- Technische Fachhochschule Bochum
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Technische Fachhochschule Georg Agricola Gründung 1816 Trägerschaft privat Ort Bochum Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Präsident Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Kretschmann Studenten etwa 1550 Mitarbeiter etwa 200 Website www.tfh-bochum.de Die Technische Fachhochschule Georg Agricola für Rohstoff, Energie und Umwelt zu Bochum (häufige Abkürzungen: TFH Bochum oder TFH Georg Agricola) ist eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule in Bochum. Im Jahr 1816 als Bergbauschule gegründet, entwickelte sie sich bis heute zu einer modernen Fachhochschule, an der zum Wintersemester2008/2009 1600 Studenten eingeschrieben waren.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Der Bergbau hat im Ruhrgebiet eine lange Tradition, logischerweise musste das Führungspersonal für den Bergbau in einer eigenen Schule ausgebildet werden. Das Ziel war es, als die Bergbauschule 1816 gegründet wurde, den Menschen ein breites technisches Basiswissen zu vermitteln, damit die Aufgaben unter Tage auch fachgerecht durchgeführt werden konnten. Den Absolventen der Bochumer Bergschule ging damals ein guter Ruf voraus. Im Jahr 1864 entstand durch die Fusion der Märkischen und der Essen-Werdenschen Berggewerkschaftskasse die Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK), welche bis 1990 Trägerin der Schule blieb. Die Bergschule hatte schon damals, neben der Ausbildung der Fachleute, weitere Aufgaben zu bewältigen, wie in etwa das Durchführen wissenschaftlicher Untersuchungen und das Anfertigen von Flözkarten.
Wissenschaftsbereiche
Die TFH Bochum ist in folgende Wissenschaftsbereiche aufgeteilt:
- Geoingenieurwesen, Bergbau und Technische Betriebswirtschaft[1]
- Maschinen- und Verfahrenstechnik[2]
- Elektro- und Informationstechnik[3]
Studienangebot
In den drei Wissenschaftsbereichen (WB) gibt es folgende Studiengänge:
WB1: Geoingenieurwesen, Bergbau und Technische Betriebswirtschaft
Bachelor-Studiengänge
- Steine und Erden (B.Eng.)
- Geotechnik und Angewandte Geologie (B.Eng.)
- Technische Betriebswirtschaft (B.Sc.)
- Vermessung und Liegenschaftsmanagement (B.Eng.)
Master-Studiengang
- Technische Betriebswirtschaft (M.Sc.)
WB2: Maschinen- und Verfahrenstechnik
Bachelor-Studiengänge
- Maschinenbau (B.Eng.)
- Verfahrenstechnik (B.Eng.)
Master-Studiengang
- Maschinenbau (M.Eng.)
geplant ist außerdem ein Studiengang mit dem Schwerpunkt Materialwissenschaften
WB3: Elektro- und Informationstechnik
Bachelor-Studiengang
- Elektro- und Informationstechnik (B.Eng.)
Master-Studiengänge
- Betriebssicherheitsmanagement (M.Sc.)
- Integrated Power Plant Engineering (M.Eng.)
Ausgewählte Studiengänge innerhalb der drei Wissenschaftsbereiche werden ebenfalls berufsbegleitend, in Form eines Abend- oder dualen Studiums, an der TFH angeboten werden.
