht hinreichend bekannt, so dass es immer wieder zu Unfällen und Beinahe-Unfällen mit Windsurfern, Jetskis und Booten, die zum Teil sogar Taucherbojen als Wendemarken missbrauchen, kommt.


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