Techniten

Techniten

Technitai (griechisch τεχνῖται) bezeichnete als Plural von τεχνίτης ursprünglich allgemein Künstler oder Handwerker. Im Hellenismus engte sich die Bedeutung jedoch ein auf in Gilden organisierte Festkünstler, insbesondere im Kult des Dionysos.

Mitglieder waren Schauspieler, Choreuten, Chorlehrer, Tänzer, Sänger und Musiker, Herolde, Dichter, Kostümverleiher und Bühnentechniker. Die Mitglieder, zu denen auch Förderer (philotechnitai) zählten, waren vielfältig privilegiert. Dazu gehörte Steuerbefreiung und Freistellung vom Kriegsdienst. Die Gilden wurden von einem Dionysospriester geleitet und bestritten außer theatralischen Aufführungen (etwa bei den athenischen Dionysien) die großen Festprozessionen (in denen sie als gesonderte Gruppe teilnahmen) und kultische Feiern aller Art.

Sie waren zunächst auf der städtischer Ebene organisiert (Athen, Syrakus), in der Kaiserzeit auch auf Reichsebene (iera synodos). Einzelne Gilden wetteiferten miteinander in Agonen.

Literatur

  • Sophia Aneziri: Die Vereine der dionysischen Techniten im Kontext der hellenistischen Gesellschaft. Untersuchungen zur Geschichte, Organisation und Wirkung der hellenistischen Technitenvereine. Dissertation Heidelberg 1997. Steiner, Stuttgart 2003. ISBN 3-515-08126-7
  • W. H. Gross: Technitai. In: Der Kleine Pauly. Druckenmüller Verlag, München 1975. Bd. 5. Sp. 553f.
  • Günter Fleischhauer: Die Musikergenossenschaften im hellenistisch-römischen Altertum. Beiträge zum Musikleben der Römer. Dissertation Halle 1959
  • F.J.F.A.L. Poland: Technitai. In: Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Stuttgart 1934. 2. Reihe Bd. 5. Sp. 2473–558
  • Otto Lüders: Die dionysischen Künstler. Weidmann, Berlin 1873.

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