Hugo Schultz
Als Hugo Schultz (1838-1904) im Jahr 1869 die Leitung der WBK übernahm, sollte die Blütezeit der damaligen Bochumer Bergschule beginnen. Unter ihm entwickelte die Schule sich zu einer Ausbildungsstätte des Bergbaus. Er setzte sich für Verbesserungen und Neuerungen im Bergbau ein und gründete zudem zehn Bergvorschulen und weitere Abteilungen der Bergschule. Während die Schule 1869 noch weniger als fünfzig Schüler zählte, waren es dreißig Jahre später bereits über einhundert, die die Schule ausgebildet verließen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude der Bergschule zu klein und so bezog man das Gebäude auf der Herner Straße, welches heute das Hauptgebäude der TFH Bochum darstellt. Das Gebäude wurde in den Jahren 1897 bis 1899 von den Kölner Architekten Franz Brantzky und Martin Remges im Auftrag der Westfälischen Berggewerkschaftskasse errichtet. Die Bergschule entwickelte sich zu einer der größten Bergschulen im gesamten Ruhrgebiet und zeichnete sich unter anderem durch moderne Labors aus. Im Jahr 1908, vier Jahre nach dem Tod von Hugo Schultz, baute man ihm ein Denkmal vor dem Gebäude der Bergschule.
Hochschule
Nachdem im Februar 1958 die Kohlekrise begann und somit der Bedarf an ausgebildeten Bergarbeitern abnahm, wurde die Bochumer Bergschule zur Ingenieurschule für Bergwesen umbenannt. Man erweiterte das Lehrangebot und fortan durften die Absolventen den Titel Ingenieur führen. Um der Krise entgegen zu wirken wurden 1968 insgesamt neunzehn Bergwerksunternehmen in der Ruhrkohle AG (RAG) zusammengeschlossen. Im Jahr 1971 gingen aus den Ingenieurs- und Fachschulen Nordrhein-Westfalens die Fachhochschulen hervor. Die Ingenieurschule für Bergwesen geht im Zuge dieser Reform in die Fachhochschule Bergbau über. Schwerpunkte der damaligen Lehre waren die Bergtechnik, Maschinen- und Verfahrenstechnik sowie Elektrotechnik.
Heute
Am 1. Januar 1990 wurde die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB) gegründet. Als Tochtergesellschaft der Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie und Umwelt e.V. (DMT e.V.), die als Nachfolgergesellschaft der Westfälischen Berggewerkschaftskasse hervorging, wurde die DMT-LB somit zum Träger der Fachhochschule Bergbau. Ebenso ist sie auch Trägerin des 1930 gegründeten Deutschen Bergbaumuseums, welches sich gegenüber der Hochschule befindet und heute rund 400.000 Besucher jährlich vorweisen kann. Im Jahr 1995 wurde die Fachhochschule Bergbau in Technische Fachhochschule Georg Agricola für Rohstoff, Energie und Umwelt zu Bochum, kurz TFH Bochum, umbenannt. Ziel der Umbenennung war es, die neuen Schwerpunkte der Schule, wie etwa Geo- und Umwelttechnik, Informationstechnologie und Zukunftsenergien, im Namen auftauchen zu lassen. Als Namenspatron der Hochschule wurde der Universalgelehrte Georgius Agricola ausgewählt, der damit als Pionier der Bergbaukunde und Mineralogie geehrt wurde.
Die TFH war eine der ersten Hochschulen in NRW, welche durch einen Präsidenten geleitet wurde, was durch das Hochschulfreiheitsgesetz ermöglicht wurde. Derzeit studieren etwa 1550 Studenten und Studentinnen an der Schule, die von etwa 200 Mitarbeitern betreut werden. Zum Sommersemester 2007 wurden Studiengebühren in Höhe von maximal 500 Euro eingeführt.
Weblinks
- Technische Fachhochschule Georg Agricola
- Seite des AStA der TFH
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
Einzelnachweise
- ↑ http://gb.tfh-bochum.de/ Fachbereich Geoingenieurwesen, Bergbau und Technische Betriebswirtschaft
- ↑ http://mv.tfh-bochum.de/wbmv_wissenschaftsbereich2.html Fachbereich Maschinen- und Verfahrenstechnik
- ↑ http://eit.tfh-bochum.de/ Fachbereich Elektro- und Informationstechnik
51.48757.2133333333333Koordinaten: 51° 29′ 15″ N, 7° 12′ 48″ O
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